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Sport - Klagenfurt
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Gewinnerserie

Geier-Tor beim Comeback bringt nächsten Sieg

Südtirol/Klagenfurt – Aufbauend auf einer souveränen Defensivleistung sicherte sich der EC-KAC am Freitagabend mit einem 2:0 beim HCB Südtirol den nächsten Auswärtssieg.

 11 Minuten Lesezeit (1373 Wörter)

Die Rotjacken präsentierten sich in den vergangenen Wochen in guter Form, sie fuhren jüngst fünf Siege am Stück ein und gewannen insgesamt zehn ihrer letzten elf Ligaspiele. Insbesondere auswärts vermochte die Mannschaft von Steve Walker und Christoph Brandner zu überzeugen, nach Südtirol reisten sie mit sechs konsekutiven Erfolgen, was der längsten Siegesserie in Spielen in fremden Arenen seit Oktober/November 2010 entspricht.

Ausgangssituation

Auf Bolzano trafen die Klagenfurter in der laufenden Saison bereits drei Mal, dabei fuhren sie das Maximum von neun möglichen Punkten ein, wenngleich die einzelnen Ergebnisse (2:1, 5:4 und 3:0) nicht sehr deutlich ausfielen. Der HCB Südtirol ging vom zwölften und letzten Tabellenplatz aus in das neuerliche Duell mit den Rotjacken. Erst am Sonntag waren die Füchse in Klagenfurt mit 0:3 Toren unterlegen, das daraus resultierende Fazit von nur sieben Siegen aus den ersten 23 Runden führte zur Dienstfreistellung für Trainer Pat Curcio. Im Heimspiel gegen den EC-KAC stand beim italienischen Rekordmeister damit erstmals der Finne Kai Suikkanen an der Bande. Sein letztes Spiel für den HCB absolvierte am Freitagabend hingegen Goalie Jakub Sedláček, der den Klub verlassen und in Südtirol von Ex-KAC-Schlussmann Pekka Tuokkola ersetzt werden wird. In Begegnungen mit den Rotjacken agierte Bolzano Zeit seiner EBEL-Zugehörigkeit (23 Spiele, 12:11 Siege für die Kärntner, Anm.) meist auf Augenhöhe, zuletzt setzte sich (saisonübergreifend) jedoch in fünf aufeinanderfolgenden direkten Begegnungen der EC-KAC durch.

Spielernews

Beim EC-KAC feierte Kapitän Manuel Geier nach der Rehabilitation von zwei Operationen sein lange ersehntes Saisondebüt. Der Angreifer gab sein Comeback in einer Formation mit Zwillingsbruder Stefan und Thomas Koch, wo er den verletzten Jamie Lundmark ersetzte. Ebenfalls wieder ins Lineup rückte nach seiner Erkrankung Christoph Duller. Neben Lundmark fehlten den Klagenfurtern mit Richie Regehr und Matthew Neal zwei weitere Legionäre, die Rotjacken traten also zum bereits elften Mal seit Mitte Oktober mit einem Aufgebot an, dessen Kaderpunktewert unter der 50,0-Zähler-Grenze lag. Im Tor kam es trotz des jüngsten Shutouts von David Madlener zur gewohnten Rochade, diesmal erhielt Tomáš Duba den Start.

Spielverlauf

Wie schon in den Auswärtsspielen der jüngeren Vergangenheit kamen die Rotjacken gut in die Partie, sie verfügten in der Anfangsphase über viel Scheibenbesitz. Die erste Möglichkeit für Rot-Weiß fand David Fischer vor, der aus der Halbdistanz zum Abschluss kam, dabei aber nur einen HCB-Abwehrspieler traf (2.). Nachdem sich Tomáš Duba bei einem Oleksuk-Schlenzer nach einem Konter erstmals mit der Fanghand auszeichnen konnte (7.), folgte die beste Phase der Klagenfurter im ersten Abschnitt. Die Linie um Thomas Hundertpfund drängte die Füchse lange in deren Zone, kam jedoch nicht zum aussichtsreichen Abschluss (8.), David Fischer wurde aus der rechten Ecke vor das Tor stoßend gerade noch am Schuss gehindert (9.). Danach rutschte Manuel Geier nur um Zentimeter am märchenhaften Comeback vorbei, als er einen Koch-Querpass aus der Rundung knapp neben das Gestänge stocherte (10.). Aus dieser zwischenzeitlichen Umklammerung konnten sich die Hausherren in der Folge gut befreien, nun kamen sie wieder zu einzelnen Möglichkeiten: Travis Oleksuk traf frei im Slot stehend den Puck nicht richtig (12.) und Mike Angelidis verzog den Abschluss eines „Drei-gegen-Zwei“-Konters aus dem Handgelenk (13.). In den verbleibenden Minuten des ersten Durchgangs war dann nur noch eine nennenswerte Aktion zu verzeichnen: Bei einem strammen Schlagschuss von Kevin Kapstad suchte Patrick Harand vor Goalie Jakub Sedláček die Deflection, verpasste diese jedoch knapp (16.). Im zweiten Abschnitt sorgte die Linie um Thomas Hundertpfund für das erste Ausrufezeichen: Über eine lange Sequenz hinweg spielte sie den Gegner mit guten Rotationsbewegungen in dessen Zone fest, ein gefährlicher Abschluss ging sich aber nicht aus (24.). Nachdem Tomáš Duba einen HCB-Konter souverän stoppen konnte (26.), kamen die Klagenfurter zu ihrer bis dahin besten Gelegenheit der Partie: Aus einem Getümmel vor dem Gehäuse der Südtiroler heraus kam Kevin Kapstad aus kurzer Distanz mit der Rückhand zum Schuss, dieser verfing sich jedoch im Gewirr von Beinen und Schlittschuhen vor ihm (28.). Im ersten Überzahlspiel für die Gastgeber blieb ein knapp über das Tor fliegender Wristshot von Mike Halmo (31.) die einzige gefährliche Aktion, danach durften sich die Rotjacken für gleich vier Minuten – Mike Angelidis hatte in der neutralen Zone Manuel Geier über den Haufen gefahren – im Powerplay präsentieren. Dort scheiterten Thomas Koch mit einem neben das Tor abgefälschten Schlenzer und Stefan Geier mit der Rückhand am Crease gegen Torhüter Sedláček (jeweils 33.).

Gutes Powerplay

In seinem letzten Spiel für den HCB konnte sich der Tscheche dann innerhalb von rund zehn Powerplay-Sekunden für den EC-KAC gleich drei weitere Male auszeichnen (35.). Als beide Teams wieder bei voller Mannstärke agieren konnten, eroberte Johannes Bischofberger gefinkelt die Scheibe, wurde beim Breakaway aber gut verfolgt und letztlich beim Abschluss auch entscheidend gestört (38.), sodass es mit einem torlosen Remis in die zweite Pause ging. Auch im dritten Durchgang hatten die Rotjacken das Spiel über weite Strecken unter Kontrolle. Bolzanos spielerisches Aufflackern nach einigen Minuten – Halmo mit der Rückhand, nachdem er drei Gegenspieler stehen gelassen hatte (45.), Schuss von Markus Gander aus der Drehung (46.) – wurde souverän pariert. Wenig später war die Zeit für den ersten Treffer der Partie gekommen und es war – solche Geschichten schreibt das Eishockey – Kapitän Manuel Geier, der sich in seinem ersten Spiel seit acht Monaten von seinen euphorisierten Mannschaftskollegen als Schütze feiern lassen konnte. Vom linken Flügel aus zog er ins Zentrum, zog ab und verwertete dann mit der Rückhand den von Sedláček hergegebenen Rebound zur KAC-Führung (47.). Auch in seinem nächsten Shift war der Rotjacken-Angreifer präsent: Sein Zuspiel schoss Thomas Koch backhand nur knapp an der Kreuzecke vorbei (51.). Erst nach einem von den Klagenfurtern gut gekillten Unterzahlspiel wurde der HCB wieder gefährlich: Als ein Abpraller vor dem freistehenden Mike Angelidis zu liegen kam, warfen sich jedoch gleich drei KAC-Cracks in Richtung Scheibe, sodass sich kein Abschluss mehr ausging (53.). Die Möglichkeit zur Vorentscheidung fand dann Johannes Bischofberger vor: Über links kommend zog er dem Torraum entlang und brachte den Puck auch am Schlussmann der Südtiroler vorbei, das Spielgerät blieb jedoch im Crease liegen, ehe ein HCB-Verteidiger klären konnte (55.). Die Hausherren wurden in der Schlussphase nur noch einmal richtig gefährlich, doch Tomáš Duba blieb gegen Oleksuk ruhig und wetzte damit die von seiner Hintermannschaft produzierte Scharte in Form eines schlechten Aufbaupasses aus (57.). Thomas Hundertpfund wurde bei einem Sololauf noch maßgeblich gestört (58.), dann besorgte Johannes Bischofberger aber den Treffer zum 2:0 aus rot-weißer Sicht: Als Bolzano schon längst mit sechs Feldspielern agierte, enteilte der KAC-Topscorer allen Gegnern und schob 24 Sekunden vor der finalen Sirene problemlos ein. (HB)

Fakten

Erste Bank Eishockey Liga, 24. Spieltag
HCB Südtirol – EC-KAC 0:2 (0:0,0:0,0:2)
PalaOnda Bolzano, 2.250 Zuschauer, Schiedsrichter Trilar (SLO), Zrnić (SLO)

Tore HCB Südtirol:
Keine

Tore EC-KAC:
Manuel Geier (46:39/Thomas Koch, Steven Strong)
Johannes Bischofberger (59:36/Manuel Ganahl, Thomas Hundertpfund/EN)

Aufstellung EC-KAC: Duba (Madlener) // Kapstad-Robar, Schnetzer-Fischer, Strong-
Schumnig, Duller // M.Geier-Koch-S.Geier, Ganahl-Hundertpfund-Bischofberger, Richter-
Talbot-Rheault, Harand-Brucker-Kreuzer

Trainerkommentar

„Nach dem Trainerwechsel kam der HCB Südtirol wie erwartet sehr ambitioniert aufs Eis, wir konnten damit aber gut umgehen. Unser erster Abschnitt war meines Erachtens stark, wir waren flink und hatten Zug zum Tor, der erste Treffer wollte aber nicht gelingen. Im Mitteldrittel verloren wir nach vorne etwas den Faden, standen hinten aber, gestützt auf einen tollen Goalie, sehr gut. In Durchgang drei fanden wir dann wieder zu unserem Spiel zurück, wir brachten Speed aufs Eis und mehr Präzision in unsere Angriffe. Nach dem emotional wunderbaren Treffer von Manuel Geier verstanden wir es sehr gut, den Gegner in seinen Möglichkeiten zu limitieren, das hat uns dann auch den Sieg gebracht.“ (Steven Walker, Head Coach EC-KAC)

Ausblick

Mit dem siebten Erfolg in der Fremde hintereinander vergrößerte der unverändert zweitplatzierte EC-KAC seinen Vorsprung auf den auf Rang drei liegenden EHC Linz auf sechs Zähler. Die Black Wings sind am 8. Dezember auch der nächste Auswärtsgegner der Rotjacken. Zuvor, nämlich am kommenden Sonntag (Spielbeginn: 17.30 Uhr), tritt der Rekordmeister aber noch zu Hause an: Am Familientag und zum Adventsspiel in Weihnachtstrikots empfängt Rot-Weiß dann Fehérvár AV19 in der Stadthalle.