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Wirtschaft - Villach
Hintergrund
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Zwei Hektar Fläche täglich verbaut:

WWF warnt vor Flussverbauung

Drau – Österreichs Flüsse sind die Lebensadern unseres Landes. Sie beherbergen eine Fülle an Tier- und Pflanzenarten, versorgen uns mit sauberem Trinkwasser, schützen uns vor Hochwasser und sind wertvolle Erlebnis- und Erholungsräume für uns Menschen. Auch für Freizeit und Erholung sind unsere Flüsse unverzichtbar. Über 3,7 Millionen Menschen leben in fußläufiger Entfernung (weniger als 2,5 Kilometer) von einem großen Fluss – das sind 43 Prozent aller Österreicher. Auch durch Villach fließt einer der wichtigsten und größten Flüsse Österreichs - die Drau.

 2 Minuten Lesezeit (289 Wörter) | Änderung am 22.08.2017 - 19.15 Uhr

In den letzten 150 Jahren wurden unsere Flusslandschaften intensiv verändert, die Flüsse selbst kanalisiert, gestaut und eingezwängt. In den letzten Jahrzehnten wurden täglich(!) zwei Hektar Fläche an unseren Flüssen verbaut. Ökologisch wertvolle Flächen, die auch dem Rückhalt von Hochwasser dienen können, sind dagegen um bis zu 82 Prozent zurückgegangen. Deshalb sind unzählige typische Tier- und Pflanzenarten an unseren Flüssen selten geworden.

Gestiegene Hochwassergefahr

Durch den enormen Nutzungsdruck ist auch die Hochwassergefahr gestiegen. Im Fall extremer Hochwässer sind immer mehr bebaute Flächen gefährdet, während gleichzeitig immer weniger Flächen zur Verfügung stehen, die Wasser aufnehmen und speichern können. Zusätzlich wird sich diese Situation durch den Klimawandel verschärfen. Immer öfter wird es zu Hochwässern kommen, für die unsere eingezwängten Flüsse einfach nicht mehr genug Platz haben.

Studie des WWF

Für die Studie wurde die Flächennutzung in den Abflussräumen der 49 größten Flüsse Österreichs von 1870 bis 2010 anhand historischer Karten und Luftbilder untersucht (3.300 Quadratkilometer). Die Ergebnisse offenbaren die tiefgreifende Veränderung der Flusslandschaften: So ist die Fläche von Gewässern und Uferzonen um 146 Quadratkilometer (31 Prozent) zurückgegangen. Offenlandflächen sind um 25 Prozent geschrumpft. Besonders dramatisch sind die Rückgänge von Wiesen, Mooren und Brachen (Verlust von rund 600 Quadratkilometern). Seit dem Jahr 1980 sinkt auch die intensiv genutzte landwirtschaftliche Fläche deutlich (minus 145 Quadratkilometer). Enorm gestiegen ist im selben Zeitraum der Anteil von bebautem Gebiet: Siedlungen, Infrastrukturflächen und versiegelte Flächen haben in den letzten 150 Jahren um 500 Prozent (in Zahlen: 721 Quadratkilometer) zugenommen.

Weiterführende Links

Hintergrundinformationen und Download der Studie: www.fluessevision.at oder www.wwf.at/fluesse

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