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Wirtschaft - Villach
Der Bericht für das Jahr 2016 zeigt, wie wichtig der Konsumentenschutz in Kärnten ist.
Der Bericht für das Jahr 2016 zeigt, wie wichtig der Konsumentenschutz in Kärnten ist. © 5min.at

AK-Kärnten veröffentlicht Bericht 2016

Konsumentenschutz oft gefragt

Villach – Wie die Arbeiterkammer Kärnten meldet, suchten im Vorjahr nahezu 35.000 Kärntner/Innen Rat und Hilfe beim Konsumentenschutz der AK Kärnten. Fast 15.000 Mal wurden Betroffene schriftlich beraten, über 13.000 Mal gab es telefonische Auskünfte durch AK-Experten und nahezu 7.000 Mal fanden persönliche Beratungen in der Arbeiterkammer Kärnten statt.

 3 Minuten Lesezeit (443 Wörter)

Miet- und Wohnrecht ist Top Thema

10.752 Beratungen zum Thema Miet- und Wohnrecht ist eine eklatant hohe Zahl. „31 Prozent der Beratungen macht das Miet- und Wohnrecht aus, die Zahl kann nicht ignoriert werden – wir stehen Kärntnerinnen und Kärntner mit Rat und Tat zur Seite“, sagt AK-Präsident Günther Goach. Vorrangig geht es bei Miet- und Wohnrechtsberatungen um den Wohnungszustand bei der Rückgabe, die Maklerprovisionen, die Kautionshöhe, aber auch um die Finanzierungsbeiträge der gemeinnützigen Genossenschaften und um die Berechnung der Miete.

„Wir helfen auch bei der Überprüfung der Betriebskostenabrechnung, die für viele Bürger oftmals nicht zu lesen ist“, sagt der Leiter der AK-Konsumentenschutzabteilung Stephan Achernig und führt weiter aus: „Auch heuer bieten wir wieder von Mai bis Ende Juli unsere Expertise beim kostenlosen Betriebskostencheck an.“

Anfragen zu Dienstleistungen

Die zweitmeisten Anfragen an den AK-Konsumentenschutz haben mehr als 4.000 Klienten zum Thema Dienstleistungen im Jahr 2016 gestellt. Dazu zählen beispielsweise Verträge mit Handwerkern, Partnerinstituten oder Fitnesscentern. „Dienstleistungen werden oft nicht erbracht, überhöhte Preise verlangt und Vertragskündigungen nicht akzeptiert. Dann kommen wir ins Spiel, um den Konsumenten zu ihrem Recht zu verhelfen“, so Achernig.

Rund 4.000 Mal leisteten die AK-Konsumentenschützer Hilfe bei Problemen im klassischen Konsumentenschutz: Beim Kauf von Produkten. Meist gab es eine Verweigerung von Gewährleistungsrechten oder vereinbarte Lieferfristen wurden nicht eingehalten.

Falsche Handyabrechnungen

Beinahe 3.000 Beratungen gab es zum Thema Telekommunikation: „Hauptsächlich handelte es sich dabei um unbeabsichtigt bestellte Abonnements, die von der Handyrechnung abgezogen wurden und erst Monate später auffielen“, so Achernig. Diese Interventionen stehen bei den AK-Experten auf der Tagesordnung. Das Fern- und Auswärtsgeschäftegesetz (FAGG) hat unter anderem diesen Problembereich weitgehend rechtlich abgesichert.

Geld, Versicherung, Bank

Anfragen zu Geld, Versicherungen und deren Bedingungen sowie Banken und Kredite beschäftigten die AK-Konsumentenschützer rund 2.600 Mal. Viele Klauseln sind für den Konsumenten unverständlich formuliert. Ein erheblicher Anteil der Anfragen bezog sich auf die große Differenz zwischen Soll- und Habenzinsen bei Girokonten sowie undurchsichtige Konditionen bei Krediten.

Mit Reisebeschwerden und Problemen bei Online-Buchungen setzten sich die Konsumentenschützer über 2.300 Mal auseinander. „Kein Rückgang ist bei Anfragen zu Flugverspätungen zu verzeichnen – es kommt immer wieder vor, dass sich Fluglinien vor Ausgleichsleistungen drücken“, sagt Achernig.

Web-Abzocke über 44 Prozent gestiegen

Über 1.000 Anfragen mehr (über 44 Prozent) kamen zum Thema Internetabzocke. „Die Konsumenten werden oft mit Rechnungen von diversen Sexportalen, Auktionsplattformen und Webshops abgezockt“, klärt Achernig auf. „Die AK ist gehäuft mit Phishing-Attacken in der Beratung konfrontiert. Mit gefälschten Mails, Webseiten oder Kurznachrichten beschaffen Betrüger geheime oder heikle Daten von Nutzern. Wir warnen Empfänger dringend davor, solche Daten bekannt zu geben!“, so Goach.