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Reportage
Bei Bewusstlosigkeit muss der Helm abgenommen werden
Bei Bewusstlosigkeit muss der Helm abgenommen werden © honorarfrei/ÖRK (Meister)

Rotkreuz-Tipps

Erste Hilfe bei Motorradunfällen

Villach / Villach Land – Die Motorradsaison ist bereits eröffnet - auch in unserer Region passieren immer mehr Unfälle. Die folgenden Tipps sollte jeder Ersthelfer wissen.

 3 Minuten Lesezeit (360 Wörter) | Änderung am 26.05.2016 - 11.24 Uhr

Mit den wärmeren Temperaturen zieht es immer mehr Zweirad-Fans auf die Straßen. 765.576 Motorräder waren Ende 2015 in Österreich zugelassen. Die meisten von ihnen warten in den Garagen um in den ersten Frühlingstagen ausgefahren zu werden.

Die Ausflüge der oftmals ungeübten Fahrer enden leider häufig im Krankenhaus. Auch 5 Minuten Villach berichtete bereits von vier Motorradunfällen in der Villacher Region. Die Folgen von Unfällen, an denen einspurige Kraftfahrzeuge beteiligt sind, sind nicht selten dramatisch. Laut Statistik Austria gab es 2014 über 8.500 Verletzte, 89 Menschen verloren ihr Leben. Laut ÖAMTC sind die Opfer vorwiegend männlich und zwischen 40 und 50 Jahre alt.

Bei bewusstlosen Personen den Helm abnehmen

Da Motorradfahrer im Gegensatz zu Autofahrern praktisch ungeschützt unterwegs sind, ist es im Falle eines Unfalls besonders wichtig schnell und richtig zu handeln. Dazu gehört auch ganz klar das Helmabnehmen. Ist die Person bewusstlos, muss das der Ersthelfer übernehmen, wie Rotkreuz-Chefarzt Dr. Wolfgang Schreiber erklärt: „Der Ersthelfer kniet oberhalb des Kopfes, erfasst seitlich mit beiden Händen den Helm und richtet den Kopf des Patienten vorsichtig gerade“. Das Visier und der Verschluss werden geöffnet. Dann wird der Helm vom Kopf heruntergezogen, wobei der Kopf im Nacken gestützt wird. Ist der Unfalllenker bei Bewusstsein, kann er den Helm mit Unterstützung des Ersthelfers selbst abnehmen.

Atmung kontrollieren

Erst nachdem der Helm entfernt wurde kann die Atmung kontrolliert werden. „Wenn ein Motorradfahrer nach einem Sturz das Bewusstsein verliert, droht die Gefahr des Erstickens“, sagt Schreiber. Am wichtigsten ist es, zuerst die Lebensfunktionen zu sichern. Danach können weitere Verletzungen versorgt werden.

Sichtbare Frakturen und blutende Wunden mit Verbänden bedecken

Starke Schmerzen und Bewegungsunfähigkeit oder eine Fehlstellung weisen auf einen Knochenbruch oder eine Verrenkung hin. Schreiber: „Es sollte keinesfalls versucht werden, Gliedmaßen selbst einzurenken.” In so einem Fall muss die betroffene Stelle ruhig gestellt werden. An Armen geschieht das mit einem Dreiecktuch, an Beinen zum Beispiel mit einer zusammengerollten Decke. „Um in der Stresssituation richtig zu handeln, ist es wichtig, die richtigen Handgriffe im Rahmen eines Erste-Hilfe-Kurses zu erlernen und zu üben“, sagt Schreiber. Kurse in Ihrer Nähe finden sich unter www.erstehilfe.at.