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Resolution beschlossen:

Land will Asylheime für Obdachlose öffnen

Kärnten – Die immer kälter werdenden Temperaturen sorgten beim Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer für große Sorgenfalten. Er schlug vor, aufgrund sinkender Flüchtlingszahlen, die vom Bund finanzierten Flüchtlingsheime für Obdachlose zu öffnen. Nun wurde die Resolution einstimmig beschlossen.

 2 Minuten Lesezeit (351 Wörter) | Änderung am 21.11.2017 - 21.32 Uhr

Das Kollegium der Kärntner Landesregierung hat in der letzten Regierungssitzung eine von Team Kärnten-Landesrat Gerhard Köfer eingebrachte Resolution betreffend der Situation der Obdachlosen in Kärnten einstimmig beschlossen: „In der Resolution wird die Bundesregierung aufgefordert, die ohnehin mit Steuergeldern finanzierten Asylquartiere des Bundes in Kärnten für Obdachlose bzw. Personen unsteten Aufenthalts zu öffnen, um ihnen Wärme und ein Dach über dem Kopf bieten zu können“, erklärt Köfer. „Die immer kälter werdenden Temperaturen sowie das zu geringe Angebot an Notschlafstellen und ähnlichen sozialen Angeboten erfordern rasches Handeln und politische Maßnahmen. Fakt ist, dass es beinahe überall Mitmenschen gibt, die von Obdachlosigkeit betroffen sind und unter den äußeren Umständen extrem zu leiden haben.“

Betrieben werden die Heime vom Bund. Wie die Aufnahme von Obdachlosen organisatorisch aussehen soll ist noch nicht geregelt. Auch das Villacher Asylheim in Langauen nannte man auf Anfrage hin. Die Betreuung soll das Land übernehmen.

Betten in Klagenfurt aufgestockt

Klagenfurt hat bereits Maßnahmen für die obdachlosen Personen in der kalten Jahreszeit getroffen. Die Öffnungszeiten im Eggerheim wurden abermals über den Winter ausgedehnt, das Heim wird nun auch an Samstagen sowie an Sonn- und Feiertagen geöffnet sein. Diese ausgedehnten Öffnungszeiten gelten vorerst bis Ende Februar. Die Kosten in der Höhe von 11.600 Euro werden von Stadt und Land zu gleichen Teilen getragen.

Obdachlosenheim in Villach weiter strittig

Mag.a Gerda Sandriesser von der SPÖ sprach sich gegen die Errichtung einer Notfallschlafstelle aus. Diese würde nur den Betteltourismus fördern. So gebe es, wie der ORF berichtet, genug Wohnungen, die von Obdachlosen bezogen werden könnten. Dafür müssten die Betroffenen nur bei der Stadt Villach offiziell als obdachlos gemeldet sein.

Flüchtlingszahlen rückläufig

Laut aktuellen Zahlen gibt es in Kärnten derzeit um 2.500 Asylwerber weniger als noch im Frühling 2016. „Die Zahl ist also stark gesunken, was freie Kapazitäten in den Betreuungseinrichtungen zur Folge hat“, unterstreicht Köfer, der in der Forderung der Kärntner Landesregierung, die Bundesquartiere zu öffnen, auch für andere österreichische Bundesländer eine Signalwirkung sieht.

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