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Aktuell - Klagenfurt
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100.000 Kosten und Einnahmenausfall

Wanzenplage in Klagenfurter Hütte

Klagenfurt – Eine bundesweite Wanzenplage sucht Österreich heim. Das geht aus mehreren Medienberichten hervor. Auch die Klagenfurter Hütte hat es getroffen - der Schlafbereich musste gesperrt werden.

 2 Minuten Lesezeit (290 Wörter) | Änderung am 13.09.2017 - 16.14 Uhr

Bereits im Frühjahr gab es schon einmal Probleme mit Bettwanzen in der Klagenfurter Hütte. Die ergriffenen Maßnahmen waren aber scheinbar nicht von allzu langer Dauer. Wände, Boden und Decken jedes Zimmers müssen nun teilweise abgetragen werden – so entstehen Kosten von bis zu 100.000 Euro.  Zusätzlich entgehen dem Pächter die Einnahmen aus Übernachtungen. Bis zum Frühjahr soll das vorerst so bleiben.

Immerhin: Durch die Wanzen werden keine Krankheiten übertragen.

Stellungnahme des Österreichischen Alpenvereins

Bezugnehmend auf diverse heute erschienene Artikel über eine „Wanzenplage“ auf Almhütten, möchte der Österreichische Alpenverein folgende Klarstellung veröffentlicht wissen:Bettwanzen sind kein neues und akutes Problem. Es hat in den vergangenen Jahren weltweit leider sogar zugenommen, da die Tiere immer resistenter gegen die verwendeten chemischen Bekämpfungsmittel werden. Dies ist aber kein spezifisches Problem von Hütten sondern vielmehr ein gesellschaftliches Thema, das gerne auf Einzelne abgewälzt wird.”

„Die Alpenvereine betreuen über 400 Hütten im Alpenraum und es sind uns genau sechs Fälle eines Befalls bekannt“, sagt DI Peter Kapelari, Leiter der Abteilung für Hütten, Wege und Kartografie im Alpenverein. Bei vier der betroffenen Hütten konnte die Bekämpfung bereits erfolgreich durchgeführt werden. „Dies sind nach unserer Rechnung 1,5% aller Alpenvereinshütten. Von den beschriebenen 20 Prozent zu sprechen, ist daher definitiv falsch“, so Kapelari. Die zitierten 10-20% beziehen sich auf eine allgemeine Studie zur Problematik in Beherbergungsbetrieben, aber nicht auf Alpenvereinshütten im speziellen.

Ein Wanzenbefall ist kein Problem mangelnder Hygiene, vielmehr werden die Tiere von Gast zu Gast weitergetragen und nisten sich dann in Ritzen ein. Neben chemischen Mitteln können weitere Maßnahmen zur Bekämpfung „ausfrieren“ (lange Zeit bei Minustemperaturen) oder ausheizen (die Hütte über 60° Celsius aufheizen) sein.