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Politik - Villach
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300 Polizisten fehlen in Kärnten

SPÖ-Kärnten fordert mehr Polizeibeamte

Kärnten – Die SPÖ hat im Zusammenhang mit einer parlamentarischen Anfrage durch das Innenministerium mehr Polizisten für Kärnten gefordert. SPÖ Klubobmann Herwig Seiser betont: Der Schutz der Kärntnerinnen und Kärntner darf nicht unter parteipolitischem Taktieren leiden (…)“. Österreichweit fehlen 1.900 Beamte.

 2 Minuten Lesezeit (339 Wörter) | Änderung am 04.08.2017 - 10.12 Uhr

Rund 1.912 Polizisten und  Polizistinnen verrichten in Kärnten ihren Dienst. Doch laut einer parlamentarischen Anfrage an BM Sobotka gibt es in Kärnten aktuell rund 300 zu wenig. Österreichweit sollen 2017 laut BMI. 1.554 neue Stellen besetzt werden.

Doch die SPÖ-Kärnten verlangt eine verbindliche Zusage der für Kärnten benötigten Kräfte. Sicherheitssprecher SPÖ-LAbg. Rudolf Schober verweist auf die alarmierenden Personalzahlen: “Die Zahl der in Kärnten verfügbaren Polizeibeamten ist im Vergleich zum Jahr 2009 deutlich gesunken. Waren in Kärnten 2009 noch 1.957 Polizistinnen und Polizisten zum Schutz der Bevölkerung abgestellt, so sind es 2017 nur mehr 1.912, entsprechend minus 45! Und das bei einer deutlich veränderten Sicherheitslage und einer steigenden Bevölkerungszahl. Dieser Abbau müsse sofort gebremst werden, denn jeder Polizist, der eingespart wird, hinterlässt eine Lücke.”

Zum Hintergrund – Abgänge und Personalsuche:

Nach einer Anfrage bei Innenmister Wolfgang Sobotka (ÖVP) zeichnete sich ein beunruhigendes Bild zum aktuellen Defizit an Polizeikräften ab. Österreichweit sind laut Innenministerium 803 Beamte weniger im Einsatz als eigentlich vorgesehen. Nur in Wien und im Burgenland gibt es einen Überschuss. 2018 werden voraussichtlich 861 Polizisten in den Ruhestand treten, im Jahr 2023 wird die Zahl der prognostizierten Abgänge auf 1.267 steigen. Jedoch ist nicht nur das Ministerium schuld an dem fehlenden Kräften. „Es ist gar nicht so leicht die Leute zu finden. Der Job als Polizist hat leider an Attraktivität verloren“, erklärt Niederösterreichs oberster Polizei-Personalvertreter der FSG, Martin Noschiel gegenüber dem KURIER. „Sehr wenige wollen den Beruf auf der Straße, also die gewöhnliche Polizeiarbeit ausüben“, so Noschiel. Jobs in der Verwaltung, als Ausbilder oder beispielsweise im Kriminaldienst sind weit begehrter.  Polizeigewerkschafter Walter Deisenberger (FSG) ist sogar der Ansicht: „Selbstverständlich steht die gesteigerte Kriminalität auch in direktem Zusammenhang mit einem zunehmenden Personalbedarf bei der Polizei.“

Weiterführende Infos

Jedoch gibt es auch Meinungen, dass mehr Polizei alleine nicht das Sicherheitsproblem lösen wird.

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