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Bauchmuskeltraining gehört auch beim Kung Fu dazu
Bauchmuskeltraining gehört auch beim Kung Fu dazu © 5 min
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Der 5min.at-Selbstversuch:

“Ich war beim Kung Fu Training!”

Villach – "Ich war beim Kung Fu-Training". Was erwartet euch bei der IWKA Kung Fu Akademie Villach? Wir starteten einen Selbstversuch und haben unseren 5min.at-Redakteur zum Kung Fu-Training geschickt.

 7 Minuten Lesezeit (904 Wörter) | Änderung am 05.07.2016 - 19.52 Uhr

Mit lediglich meinen Karate-Kenntnissen aus der Volksschule im Gepäck, habe ich mich vor ein paar Tagen auf den Weg zum Kung Fu Probetraining gemacht.

Eine neue Erkenntnis

Ich war mir eigentlich immer sicher, dass jede Sportart von „Karate“ über „Taekwondo“ bis hin zu „Kung Fu“ alles dasselbe ist und jede dieser Kampfsportarten ohnehin nur das “Besiegen” des Gegners zum Ziel hat.  Doch, dass ich das bisher oberflächlich betrachtet habe, wurde mir nach dem ersten Gespräch mit „IWKA Kung Fu Akademie“-Chef „Sifu“ Michael Rainer klar. Er erklärte mir, dass es sich bei “Kung Fu” nicht um einen Kampfsport, sondern um eine Kampfkunst handelt. Was bedeutet das? „Kung Fu besteht zu 5 Prozent aus Kampf und zu 95 Prozent daraus, sich selbst zu trainieren. Es geht darum Muskeln, Koordinationsfähigkeit und Durchhaltevermögen zu trainieren, eine Einheit aus Körper und Geist zu formen! Bei uns gibt es keine Wettkämpfe.” Darin erkennt man, dass es das vorrangige Ziel ist, sich selbst zu trainieren. Menschen, die „Kung Fu“ ausüben, sollten es nur für die Selbstverteidigung nutzen.

Bessere Konzentration

„Ich trainiere seit Jahrzehnten diese Kampfkunst. Es geht mir nicht darum mich zu beweisen. Mir ist es lieber ich trainiere mein Leben lang ohne mein Können einmal unter Beweis stellen zu müssen, als ein einziges Mal in die Situation zu kommen, in der ich mich verteidigen muss“, erklärt „Sifu“ Michael Rainer, der in kürzester Zeit mehrere Angreifer in die Flucht schlagen könnte.

Im Gespräch mit den anderen Teilnehmern erklärten die meisten, dass sich das Training positiv auf ihren Alltag ausgewirkt hat. Schon nach den ersten paar Wochen haben sie bemerkt, dass sich ihre Konzentrationsfähigkeit, aber auch die Fähigkeit sich Dinge zu merken stark verbessert hat. Erfahrungen die ich nach dem Training nachvollziehen kann.

Mit Kung Fu zur Selbstverteidigung

Etwas fiel mir gleich zu Beginn auf – die Guppe bestand aus acht Frauen und nur zwei Männern. Das hat mich etwas überrascht. Sie erzählten mir, dass sie zuerst durch den Besuch eines Selbstverteidigungskurses zum “Kung Fu” gekommen sind.

Der Ältere der beiden teilnehmenden Männer erzählte mir, warum ihm gerade “Kung Fu” so gefällt: „Diese Kampfkunst ist nicht so hart wie andere. Bei anderen Kampfsport- bzw Kampfkunstarten geht es zum Beispiel darum, Dinge mit der Hand zu zerschlagen, beim Kung Fu werden auch Schläge trainiert, aber nur locker und die anderen Teilnehmer wehren diese ab oder man schlägt überhaupt nur in die Luft. Aber schlussendlich geht es hier primär darum, sich selbst zu trainieren. Nicht nur körperlich sondern auch geistig“.

Das Training

Für mich bestand die erste Übung darin, einen Grundschritt zu lernen, der zugleich meine Koordinationsfähigkeiten auf die Probe stellte. Es sah leichter aus als es war und die Steigerung der Übung, auch noch die Hände zu verwenden, verlangte höchste Konzentration.

Meine Konzentrationsfähigkeit wurde auch bei der nächsten Einheit ziemlich strapaziert – der erste Satz der Siu Nim Tau Form stand am Programm. Eine genaue Bewegungsabfolge, die es nicht nur wegen der Grundstellung, bei der man leicht in die Hocke geht, in sich hat.

Vor der nächsten Übung zeigte mir unser Trainer, wieso beim Kung Fu nicht nur mit der Faust geschlagen wird. Mit der richtigen Haltung der Hand kann nämlich viel mehr Energie freigegeben werden, als bei Faustschlägen. Nun hieß es im 2er-Team: Schlag links – rechts – links, Kniebeuge, Schritt und wieder von vorne! Eine Übung, die einem schon einiges abverlangte.

Daraufhin wurde die Schnelligkeit im Bezug auf Abwehr- und Angriffsverhalten trainiert, diese Übungen spürte man ziemlich schnell in den Oberarmen :-). Nach einer kurzen Pause ging es weiter. Wir gingen in die Grätsche und mit dem Gesäß so weit wie möglich runter und so wurden dann Schritte gemacht. Obwohl ich das ganze Jahr über Rad fahre und eigentlich viel Kraft in den Oberschenkeln habe, war diese Übung alles andere als leicht.

Die beiden Abschlussübungen hatten es dann nochmal richtig in sich. Zuerst legten wir uns auf den Rücken und mit leicht aufgerichtetem Oberkörper mussten wir mit Schlägen Druck auf das Ziel aufbauen um die Bauchmuskeln zu trainieren. Zum Abschluss mussten wir uns dann auf den Bauch legen, die Knie durften den Boden nicht berühren und die Arme mussten dabei bewegt werden.

Mein persönliches Fazit

Dieses Probetraining war viel anspruchsvoller als ich das im Vorhinein erwartet hatte, jedoch bietet Kung Fu für jeden die individuelle Möglichkeit, wie anstrengend das Training sein sollte und da diese Kampfkunst auch ohne harten Körperkontakt ausgeführt wird, hat wirklich jeder etwas davon. Egal ob alt, ob jung, ob durchtrainiert oder nicht, hier kann sich jeder entfalten. Ich habe auch gelernt, dass es beim Kung Fu um viel mehr geht als nur darum seine Gegner zu „besiegen“. Kung Fu bietet eine tolle Möglichkeit sich sowohl geistig als auch körperlich „auszupowern“ und sowohl Körper als auch Geist zu trainieren.

Mich trifft man ganz sicher wieder bei einem Kung Fu-Training an! 😉

Lust bekommen? Probetrainings sind jederzeit möglich! Außerdem gibt es für den Sommer ein besonderes Special! Wir wünschen viel Spaß!

Sommeraktion! - © KK