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Politik - Villach
Hintergrund
Die Villacher Freiheitlichen fordern wie Kurz ein Kopftuchverbot
Die Villacher Freiheitlichen fordern wie Kurz ein Kopftuchverbot © Pixabay

FPÖ fordert endlich gesetzliche Regelung

Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst

Villach – Seit Integrationsminister Sebastian Kurz sich öffentlich dafür ausgesprochen hat, ein Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst ins Integrationsgesetz aufzunehmen, ist das Thema auch in Villach in aller Munde. 5 Minuten hat bei Villachs Interessenvertreterinnen genauer nachgefragt. Hierbei ist die FPÖ ganz klar für ein Kopftuchverbot, die ÖVP gegen eine Vollverschleierung. GRÜNE sind gegen ein Kopftuchverbot und für ein Vermummungsverbot und für die SPÖ ist das grundsätzlich kein Thema.

 3 Minuten Lesezeit (421 Wörter) | Änderung am 10.01.2017 - 20.37 Uhr

Wie sehen Villachs Politikerinnen das Kopftuchverbot?

Für Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser (SPÖ) ist das grundsätzlich kein Thema. Als Frauen- und Integrationsreferentin der Stadt Villach lehnt sie eine Vollverschleierung vollends ab. „Derzeit gibt es bei den städtischen Betrieben auch gar keine Mitarbeiterin die ein Kopftuch trägt,“ so Vizebürgermeisterin Sandriesser.

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Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser lehnt Vollverschleierung ab

Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser lehnt Vollverschleierung ab - © Stadt Villach

Wie auch die SPÖ steht die ÖVP einer Vollverschleierung ablehnend gegenüber, weil diese den Frauenrechten widerspricht. „Das Kopftuch, als religiöses Symbol, generell zu verbieten, halte ich jedoch nicht für zielführend. Einer Diskussion über die Sinnhaftigkeit des Tragens religiöser Symbole in öffentlichen Gebäuden stehe ich aber offen gegenüber”, so Stadträtin und Obfrau der Frauenbewegung Katharina Spanring (ÖVP).

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Stadträtin Katharina Spanring hält ein generelles Kopftuchverbot nicht für zielführend - © ÖVP Villach

Für die GRÜNEN Gemeinderätin Sabina Schautzer ist die Diskussion um ein Kopftuchverbot befremdlich und schwer nachzuvollziehen, da dieses einen massiven Eingriff in die persönliche Freiheit bedeutet. „Kopftücher sind nicht nur ein Teil religiöser Identität wie etwa bei Muslimas oder Klosterschwestern, sondern auch eine traditionelle Kopfbedeckung, die es auch bei uns in Kärnten im ländlichen Raum gibt. Sie können aber auch ein krankheitsbedingtes Muss sein, wie etwa bei Krebskranken“, so Sabina Schautzer. Sie spricht sich daher für ein klares Nein zum Kopftuchverbot aus aber auch ganz klar für ein Vermummungsverbot.

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Gemeinderätin und LAbg. Sabrina Schautzer ist gegen ein Kopftuchverbot, aber für ein Vermummungsverbot

Gemeinderätin und LAbg. Sabrina Schautzer ist gegen ein Kopftuchverbot, aber für ein Vermummungsverbot - © Grüne Kärnten / KK

Für die freiheitliche Gemeinderätin Elisabeth Dieringer-Granza ist das Kopftuchverbot ganz klar zu befürworten. „Ich bin für das Kopftuchverbot und vor allem dafür dass das nicht immer nur diskutiert wird, sondern endlich gesetzlich geregelt wird. Hier geht es um ein Bekenntnis zu unserer Kultur und nicht um Diskriminierung einer fremden Religion“, so Elisabeth Dieringer-Granza (FPÖ).

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Gemeinderätin Elisabeth Dieringer-Granza sieht das Kopftuchverbot nicht als Diskriminierung

Es bleibt also abzuwarten wie die Bundespolitik dieses Thema weiter behandelt.

Ist das Kopftuch derzeit im öffentlichen Dienst in Villach überhaupt ein Thema?

In den städtischen Betrieben gibt es derzeit keine Mitarbeiterin die ein Kopftuch trägt. In den öffentlichen Schulen sind es Religionslehrerinnen und muslimische Kinder die Kopftuch tragen, nicht jedoch Lehrerinnen für allgemein bildende Fächer. Wie das in Zukunft aussieht kann natürlich niemand voraussagen.