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Leben - Villach
© pixabay

Bürgermeister Albel:

„Plädoyer für die Freiheit der Kunst“

Villach – Ein entschlossenes „Ende der unwürdigen Debatte und des Shitstorms in den sozialen Netzwerken“ in der Diskussion um die Literaturschaffende Stefanie Sargnagel fordert nun Villachs Kulturreferent Bürgermeister Günther Albel. Zuletzt standen sogar Morddrohungen im Raum.

 2 Minuten Lesezeit (305 Wörter) | Änderung am 15.03.2017 - 10.12 Uhr

„Man muss die Kunst der jetzt so übel diffamierten Schriftstellerin nicht mögen, aber es widerspricht unserer gültigen Verfassung, gegen Künstler derart zu Felde zu ziehen, sie persönlich untergriffigst zu attackieren”, stellt Bürgermeister Albel unmissverständlich fest. „Wir Villacher sind immer für die Freiheit der Kunst, die ja in der österreichischen Verfassung fest verankert ist, aus tiefster Überzeugung eingetreten. Dieses Recht gilt es zu verteidigen.”

Villach habe diese Haltung bereits mehrfach bewiesen, beispielsweise als sich politisch rechte Kräfte gegen den ebenfalls polarisierenden Kärntner Künstler Kornelius Kolig und oder auch gegen den Autor Josef Winkler stemmen wollten.

Kunst muss provozieren dürfen

„Villach ist eine weltoffene, tolerante Stadt, die der Kunst aller Sparten stets eine Bühne bietet, die Kunst fördert und Künstler motiviert“, versichert Bürgermeister Albel. „Das haben wir gerade jetzt wieder mit der Schaffung des Bruno-Gironcoli-Preise bewiesen.“ Kunst muss provozieren dürfen, Künstler sind Korrektive und Vordenker, die eine Gesellschaft aufrütteln und dadurch weiterbringen. Bürgermeister Albel: „Dafür brauchen sie jedoch auch einen besonderen Schutz, selbst Kunst, die zu heftigen  Diskussionen ermuntert, muss eine starke Gesellschaft aushalten können.“

Was war passiert?

Im Standard wurde ein satirisch überzeichnetes Reisetagebuch von Stefanie Sargnagel, Maria Hofer und Lydia Haider abgedruckt. Nach einem Kommentar von Krone.at-Chefredakteur Richard Schmitt über das Reisetagebuch war es zu einer regelrechten Hasskampagne gegen Sargnagel gekommen.

Für weiteren Aufruhr sorgte dann auch noch der Krone-Journalist Fritz Kimeswenger, weil er die Adresse von Sargnagel veröffentlichte. “Trotz des Wissens um die Gewaltaufrufe veröffentlicht der Kärntner Krone‐Journalist Fritz Kimeswenger infolge die aktuelle Wohnadresse der Künstlerin und suggeriert mit einem Zitat, sie stehe derartigen Übergriffigkeiten ‘willig’ gegenüber”, heißt es in einer Online-Petition, die zur Kündigung Kimeswengers aufruft. Diese hat derzeit schon über 8.500 Unterzeichner.