Professor Franz Schneeweiß und seine Spuren in Villach
Maler hinterlässt Spuren
Villach – Franz Schneeweiß, akademischer Maler und Bildhauer, wäre am 6. Mai 90 Jahre alt geworden. Als Mitbegründer der „Gesellschaft zur Förderung neuer Kunst – Gruppe 508“ und als Herausgeber von Kunst- und Literaturpublikationen hat er viele Gebäudefassaden in Villach gestaltet:
„In Villach hat Franz Schneeweiß einige Gebäudefassaden gestaltet. Zum Beispiel das ,Europa-Fresko‘ am Heimat-Gebäude in der Ossiacher Zeile, das monumentale ,Sgraffito‘ am Röntgenblock oder den ,Heimkehrer‘ aus der Kriegsgefangenschaft am Wohnblock Ludwig Walter Straße/Ossiacher Zeile“, sagt Kulturreferent Bürgermeister Günther Albel. „Auch die Brunnenplastiken im Schillerpark und in der Emil-von-Behring-Straße sind Franz-Schneeweiß-Werke.
Es befinden sich außerdem zahlreiche Gemälde des Künstlers im Besitz unserer Stadt. Einige sind in öffentlich zugänglichen Räumen des Rathauses zu besichtigen.“ Die Bronzeplastik „Dreiländer Symbol“ – ein Geschenk des Künstlers an seine Heimatstadt – wird in den kommenden Wochen im Skulpturenpark beim Dinzlschloss aufgestellt.
Mitbegründer der „Gruppe 508“
Franz Schneeweiß war im Jahr 1950 Mitbegründer der ,Gesellschaft zu Förderung neuer Kunst – Gruppe 508‘, gab zahlreiche Literatur- und Kunstpublikationen heraus und nahm an der 1. großen österreichischen Kunstausstellung im Künstlerhaus Wien teil.
Eigentlich wollte Franz Schneeweiß Lehrer werden, daher absolvierte er die Lehrerausbildungsanstalt. Nach dem Krieg entschied er sich allerdings für die Künstlerlaufbahn und hat sich im Laufe seiner Schaffensperiode einen Namen als Maler und Plastiker gemacht. Seine Werke sind vielfältig, von Aquarellen über Akte und Portraits, bis Landschaftsbilder, Mosaike und Fassadengestaltungen spannt sich der Bogen. Schneeweiß arbeitete sowohl gegenständlich als auch abstrakt. Für sein Wirken wurde im der Professorentitel verliehen. Seit dem Jahr 1987 gibt es im Villacher Stadtteil St. Leonhard einen Franz-Schneeweiß-Weg.
„Die Ernte der mehr als dreißigjährigen Bestrebungen des Kärntner Künstlers Franz Schneeweiß ist ein reiches Opus von malerischen und bildhauerischen Kunstwerken, das nicht nur dem Umfang nach vielseitig, sondern auch in seinem Formenausdruck mannigfaltig ist. …Seine Landschaften in Aquarell wie auch seine anatomisch durchgestalteten Akte sind richtige Schulbeispiele einer guten Malkunst….Seine Kunst ist nicht extremistisch, nicht exklusiv, sondern sie spricht, wie jede mit Humanismus durchdrungene Schöpfung, den Menschen, seine Vernunft und sein Gemüt an. “, schreibt der slowenische Kunsthistoriker Dr. Cene Avguštin (1923 – 2010) in einem Buch über den Maler Franz Schneeweiß.