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Politik - Villach
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Behauptung & Gegendarstellung

“Geld bei Kindern zu sparen ist Frechheit”

Villach – FPÖ-Stadtrat Erwin Baumann freut sich heute in einer Presseaussendung über die Möglichkeit effizienteren Arbeitens, warnt aber gleichzeitig vor dem Einzug "sozialer Kälte" in Villach. Nur kurze Zeit später erreichte uns eine Stellungnahme der SPÖ, und die stellt einiges klar.

 4 Minuten Lesezeit (534 Wörter) | Änderung am 27.07.2016 - 16.55 Uhr

„Der mehrheitlich beschlossene Amtsvortrag ‘Neuerlass der Geschäftsverteilung’ führt bei mir als Wohnungsstadtrat Aufgabenbereiche zusammen, die mir ein noch effizienteres Arbeiten ermöglichen und ich freue mich auf meine neuen Aufgaben”, hält der FPÖ Stadtrat, Erwin Baumann, fest. „Alle Kolleginnen und Kollegen des Stadtsenates können sich nun wieder auf ihre zugeteilten Referate konzentrieren, beweisen, denn jede und jeder wird an den Taten gemessen”.

Die Freiheitlichen in Villach halten an dieser Stelle fest, dass leider ganz andere wichtige und zukunftsentscheidende Sachthemen und Entscheidungen dadurch in den letzten Tagen völlig in den Hintergrund geraten sind. Der Blick aller muss wieder aufs Arbeiten und Gestalten gerichtet sein.

Hiobsbotschaft für Villach

So werden die Villacher etwa mit der Hiobsbotschaft konfrontiert, dass die soziale Kälte des Landes nun auch in unserer Heimatstadt einzieht. Das Land Kärnten zahlt zukünftig kein Entgelt mehr für den Transport von Personen mit besonderen Bedürfnissen zur geschützten Werkstätte nach Ledenitzen, was dazu führt, dass die SPÖ Sozialreferentin, Gerda Sandriesser, einen Amtsvortrag eingebracht hat, mit dem Inhalt, gleich den 2. Schulbus zu streichen.

„Geld bei den Kindern zu sparen ist für uns Freiheitliche eine Frechheit, vor allem wenn in derselben Sitzung massenhaft Geld für andere Projekte, wie Studien der Studien, für das x-te Fest, usw. vorhanden ist”, so Baumann weiter. “Wir werden im Gemeinderat dementsprechend einen Antrag einbringen, denn heimlich still und leise wollte man dieses Thema im Stadtsenat abhandeln, aber sicher nicht mit den Freiheitlichen.”

Gegendarstellung SPÖ

Noch bevor wir den Beitrag auf Facebook veröffentkichen konnten, erreichte uns eine Gegendarstellung der SPÖ. Darin wird ein ganz anderes Bild gezeichnet. Darin heißt es “Skandalisierungs-Versuch endet als peinlicher Bauchfleck”. Doch lest selbst:

Aussendung der SPÖ

„Entweder kennt sich Stadtrat Baumann nicht aus, oder er verbreitet unrichtige Aussagen“, reagiert Villachs Sozialreferentin VzBgm.in Mag.a Gerda  Sandriesser ungewöhnlich scharf auf eine aktuelle  FPÖ-Medienaussendung von Stadtrat Erwin Baumann, wonach der Transport von Personen mit besonderen Bedürfnissen zur Lebenshilfe nach Ledenitzen nicht mehr durchgeführt werden soll.

Tatsache ist, so Sandriesser, dass bisher die Stadt Villach in Auftrag des Landes den Transport durchgeführt und dafür auch ein entsprechendes Entgelt des Landes erhalten hat. In Zukunft wird der Transport der betroffenen Personen jedoch vom Land selbst mit einem privaten Busunternehmen übernommen. Sandriesser: „Nur aus diesem Grund musste der Vertrag mit dem Land aufgelöst werden. Für die betroffenen Personen ändert sich rein gar nichts. Sie werden wie bisher zwei Mal am Tag nach Ledenitzen gebracht. FPÖ-Parteiobmann Baumann versucht hier entweder politisches Kleingeld am Rücken von Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu sammeln, oder er hat sich ganz einfach nicht richtig informiert!“

Sandriesser sieht durch die nunmehrige Transportübernahme des Landes sogar Vorteile für die Stadt, ganz besonders für die Villacher Volksschul- und Kindergartenkinder:  „Der 2. Schulbus kann nunmehr verstärkt und kurzfristig für unsere Schulen und Kindergärten für verschiedenste Ausflüge oder Besuche in Anspruch genommen werden!“

Baumann zur Sandriesser-Aussage: „Und warum heißt es dann im Amtsvortrag wörtlich, dass der zweite Schulbus unter diesen Bedingungen nicht mehr vertretbar erscheint – wenn es ihn nun doch weiterhin geben soll?“