fbpx
Region auswählen:
Leben - Villach
© KK

Leserbrief:

Ist die “Neue Mittelschule” eine Fehlentwicklung?

Villach – Heute um 17:30 Uhr wird in der ORF-Sendung Bürgeranwalt das Thema Schulsystem behandelt. Auch in Villach ist die Situation für die Schüler nicht unumstritten und wird heftig diskutiert.

 7 Minuten Lesezeit (877 Wörter) | Änderung am 08.04.2017 - 17.50 Uhr

Ein Leserbrief zu diesem Thema erreichte unsere Redaktion und spiegelt die Meinung vieler Eltern wider.

LESERBRIEF

DIE NEUE MITTELSCHULE UND DEREN JETZIGE FOLGEN!

Die „Neue Mittelschule“ (NMS) ist eine katastrophale Fehlentwicklung, mit der NMS, den Weg zur gemeinsamen Schule zu bahnen, ist gescheitert!

Die Eltern merken es, die Lehrer erkennen es und die Schüler erleben es!
Trotzdem sind die zuständigen Volksvertreter noch immer überzeugt, dass mit der NMS der große Wurf in der Bildungsreform gelungen ist!

Fakt ist: Diese NMS ist einer der größten und teuersten Etikettenschwindel der zweiten Republik und es stellt sich die berechtigte Frage: geht es hier um Bildung oder um möglichst einfache Volksverblödung?Es gab die Hauptschule A-Zug, B-Zug und es gab die Sonderschule für fleißige aber weniger begabte Kinder!

Jetzt gibt es dafür die NMS (eindeutig schlechter als die Hauptschule), in der, natürlich auf dem Niveau der weniger begabten Schüler, der vorgeschriebene Lehrstoff vermittelt werden sollte!
Es scheint, als wolle die „Politik“ die nächsten Generationen ohne eine, unbedingt erforderliche, Bildung aufwachsen lassen!

Die bedauerlichen Absolventen dieses Schultyps werden keine Chancen haben, in einer höheren Schule aufgenommen zu werden, da ihr Bildungsniveau zu gering ist und sogar für eine Lehre wird ihr Wissen kaum ausreichen!

Viele Lehrer, Schüler und vor allem die Eltern sehen in diesem Modell der NMS kein „Jahrhundertwerk“, wie es unsere zuständigen Politiker verkünden, sondern wieder eine „Jahrhundertlüge“!

Ein Fallbeispiel dazu:
Villach/Kärnten, eine Stadt mit knapp über 60 000 Einwohner!
In Villach gibt es zwei Bundesgymnasien, eines im Stadtteil St. Martin und eines im Stadtteil Perau. Die Qualität dieser Gymnasien ist unumstritten TOP! Beide Schulen gemeinsam bieten weit über 2000 Schülerinnen und Schülern, die Möglichkeit einer umfangreichen Allgemeinbildung und letztlich die Matura zu schaffen!

Das aktuelle Problem ist: die Eltern weigern sich berechtigt, ihre Kinder in eine NMS zu schicken, leider sind die Gymnasien überfüllt, die ersten Klassen sind voll bis unters Dach! Kinder, die, betreffend ihrer guten Noten, natürlich berechtigt wären, ins Gymnasium zu gehen, müssen abgewiesen werden!

Da den betreffenden Eltern, die Nachteile der NMS sehr bewusst sind und kein drittes Gymnasium gebaut werden kann, gibt es in Villach, zurzeit, einen gehörigen Auflauf!
Der Zorn mancher Eltern mündet bereits in etlichen „Parteiaustritten“, wohl der einzige Lichtblick im Dilemma der Schulreform!

mfG
Ing. Hans Peter Jank

Haben Sie auch diskussionswürdige Beiträge oder eine klare Meinung zu einem Thema, das angesprochen werden sollte?. Senden Sie uns eine E-Mail an: [email protected]

Selbstverständlich veröffentlichen wir Leserbriefe auch anonym, falls gewünscht.

Ein weiterer Kommentar zum Thema erreichte uns:

LESERBRIEF von C.S.

Mein Kind besucht die 3te Klasse der NMS Landskron. Eigentlich eine NMS mit einem sehr guten Ruf nach außen hin, wenn man nicht als Berufstätiger, vielleicht Alleinerzieher hinter die Kulissen dieser musisch-kreativen Schule sieht.

Ich möchte nicht der Schule alleine den schwarzen Peter an die Wand malen, dass keine Gleichberechtigung herrscht. Das Schulsystem an und für sich ist mittlerweile eine Katastrophe geworden und das behaupte ich bereits mit einem Alter von 33. Langwierig ziehen sich unendliche Diskussionen mit Lehrern die keine Einsicht und vor allem keine Interesse daran haben, den Schülern wichtige Grundsteine fürs Leben zu lehren. Perfekte Vorarbeit wird in den VS und Kindergärten geleistet- mit viel Herzblut wird an die Arbeit gegangen, bis man nicht auf diese Schule stößt. Anonymität gibt es seitens der Direktion ebenfalls nicht, keine Einsicht. Immer wieder und wieder der gleiche Trott, obwohl unsere Kärntner Landesschulrätin für mich persönlich ein sehr, sehr offener und kooperativer Mensch ist, schafft es die Direktion und die Lehrer die Hand vorm Mund zu halten und ja nichts in die Öffentlichkeit zu tragen.

Als Elternteil fühlt man sich missverstanden, denn ein Schulwechsel kann ja jederzeit gemacht werden. Dies ist natürlich die einfachste Variante über Fehler seinen eigenen Unterrichtsvariante nachzudenken. Es ist egal, wieviel Mahnungen verteilt werden, die Kinder sind daran Schuld, wer sonst.

Wenn man weiters bedenkt, dass nach dem NMS Beurteilungssystem keine % Regelungen angewerden sollen und es in der Praxis leider anders aussieht. Wenn man bedenkt, dass mit 50% ein Schüler ein 3 Grunglegend im Zeugnis erhält, wo dann in einer Höheren eine Aufnahmeprüfung gemacht werden muss. Wenn man bedenkt, dass mit den gleichen Büchern wie im Gymnasium gearbeitet wird, aber die Schularbeiten alles andere als Hauptschul oder NMS oder Gymnasiumniveau gegeben werden. Ich kenne solche Schularbeiten aus einer Höheren, aber nicht bei 13-14jährigen! Demzufolge gibt es so gut wie keine Vertiefenden Noten. 1/4 der Schüler meiner Schätzung nach schafft es.

Im Vergleich habe ich das Glück die Schularbeiten mit dem Gymnasium St. Martin vergleichen zu können, ja diese sind Hauptschulniveau. Zentralmatura gibt es bereits, aber dann soll doch bitte auch für Schularbeiten Gymnasium und NMS auch eine Einheit geschaffen werden! Im Gymnasium erhalte ich über 50% eine 4 und in der NMS ein 3G mit welcher Begründung? Kein Wunder das wir mit einer sehr hohen Zahl an Schulabbrechern nagen müssen.

Ich könnte Ihnen jetz noch stundenlang Probleme schildern 🙂 Aber es genügt.