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Politik - Villach
Der Drogenbericht 2015 macht deutlich, dass die Mittel für Prävention nicht ausreichend sind.
Der Drogenbericht 2015 macht deutlich, dass die Mittel für Prävention nicht ausreichend sind. © KK

Villach Stadt und Land verhältnismäßig gut organisiert

Drogenbericht 2015 gibt Anlass zur Sorge

Klagenfurt – Ernstgemeinte Drogenprävention muss schon bei Kindern gestartet werden und die Eltern mit einbeziehen.

 2 Minuten Lesezeit (308 Wörter)

Sieht es in Villach, sowohl in der Stadt als auch im Bezirk, noch gut mit der Betreuung von Drogenabhängigen und der allgemeinen Suchtprävention aus, gibt es im Rest Kärntens noch einiges an Nachholbedarf, um die Rückfallwahrscheinlichkeit Suchtkranker nach erfolgreicher Behandlung zu minimieren.

Drogenbericht 2015 verdeutlicht Mängel

Anlässlich der Veröffentlichung des Drogenberichts 2015 fordert die Landessprecherin der Grünen Kärnten, Marion Mitsche, in der Kärntner Drogenpolitik verstärkt auf Prävention, Aufklärung und Behandlung zu setzen. „Aus einer Sicht, in die auch meine Erfahrung in der Arbeit mit Kindern sowie in der Behandlung Suchtkranker als Klinische Psychologin einfließt, muss ernstgemeinte Prävention bereits bei Kindern gestartet werden und auch Schule und Elternhaus einbeziehen. Es gibt unterschiedliche wirksame Projekte, die in der heutigen Zeit einer weit verbreiteten Perspektivlosigkeit wichtiger sind denn je.“

Drogengesetze ersetzen keine Prävention

Mitsche weiter: „Nötig ist für Kärnten eine Suchtpräventionsstrategie, die auch regelmäßig auf Wirksamkeit hin evaluiert wird. Für Projekte, die aus sozialpsychologischer Sicht sinnvoll sind, muss Geld bereitgestellt werden. Dieses Geld ersparen wir uns langfristig im Gesundheitssystem, in der Polizei- und der Justizarbeit. Denn Drogengesetze ersetzen keine Prävention.“

Jeder jetzt eingesparte Euro rächt sich langfristig

Als weitere Herausforderung sieht Mitsche die Konzentration der Unterstützung auf Klagenfurt und Villach. So gebe es laut Bericht etwa in den Bezirken St. Veit und Klagenfurt Land keinen Arzt, der Substitutionsbehandlungen durchführt, und auch Angebote zur sozialen Reintegration Suchtkranker fänden sich nur in Klagenfurt und Villach. Mitsche fordert: „Für Drogenkranke muss es nach stationären Aufenthalten ausreichend psychotherapeutische und wenn nötig auch medikamentöse Nachbetreuung geben. Wenn Kärnten in diese dringend notwendige Unterstützung investiert, vermindert es die Rückfallwahrscheinlichkeit Suchtkranker. Bei allem Verständnis für Sparpolitik – hier rächt sich jeder eingesparte Euro langfristig.“