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Aktuell - Villach
Die Polizei sicherte den Bereich weitgehend ab
Die Polizei sicherte den Bereich weitgehend ab © BMI/Egon WEISSHEIMER/KK

Beim Arbeiten im Garten entdeckt:

Scharfe Granate gefunden

Treffen – In der Gemeinde Treffen ist heute, 4. April 2016 eine scharfe Handgranate angeschwemmt worden, die betreffende Region wurde sofort abgesperrt. Es dürfte sich um ein Überbleibsel aus dem Zweiten Weltkrieg handeln.

 2 Minuten Lesezeit (288 Wörter) | Änderung am 05.04.2016 - 01.21 Uhr

Die Granate wurde am Ufer des Ossiacher Sees angeschwemmt. Die Finderin, eine Pensionistin, kontaktierte sofort die Polizei. Das Gebiet rund um den Fundort wurde großräumig abgesperrt. Danach sprengte der Entminungsdienst die Granate.

Kärntner Seen birgen tonnenweise Kriegsmaterial

Touristenmagneten wie der Ossiacher See sind nicht nur bekannt für ihre gute Wasserqualität und eine naturbelassene Landschaft, sondern mittlerweile auch für tonnenweise Kriegsmaterial die sich am Seegrund verbergen. Zahlreiche Spuren hat der Zweite Weltkrieg in den Gewässern hinterlassen. Unmengen an Waffen und Minution wurden bei Ende des Zweiten Weltkriegs einfach in den Gewässern “entsorgt”. Hotspot war damals der Ossiacher See wo mehrere tausende Ladungen Kriegsmaterialen einfach versenkt wurden. Granaten, Bomben, Kartuschen und Verpackungsmaterial werden immer wieder vom Entminungsdienst des Bundesheeres geborgen.

Tauchen am Ossiachersee ist bereits Tradition

Aus dem Ossiachersee bergen Mitarbeiter des Entminungsdienstes bereits seit den 1960er-Jahren Kriegsmaterial. In den Tiefen des Sees, teilweise eingegraben im Schlamm, befindet sich seit 1945 eine Vielzahl von Munition. Damals entsorgten die Briten 700 bis 1.000 Wagons im See. Um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, ist der Entminungsdienst seit 1965 jedes Jahr im Einsatz, um dieses Kriegsmaterial zu bergen. Dabei säubern die Mitarbeiter die Uferbereiche und tauchen in 15 bis 20 Metern Tiefe den Grund des Sees ab. Aufgefundenes Material wird per Seilwinde geborgen, gereinigt und anschließend zu militärischen Sprengplätzen gebracht. 76 Einsätze gab es im Jahr 2015 und 3.637 kg Kriegsmaterial wurden geborgen.

Zu den restlichen Einsätzen wird der Entminungsdienst kurzfristig angefordert, nachdem aufgefundenes Kriegsmaterial bei der Polizei gemeldet wurde. Dann fahren die Entminer zum Fundort, identifizieren und beurteilen das Fundstück und transportieren es fachgerecht und kostenlos ab. Je nach Gefahreneinstufung und Beschädigungsgrad der Munition wird diese an Ort und Stelle entschärft.