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Wirtschaft - Villach
Dr. Thomas Reisinger, Vorstand für Operations, Dipl.-Ing. Dr. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende und Dipl.-Ing. (FH) Oliver Heinrich, Finanzvorstand.
Dr. Thomas Reisinger, Vorstand für Operations, Dipl.-Ing. Dr. Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende und Dipl.-Ing. (FH) Oliver Heinrich, Finanzvorstand. © Infineon Technologies Austria AG/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Wachstum von 29 Prozent

Infineon: Umsatz erreicht Höchstwert

Villach – Das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 (Stichtag 30. September) zählt zu den erfolgreichsten in der Geschichte der Infineon Technologies Austria-Gruppe (Infineon Austria). Die Österreich-Tochter des deutschen Halbleiterkonzerns ist auf allen Ebenen gewachsen.

 9 Minuten Lesezeit (1134 Wörter) | Änderung am 06.12.2016 - 16.13 Uhr

Der Umsatz erreichte mit €1.839,5 Millionen einen neuen Höchstwert. Der Vorjahreswert (Umsatz 2015: €1.427,1 Millionen) wurde um €412,4 Millionen oder 29 Prozent überschritten. Das starke Wachstum resultiert aus der guten Marktentwicklung im globalen Produktgeschäft mit Energiesparchips. Diese Geschäftsverantwortung von Infineon Austria wurde im Zuge der Übernahme des US-Halbleiterherstellers International Rectifier durch den Infineon-Konzern noch erweitert. Mit August 2016 hat der Konzern der Österreich-Tochter die globale Verantwortung für fünf Produktlinien des früheren Mitbewerbers übertragen. Diese Erweiterung hat im August und September 2016 das starke Umsatzwachstum zusätzlich unterstützt. Infineon Austria fungiert nun als Headquarter für die globalen Marktaktivitäten von insgesamt elf Produktlinien.

Mit Innovation zum Erfolg

„Infineon Austria hat in der Leistungselektronik die Kompetenzen bei Forschung und Entwicklung, in der Fertigung und speziell bei den weltweiten Marktaktivitäten in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich vorangetrieben“, sagt Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende der Infineon Technologies Austria AG. „Der Konzern hat diese Leistung jetzt mit zusätzlicher Geschäftsverantwortung in diesem Segment honoriert. Mit diesem Vertrauen gestärkt, werden wir aus Österreich heraus noch deutlicher mit innovativen und wettbewerbsfähigen Lösungen für energieeffiziente Technologien am Weltmarkt überzeugen.“

„Ergänzend zu unseren bestehenden Kompetenzen haben wir damit unsere Headquarterbereiche deutlich ausgebaut und koordinieren das globale Marketing und Produktgeschäft für Energiesparchip-Produkte aus Villach“, erklärt Oliver Heinrich, Finanzvorstand der Infineon Technologies Austria AG. „Dabei arbeiten wir eng mit den Kolleginnen und Kollegen in den USA, der Zentrale in München sowie einer breiten Kundenbasis in Asien zusammen.“

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) betrug €158,5 Millionen, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um €6,4 Millionen oder rund vier Prozent (EGT 2015: €152,1 Millionen).

Außerordentlich hohe Investitionen

Es wurden Investitionen von insgesamt €357 Millionen vorgenommen. Rund zwei Drittel davon (€223,1 Millionen) dienten der Finanzierung von immateriellen Wirtschaftsgütern aufgrund der erweiterten Geschäftsverantwortung. Darüber hinaus wurden €133,9 Millionen investiert, vorwiegend in Anlagen zur Fertigung von Energiesparchips in 300-Millimeter-Dünnwafer-Technologie. Auf vergleich-barer Basis liegen diese Investitionen damit 20 Prozent über dem Vorjahreswert (Investitionen 2015: €111,6 Millionen).

Meilenstein: Erstmals über €400 Millionen für F&E

Infineon Austria hat im Geschäftsjahr 2016 für Forschung, Entwicklung und Innovation €412 Millionen aufgewendet. Das sind um €49 Millionen oder über 13 Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr, was einer Forschungsquote von 22 Prozent des Gesamtumsatzes entspricht. Damit zählt Infineon zu den forschungsstärksten Industrieunternehmen in Österreich.

„Dieser hohe Forschungsaufwand ist eine Investition in die zukünftige Innovationskraft und Marktstärke von Infineon sowie in die Kompetenzen am Standort in Österreich“, betont Sabine Herlitschka. „Geschwindigkeit und Flexibilität für den ‚right-fit‘ sind entscheidende Faktoren, um unsere Kunden in ihren Märkten noch erfolgreicher zu machen. Das erreichen wir durch eine noch engere Verschränkung von Entwicklung und Fertigung im Rahmen unserer Industrie-4.0-Aktivitäten am Standort Villach“.

Personal: Erneut Höchststand

Zum Bilanzstichtag beschäftigte Infineon Austria an den Standorten Villach, Klagenfurt, Graz, Linz und Wien insgesamt 3.625 Personen. Das sind um 132 Beschäftigte mehr als im Vorjahr (plus vier Prozent). Damit hat das Unternehmen den Höchststand aus dem Geschäftsjahr 2015 ein weiteres Mal übertroffen. Der Personalaufbau erfolgte insbesondere in Forschung und Entwicklung sowie in den Headquarter-Funktionen der Bereiche mit globaler Geschäftsverantwortung. Rund 50 Prozent der Beschäftigten verfügen über eine akademische Ausbildung.

1.426 Personen sind in Forschung & Entwicklung tätig. Das bedeutet eine neuerliche Steigerung um über zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr 1.269 Personen. Infineon Austria beschäftigt damit über ein Fünftel der F&E-Workforce des gesamten Konzerns.

Entwicklungsorientierte Fertigung

Im Geschäftsjahr 2015 wurden in Villach 16,3 Milliarden Chips produziert, rund fünf Prozent über dem Vorjahresvolumen (2015: 15,5 Milliarden Chips). Schwerpunkt im Fertigungsbereich ist die konsequente Weiterentwicklung der innovativen 300-mm-Dünnwafer-Technologie für energieeffiziente Leistungshalbleiter. Hier konnte das Fertigungsvolumen verdoppelt werden. Eine noch engere Verschränkung von Entwicklung und Fertigung soll Produktentwicklungszeiten weiter verkürzen und es ermöglichen, Kunden noch schneller innovative Lösungen anzubieten.

Impulse für den Standort Österreich

Eine im Mai 2016 durchgeführte Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts IWI attestiert Infineon Austria eine überdurchschnittlich positive Auswirkung auf die Wertschöpfung in Österreich. Das Unternehmen ermöglicht gesamtwirtschaftlich eine Wertschöpfung von €1,45 Milliarden und rund 12.500 heimische Arbeitsplätze. Im Geschäftsjahr 2016 wurden von Infineon Austria Einkäufe im Wert von €446 Millionen getätigt (Vorjahr: €417 Millionen). Davon entfielen auf Einkäufe alleine in Österreich €157 Millionen, das entspricht rund 35 Prozent.

Markterfolge mit österreichischem Know-how

Als erster Hersteller weltweit bietet Lenovo mit dem PHAB2 Pro ein Smartphone mit räumlicher Wahrnehmung an. Möglich machen das die Google Tango-Technologie sowie ein 3D-Bildsensorchip, der von Infineon in Graz entwickelt wurde. Auf Grundlage des Time-of-Flight-Prinzips (ToF) ermöglicht dieser Chip ein dreidimensionales Abbild der Umgebung in Echtzeit. Infineon ist der einzige Anbieter, der den Bildsensorchip gemäß den Anforderungen von Google bereitstellt. Entwickelt wurde er gemeinsam mit pmdtechnologies, einem weltweit führenden Anbieter von ToF-Technologie.

Dank dieser Fähigkeiten eröffnet das Smartphone neue Möglichkeiten für Augmented Reality: Durch Motion-Tracking reagiert es auf Positionsveränderungen. Durch Tiefenwahrnehmung wird die Entfernung zu Objekten gemessen und räumliches Lernen lässt das Gerät einmal erfasste Orte wiedererkennen. Das Lenovo PHAB2 Pro Smartphone ist seit November im Handel erhältlich.

Nachhaltige Mobilitätslösungen

Maßgebliche Technologien für Elektro- und Hybridfahrzeuge werden von Infineon in Österreich entwickelt. Dazu zählen die elektronische Steuerung des Verbrennungsmotors zur Senkung des CO2-Ausstoßes, energieeffiziente Halbleiter für Leistungsmodule oder intelligente Steuerelektronik für E-Fahrzeuge. Diese Expertise aus Villach und Graz sorgt für smarte Lösungen mit erhöhtem Komfort bei niedrigerem Energieverbrauch. Das Resultat: In sieben der weltweit zehn meistverkauften Elektrofahrzeuge des Jahres 2015 regeln Infineon-Chips den Antrieb. Im neuen Tesla X werden über 200 Komponenten von Infineon eingesetzt. Bei der Leistungselektronik, dem Radarsystem und bei Sicherheitssystemen sind Lösungen von Infineon Austria verbaut.

Exzellenz bei Forschungs- und Bildungskooperationen

Als größte Forschungseinheit für Mikroelektronik in Österreich hat Infineon Austria auch im abgelaufenen Jahr intensiv mit in- und ausländischen Forschungspartnern zusammengearbeitet. Im Geschäftsjahr 2016 wurden insgesamt mehr als 130 Forschungskooperationen umgesetzt.

Europäisches Projekt SemI40

Das europäische Forschungsprojekt SemI40 mit Fokus auf Weiterentwicklung selbststeuernder Fabriken ist im Mai 2016 unter der Leitung von Infineon Austria gestartet. 37 Partner aus fünf Ländern und €62 Millionen Volumen machen es zu einem der größten Industrie-4.0-Projekte in Europa. Durch seine Vorreiterrolle bei Industrie 4.0 in Österreich bringt Infineon Austria maßgeblich Know-how in das Projekt ein. Der „Pilotraum Industrie 4.0“ in Villach bietet ideale Bedingungen, um neue Fertigungsprozesse im Echtbetrieb zu erproben.

Im Zuge der F&E-Aktivitäten unterhält Infineon Austria intensive Kooperationen mit österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen. Mit der Technischen Universität Graz ist die langjährige Zusammenarbeit speziell in den Bereichen energieeffiziente elektronische Systeme, Chip-Design, Sensorik oder Security erweitert worden. Mit der Technischen Universität Wien wurde erstmalig eine gemeinsame Summer School mit 35 Studierenden und 16 Professoren in Villach organisiert. Am Management Center Innsbruck wurde ein gemeinsames Forschungslabor eingerichtet.

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