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Leben - Villach
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AK Analyse:

Online-Preisagenten mit der Lizenz zum Bestpreis?

Villach – Wer im Internet ein Schnäppchen ergattern möchte, kann sich eines sogenannten Preisagenten bedienen. Der Preisagent beobachtet Preise und informiert, wenn der Wunschpreis erreicht ist. Die AK hat 17 verschiedene Online-Preisagenten untersucht – das Ergebnis zeigt: Wer Geduld hat, kann Geld sparen. Vorsicht, es ist kein Verlass auf einen umfassenden Marktüberblick, und ob das gesuchte Produkt tatsächlich das gewünschte ist. Beim Endpreis herrscht eine gewisse Intransparenz.

 3 Minuten Lesezeit (367 Wörter) | Änderung am 14.01.2017 - 15.28 Uhr

Im Internet kommt es immer öfter vor, dass sich Preise im Laufe von wenigen Tagen oder Wochen erheblich ändern. „Für Konsumenten wird es immer schwieriger, die Preise für ihr Wunschprodukt zu vergleichen“, sagt AK Konsumentenschützerin Daniela Zimmer.

Abhilfe

Abhilfe schaffen die zahlreichen kostenlosen Online-Services, die etwa unter der Bezeichnung Preisagenten, Preistracker oder Preisalarm als Zusatztool auf Preisvergleichs- oder Online-Versandportalen als Browser-Erweiterung oder App angeboten werden. Sie beobachten für KonsumentInnen Preisschwankungen bei verschiedenen Shops und benachrichtigen sie automatisch, wenn der gewünschte – oder ein niedrigerer – Preis für ihr Wunschprodukt erreicht wird, aber auch bei Preisveränderungen. Für das ausgewählte Produkt kann man den Preisverlauf ansehen, um die Preisentwicklung oder auch eventuelle Muster bei Preisfestlegung erkennen zu können.

Geduld zahlt sich aus

„Wer es nicht sehr eilig hat, kann mit Hilfe von Preisagenten mitunter wirklich Geld sparen“, sagt Zimmer. „Die Service-Anbieter entscheiden aber alleine darüber, welche Online-Shops sie listen. Ein umfassender Marktüberblick ist daher nicht garantiert“, gibt Zimmer zu bedenken. Die Anzahl an Angeboten, die in die Preisbeobachtung miteinbezogen wird, unterscheidet sich maßgeblich: Sie differierte bei den untersuchten Diensten zwischen fünf (Browser Add-on) und 294 (Preissuchmaschine). Es bleibt intransparent, ob überhaupt eine angemessene Vielfalt an Angeboten in die Preisbeobachtung erfasst wurde und wie aktuell die Daten sind.

Nachteilig ist auch, „dass Konsumenten oft nicht sofort den Endpreis inklusive Versandkosten erkennen können. Die Versandkosten hängen davon ab, wie bezahlt wird – etwa per Nachnahme, Vorauskassa, PayPal oder Kreditkarte“, so Zimmer.

Ernüchternde Ergebnisse

Ein exemplarischer Test bei vier gängigen Produkten (drei Smartphones und eine Kompaktkamera) zeigt ernüchternde Ergebnisse: So werden zuweilen viele Treffer angezeigt. Sie beinhalten zahlreiche Modellvarianten, aber auch solche, die gar nicht gewünscht sind. Die verlinkten Händler liefern nicht immer nach Österreich, wenn doch, dann mit hohen Versandkosten (bis zu 25 Euro für eine Kompaktkamera). In einem Fall wurde nach Öffnen der Händlerseite angezeigt, dass das Produkt gar nicht verfügbar ist. Das in der Ergebnisliste mit dem besten Preis angeführte Produkt ist ein anderes als das gesuchte Produkt (etwa Huawei P9 lite statt Huawei P9). In einem Fall gab es den beim Bestpreis angezeigten und verlinkten Web-Shop nicht mehr.

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