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Politik - Villach
Der Villacher Budgetentwurf 2017 ist – auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd sind – ausgeglichen. „Es ist nicht einfach gewesen, diesen Haushaltsvoranschlag zu erstellen“, schickt Finanzreferent Bürgermeister Günther Albel voraus.
Der Villacher Budgetentwurf 2017 ist – auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd sind – ausgeglichen. „Es ist nicht einfach gewesen, diesen Haushaltsvoranschlag zu erstellen“, schickt Finanzreferent Bürgermeister Günther Albel voraus. © Stadt Villach/Höher

Standort stärken, Zukunft vorbereiten:

“Budget 2017 ist nachhaltig und sozial”

Villach – Der Villacher Budgetentwurf 2017 ist – auch wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herausfordernd sind – ausgeglichen. „Es ist nicht einfach gewesen, diesen Haushaltsvoranschlag zu erstellen“, schickt Finanzreferent Bürgermeister Günther Albel voraus.

 9 Minuten Lesezeit (1093 Wörter)

„Es ist uns jedoch gelungen, mit Augenmaß an den richtigen Stellen entsprechende Weichen zu stellen.“ Das Villacher Budget 2017 steht ganz im Zeichen antizyklischer Investitionen. „Wir setzen bewusst mutige Schritte in die Zukunft, sinnvoll zu investieren, während andere nur sparen“, sagt Bürgermeister Albel. „Unsere Investitionen in die Wirtschaft und in den Standort sichern Arbeitsplätze ab und schaffen auch neue.“ Schwierig für die Haushaltsplanerstellung ist, dass das Land als wichtiger Partner finanziell nur sehr eingeschränkt agieren kann und auch der Bund bei der Neuaufteilung der Ertragsanteile nicht die Rolle der Städte und Gemeinden als Motoren von Investitionen und Wachstum erkannt hat! Eine Steigerung erwartet sich Finanzreferent Albel sowohl bei den Sozialleistungen als auch bei den Landesabgaben.

Budget ausgeglichen

Bürgermeister Albel wird dem Gemeinderat am 2. Dezember das Budget vorstellen: Einnahmen und Ausgaben von 195,4 Millionen Euro bedeuten eine Steigerung von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Außerordentlichen Haushalt, dem Investitionsplan der Stadt, stehen 28,4 Millionen Euro, was ebenfalls eine Ausweitung von knapp 3 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2016 bedeutet. Bürgermeister Albel: „Wir können die Investitionen zu mehr als einem Drittel aus Eigenmitteln finanzieren.“ Die Aufnahme von Fremdmitteln sei wegen der nach wie vor günstigen Finanzierungszinsen tragbar.

Mutig in die Zukunft investieren

„Durch das hohe Investitionspotenzial und die bedeutenden Wirtschaftsimpulse, die wir stets gesetzt haben, hat sich Villach zu einem der attraktivsten Standorte im Süden Österreichs entwickelt. Um diesen im Wettbewerb mit anderen Standorten zu verteidigen investieren wir selbst in schwierigen Zeiten antizyklisch und mutig in die Zukunft. Bildung, Forschung, Altstadt, Freizeit und Bauprojekte sind die Schwerpunkte im Investitionshaushalt.

Bürgermeister Albel: „In der Bildung schaffen wir in Lind die erste echte verschränkte Ganztagesschule, dafür sind erhebliche Investitionen nötig.“ Insgesamt investiert Villach 2017 mehr als 4,8 Millionen Euro im Schulbereich. Für die Kindergärten stehen 420.000 Euro bereit, die Generalsanierung der Polytechnischen Schule kostet 2,6 Millionen Euro.

Infrastruktur und Kultur

Im Baubereich schlägt die zweite Baustufe des Hans-Gasser-Platzes mit 1,1 Millionen Euro zu Buche, die Infrastruktur für die neue Kletterhalle und die Gailbrücke in Tschinowitsch sind wichtige Vorhaben. In die verkehrstechnische Erschließung des neuen Stadtviertels „Landsitz“ in Landskron fließen 900.000 Euro. Insgesamt investiert die Stadt rund 5,1 Millionen Euro in Straßen- und Beleuchtungsprojekte.

Zu den wichtigsten Kulturprojekten zählen die Veranstaltungen des kommenden Reformationsjahres, darunter auch eine große Sonderausstellungen im Stadtmuseum unter dem Motto „Das Ringen um den Glauben“. Das Museum bekommt außerdem einen Lift, um barrierefrei zu werden. 342.000 Euro sind dafür reserviert. Bürgermeister Albel: „Und außerdem haben wir auf unserem Rathausplatz im kommenden August eine völlig neue Open-Air-Musicalproduktion vor, sie wird ein weiterer Magnet in unserer Altstadt.“ Bernd Liepold-Mosser wird die Premiere von „Black Rider“ inszenieren und damit – zusätzlich zu unseren bereits seit Monaten funktionierenden Kraftpaket – auch einen weiteren kulturellen Anreiz in der Altstadt schaffen.

Standort stärken

Viel Geld nimmt der Finanzreferent auch im kommenden Jahr wieder für die Stärkung des Wirtschaftstandortes in die Hand: „Gemeindeübergreifend und mit Unterstützung des Landes gründen wir in Federaun das Logistic Zentrum Austria Süd, um diese verkehrstechnisch optimalen Flächen weiterzuentwickeln“, kündigt Bürgermeister Albel an. Diese Fläche ist eine der wertvollsten des ganzen Landes und wird jetzt weiterentwickelt.

Beachtliche 4,2 Millionen Euro investiert Villach in Kanalausbau und –sanierungen sowie in die Modernisierung der Kläranlage. „Wir sind die beste Stadt, was den Umgang mit Nachhaltigkeit angeht und wurden gerade dafür ausgezeichnet“, berichtet Bürgermeister Albel. „Als nächstes speisen wir auch die Abwärme der Arnoldsteiner Müllverbrennungsanlage  in unser bereits 100 Kilometer langes Fernwärmenetz ein, und bauen dieses für Tausende Haushalte mehr aus.“

Auf der Sport- und Freizeitseite schlägt der Kauf des Grundstückes für die zweite Eisfläche in einer weiteren Trainingshalle mit mehr als 600.000 Euro zu Buche.

In Kinderspielplätze und die Modernisierung von Parkanlagen fließen 350.000 Euro.

Personalkostenanteil und Annuitätendienst niedrig

Ein ausgezeichneter Wert spiegelt sich bei den Personalkosten wider: Der Personalkostenanteil am Budget beträgt 22,96 Prozent und ist seit Jahren im Städtevergleich sehr niedrig. Aber immer mehr, bereits überbordende Normen des Bundes werden zu einem teuren Kostentreiber. Immer mehr Auflagen werden  vorgegeben, neue geschaffen, wir benötigen Mitarbeiter, die sich nur noch um Überprüfung dieser Vorschriften kümmern müssen. Villach Bürgermeister Albel: „Unsere schlanke Verwaltung arbeitet sehr effizient und legt trotzdem höchsten Wert auf Servicequalität für die Bürgerinnen und Bürger.“ Wichtig dabei ist, dass wir uns in einem laufenden Optimierungsprozess mit den Mitarbeitern befinden, damit wir als Serviceeinrichtung jeden Tag noch bürgerfreundlicher, innovativer und nachhaltiger werden!

Der Annuitätendienst, also die Bedienung der Darlehen, beläuft sich auf geringe 3,33 Prozent der Gesamteinnahmen und liegt 0,082 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Gratisleistungen bleiben bestehen

Alle Gratisleistungen, die die Stadt Villach ihren Bürgerinnen und Bürgern bietet, bleiben vollauf bestehen. Der Bogen spannt sich dabei vom Gratisparken in der Innenstadt über Kulturveranstaltungen in der Altstadt bis zu den attraktiven Freizeitangeboten wie dem Gratisbaden.

Zusätzliche Leistungen 2017:

+ Erweiterung des Bades in Drobollach (500.000 Euro)

+ Stadtbahnhaltestelle Raunaweg (Landskron, 39.000 Euro)

+ Weiterer Ausbau des Radwegenetzes 370.000 Euro

+ Modernisierung Begegnungszone Hans-Gasser-Platz (2. Baustufe, 1,17 Millionen Euro)

+ Sonderausstellung zum Reformationsjahr „Um den Glauben ringen“ + und Kunstwerk im Stadtpark 70.000 Euro

+ Open Air Musical „Black Rider“, Rathausplatz, 78.000 Euro

+ Schulmodernsierungen 4,8 Millionen Euro

+ Relief, weitere Modernisierung 25.000 Euro

+ Mobilitätskonzept und Stadtentwicklung 256.000 Euro

+ Feuerwehrolympiade mit 10.000 Gästen, 349.000 Euro

+ Neue Altstadt Möblierung (Unterer Kirchenplatz, Hauptplatz)

+ Sonderförderung VSV (vereinbart für fünf Jahre, je 300.000 Euro)

+ Grundstück Trainingshalle 605.000 Euro

+ Bildung/Infrastruktur

+ Straßenbau, Sanierung 3,14 Millionen Euro

+ Sport 2,9 Millionen Euro  (mit Kletterhalle und Eisfläche)

+ Nachhaltigkeit (Beleuchtung, Dämmung bei Wohnobjekten Stadt, e-auto usw.)

+ Lehrwerkstätte, Förderung 73.000 Euro

+ Sanitäre Einrichtung am Nikolaiplatz (mit Tourismusverband) 155.000 Euro

+ Kinderspielplätze 84.000 Euro

+ Alplog in Federaun 104.000 Euro jährlich

+ Silicon ALPS, 80.000 Euro

+ Kletterhalle 1,8 Millionen Euro Investitionsförderung

+ Förderung Sanierung Burg Landskron 100.000 Euro

+ Ankauf moderner Gastrocontainer Wasenboden 34.000 Euro

Zahlen, Daten und Fakten

  • Ausgeglichener Budgetentwurf – Ordentlicher Haushalt sieht Einnahmen und Ausgaben von rund 367.300 Euro vor. Ausweitung um 2,2 Prozent gegenüber Vorjahr
  • Investitionen: 28,44 Millionen Euro (Außerordentlicher Haushalt), Steigerung um knapp 10 Prozent
  • Pro Kopf-Kapitalvermögen 1393 Euro;
  • Steuereinnahmen inklusive Ertragsanteile 1868 pro Kopf
  • Schulden pro Kopf: 923 Euro (Bei einem Monatseinkommen von 1500 Euro würde die Kreditrückzahlung knapp 50 Euro betragen)
  • Schulden (SA1; nicht überwälzbar) 45,7 Millionen, Stadt gibt niedrige 3,33 Prozent aus. Geplante Annuität 2017:  € 6.507.204 (3,331% vom Gesamtbudget des Ordentlichen Haushalts). Durchschnittsverzinsung für alle Darlehen knapp über 1 Prozent.
  • Personalkostenanteil am Budget: 22,96 Prozent
  • Kelag-Vermögen: 86,5 Millionen Euro
  • Aufwand Bezirksverwaltung 7,7 Millionen Euro, 3,96 Prozent des Budgets
  • Kommunalsteuer soll aufgrund der prognostizierten Entwicklung um etwa 4 Prozent steigen