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Politik - Klagenfurt
© SPÖ Kärnten

Pogromnacht

Mahnwache in Klagenfurt

Klagenfurt – In Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse der Pogromnacht hielt die SJG Kärnten wie jedes Jahr am 9. November in Klagenfurt eine Mahnwache ab, um der Opfer zu gedenken.

 2 Minuten Lesezeit (349 Wörter) | Änderung am 10.11.2017 - 11.07 Uhr

An der Mahnwache am Dr.-Arthur-Lemisch-Platz in Klagenfurt nahmen zahlreiche Funktionäre der SJG und SPÖ teil.

Prettner: “Erinnern muss aufrechterhalten werden”

LHstv.in Prettner betonte, das Erinnern an die Geschehnisse und Verbrechen von damals müsse aufrechterhalten werden. Die Zeitzeugen von einst gebe es heute zumeist nicht mehr und zu vergessen funktioniere leider häufig allzu leicht. Es sei ermutigend, so Prettner, dass es vor allem junge Menschen seien, die sich dem Gedenken an die Opfer und der Erinnerung an das Unrecht von damals widmen. Prettner dankte der SJG dafür, dass diese jedes Jahr die Mahnwache abhält und schloss mit einem Zitat aus dem Talmud:

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Burgstaller: “Klares Bekenntnis zur Freiheit, Demokratie und Toleranz”

SJG-Vorsitzender Luca Burgstaller rief die Ereignisse von damals sowie ihre Vorgeschichte und ihre Folgen in Erinnerung und forderte dazu auf: „Setzen wir der Hetze und dem Hass und jeder Form von rassistischen, antidemokratischen oder totalitären Tendenzen das klare Bekenntnis zur Freiheit, Demokratie und Toleranz entgegen. Wir als junge Menschen, als junge Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wollen ganz bewusst dem Verdrängen und Vergessen das Erinnern und Gedenken gegenüberstellen, damit so etwas nie wieder geschehen kann“.

Novemberpogrom

Vor 79 Jahren fand in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 das Novemberpogrom statt. Die zentral von Berlin aus angeordneten Terroraktionen gegen Juden in Deutschland und Österreich markieren den Übergang von Diskriminierung und Demütigung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zur ihrer systematischen Verfolgung und Vernichtung.

Im Zuge des Novemberpogroms wurden tausende Geschäfte geplündert, Häuser und Synagogen niedergebrannt und Menschen misshandelt und ermordet. Auch in Kärnten, wo 1938 rund 500 Jüdinnen und Juden lebten, kam es zu Ausschreitungen. Geschäfte und Wohnhäuser sowie ihr Bethaus in der Klagenfurter Platzgasse wurden geplündert und die Einrichtung zerstört.