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Kommentar
Damals wurde er als „Wehrpolitischer Kärntner des Jahres“ geehrt: Der nunmehr ehemalige Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik
Damals wurde er als „Wehrpolitischer Kärntner des Jahres“ geehrt: Der nunmehr ehemalige Landesfeuerwehrkommandant Josef Meschik © LPD/ Eggenberger

Der Fall "Meschik":

Die mediale Botschaft bleibt

Kärnten – Kärntens oberster Florianijünger Josef Meschik hat einen Fehler gemacht. Einen Fehler, der nicht nur zu einem Niederschlag in allen kärnten- und teilweise österreichweit erscheinenden Medien führte, sondern auch seinen sofortigen Rücktritt zur Folge hatte. „Wer frei von Schuld, werfe den ersten Stein“ waren großteils die Zitate, die man via Social Media zu lesen bekam.

 2 Minuten Lesezeit (327 Wörter) | Änderung am 07.11.2016 - 23.15 Uhr

Die Meldung des heutigen Tages war in allen sozialen Medien nachzulesen: “Rücktritt nach Alkofahrt”, “Rücktritt nach Alkostopp” oder “Meschik tritt nach Alkofahrt zurück”. Letzte Woche, freitagfrüh, setzte sich Josef Meschik alkoholisiert ans Steuer seines Fahrzeuges. Eigentlich hätte er einen Chaffeur zur Verfügung, weil dieser aber am späten Donnerstagabend nicht erreichbar war, übernahm Meschik kurzerhand selbst das Steuer. Der Vorfall ereignete sich bei einer Routinekontrolle der Polizei in Klagenfurt, als der oberste Florianijünger Kärntens nach einer Besprechung mit Feuerwehrkommandanten die Heimreise antrat.

Medialer Aufschrei

Ein fataler Fehler, den Meschik nicht nur mit einem Führerscheinentzug bezahlen wird müssen, sondern auch mit einem medialen Meldungsgroßaufgebot und seinem nunmehrigen Rücktritt. Aber berichten die Mainstream-Medien eigentlich über alle alkoholisierten Lenker mit Namen? Nein, dies kommt dann schon ein wenig darauf an, wer es ist und vor allem was zu Medien überhaupt durchdringen kann. Während im Normalfall von „einem Lenker“, „dem Fahrzeughalter“ oder „dem Angestellten“ die Rede ist, drang hier sonderbarerweise auch ein Name durch.

Stille Post

Als Onlineportal erhalten wir laufend durch die Landespolizeidirektion Kärnten diverse Meldungen über Straftaten, Verbrechen, die Arbeit der Polizei oder Zeugenaufrufe die sachdienliche Hinweise geben sollen. In der Causa „Meschik“ fehlte uns diese klassische offizielle Pressemeldung der Polizei. Aber auch der Polizeiapparat dürfte seine „stille Post“ haben, der es mit dem Amtsgeheimnis anscheinend nicht  so ernst nimmt und dadurch Informationen durchdringen. Wie sonst könnte es sein, dass der Fall Meschik medial breit getreten wird und an die Öffentlichkeit gelangt?

Details fehlen

Eines steht sicher fest: Alkohol am Steuer kann fatale Folgen haben – nicht nur für den Lenker, sondern auch für Unbeteiligte im Straßenverkehr. Wir wollen keinesfalls die alkoholisierte Fahrt schön reden, aber wieviel Promille hatte Meschik überhaupt und warum landet diese Meldung trotz nicht vorhandener offizieller Polizeipressemeldung in den Medien? Anscheinend egal, denn wichtig scheint: Die mediale Botschaft bleibt. Meschik war alkoholisiert. Meschik ist abgetreten.