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Leben - Villach
50 Baumeister, sieben Baumeisterinnen und neun Holzbau-Meister erhielten ihre Meisterurkunden bei der 27. Kärntner Bauhüttensitzung.
50 Baumeister, sieben Baumeisterinnen und neun Holzbau-Meister erhielten ihre Meisterurkunden bei der 27. Kärntner Bauhüttensitzung. © WKK/Fritz

27. Kärntner Bauhüttensitzung:

Rituelle Zeremonie nach überliefertem Brauch

Villach-Klagenfurt – 50 Baumeister, davon sieben Baumeisterinnen, und neun Holzbau-Meister erhielten vor wenigen Tagen ihre Meisterurkunden. Bei Harfenklängen und im Rahmen einer rituellen Zeremonie feierten sie den Abschluss ihrer aufwändigen Ausbildung, die vor kurzem mit einer 120-stündigen Prüfung endete.

 2 Minuten Lesezeit (356 Wörter) | Änderung am 05.07.2017 - 11.57 Uhr

Bis auf den letzten Platz war kürzlich die Veranstaltungshalle Bau & Technik in Klagenfurt gefüllt: 50 Baumeister, darunter sieben Frauen, und neun Holzbau-Meister waren mit ihren Familien gekommen, um die erfolgreich abgelegte Meisterprüfung im Rahmen der 27. Kärntner Bauhüttensitzung zu feiern. Zwei Baumeister aus Villach, ein Baumeister aus Villach-Landskron, zwei aus Wernberg und ein Baumeister aus Treffen waren ebenfalls vor Ort.

Für viele war es die erste Bauhüttensitzung ihres Lebens, dementsprechend groß war die Aufregung. Neugierige Blicke und aufgeregtes Tuscheln herrschten an diesem Sommerabend. Doch mit einem Schlag war alles anders: Als Fundator Baurat Franz Josef Kollitsch mit seinem Hammer auf das Pult schlug, wurde es ruhig im Saal. „Ehrbare Gesellschaft“, sagte er mit strenger Stimme und blickte sich um. Mehr als 200 Augenpaare richteten sich auf ihn und die sechs Baumeister sowie einen Holzbau-Meister, die sich in festlichen dunklen Roben auf dem Podium der Veranstaltungshalle Bau & Technik in Klagenfurt versammelt hatten. Sie waren der Mittelpunkt der Baumeisterfeier, die eine rituelle Zeremonie nach altem, überliefertem Brauch darstellt. „So wurden die ehrbaren Meister schon im Mittelalter ausgezeichnet“, erklärte Kollitsch. „Dieses traditionelle Zeremoniale soll für die neuen Meister eine Stütze sein, denn wir, als Mitglieder eines ehrbaren Berufsstandes, haben nicht nur die Gesetze einzuhalten, sondern auch die moralische Verpflichtung, unser Tun und Lassen nach Anstand und Ehrbarkeit auszurichten.“

Vielfältigkeit in der Baubranche

Der Abend zeigte auch, wie vielfältig die Baubranche ist: Viele der Absolventen haben vor der Baumeister-Prüfung ein Studium absolviert (30 von 50), 16 haben eine „Karriere mit Lehre“ gewählt und vier gingen nach der HTL-Matura in die Bauwirtschaft und von dort zum Baumeister-Kurs. „Die Breite unserer Berufsgruppe wird hier repräsentiert. Doktoren der Technik, Pionieroffiziere, Poliere und Bauleiter sind jetzt Kollegen“, sagte Kursleiter Hans Steiner, der in seiner Laudation persönliche Worte für jeden einzelnen Absolventen fand und sie für ihr Engagement lobte: „Mit der Baumeisterprüfung habt ihr eine der umfangreichsten und schwierigsten Prüfungen in Österreich bestanden. Ihr wurdet 120 Stunden schriftlich und mehrere Stunden mündlich geprüft. Jetzt habt ihr es euch redlich verdient, zu Meisterinnen und Meistern erhoben zu werden.“