Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr:
Investitionen in Klagenfurts Wehren
Klagenfurt – Rund 3.000 Einsätze im Vorjahr verzeichnet die Klagenfurter Berufsfeuerwehr. Dafür haben gezielte Informationskampagnen für einen vergleichsweise „ruhigen“ Ablauf der vergangenen Weihnachtszeit und Silvester bewirkt. Für das kommende Jahr stehen neue Projekte an. Investiert wird eine Million Euro.
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Das war das Jahr für die FF Hauptwache„Die Feuerwehr genießt in der Bevölkerung ein sehr hohes Ansehen. Das effiziente System aus Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehren kann einen sehr breiten Sicherheitsgrad gewährleisten“, betonte Klagenfurts Feuerwehrreferent und Vizebürgermeister Christian Scheider in einer Pressekonferenz am heutigen Vormittag.
Silvester vergleichsweise ruhig
Speziell die Zeit rund um Weihnachten und Silvester sei diesmal ruhiger verlaufen. Die Informationen, die die Feuerwehr an die Bevölkerung weitergibt, werden gut aufgenommen und wirken sich laut der Berufsfeuerwehr gut auf die Einsatzfrequenz aus. Allein die Umstellung auf elektronische Christbaumkerzen, wie es in zahlreichen Haushalten der Fall ist, hat die Anzahl an Christbaumbränden deutlich reduziert. Auch zu Silvester gab es, bis auf einige brennende Mülltonnen, kaum gröbere Zwischenfälle.
Heimmelder retten Leben
Die Klagenfurter Berufsfeuerwehr hat im vergangenen Jahr insgesamt rund 3.000 Einsätze verzeichnet, rund 1.800 technische Einsätze (Personenrettung, Einsatz bei Verkehrsunfällen etc.) und 1.200 Brandeinsätze. 133 Einsätze kamen aufgrund der „Heimmelder“ zustande. Bei manchen war ein technischer Defekt Auslöser für ein lautstarkes Piepsen, das Nachbarn hören und die Feuerwehr alarmieren. “In ein paar Fällen konnten tatsächlich Leben gerettet werden, denn je länger Personen nicht aus stark verrauchten Räumen kommen, desto größer wird auch die Gefahr für die Gesundheit”, so Branddirektor Ing. Gottfried Strieder.
Eine wichtige Aufgabe der Feuerwehr ist auch die Tierrettung, ein bis zwei Einsätze pro Woche seien hier die Norm. Die Feuerwehr nimmt hier jeden Einsatz ernst und freut sich, dass die Wehren in der Bevölkerung als Organisation für Vorfälle aller Art angesehen und alarmiert werden.
Evaluierung bringt im Februar Resultate
Ebenso ist eine Evaluierung der Klagenfurter Berufsfeuerwehr und der 10 Freiwilligen Feuerwehren in Klagenfurt im Gange. Die Ergebnisse der Ist-Stand-Analyse wurden laut Branddirektor Strieder für kommenden Februar angekündigt. „Wir werden aus der Evaluierung mit Sicherheit einige gute Inputs bekommen, damit unser ohnehin bestens funktionierendes Feuerwehrsystem in Hinkunft noch effizienter funktioniert“, so Vizebürgermeister Christian Scheider, der auch auf die starke Positionierung des Themas Sicherheit im „Leitbild der Landeshauptstadt Klagenfurt“ hinweist.
Die Evaluierung erfolgt durch eine deutsche Firma. Einsparungen von Personal oder die Verlegung von Rüsthäusern wird es nicht geben. 72 Mitarbeiter beschäftigt die Berufsfeuerwehr aktuell. Davon befinden sich dauerhaft 19 Mann im Wechseldienst. Bei den freiwilligen Wehren gibt es Mannstärken zwischen 35 und 55 Personen. Man nehme sich sinnvollen Vorschlägen an und werde sich nicht ein funktionierende System umbauen lassen.
Neue Fahrzeuge für die Feuerwehr
Auch drei neue Fahrzeuge sollen im kommenden Jahr angeschafft werden. Ein Großtanklöschfahrzeug für die Berufsfeuerwehr (8.000 bis 10.000 Liter), ein Tanklöschfahrzeug für die Hauptwache und für die Freiwillige Feuerwehr Emmersdorf soll ein neues Löschfahrzeug die zwei alten, in die Jahre gekommenen Fahrzeuge, ersetzen. Man spricht von einer Investitionssumme um eine Million Euro. Der Beschluss dazu muss im Rathaus noch gefasst werden, man sehe aber keine Probleme darin der Feuerwehr dringend benötigtes technisches Material zukommen zu lassen.
Landesleitstellenverbund
Für das kommende Jahr steht unter anderem die Planung eines Landesleitstellenverbundes an: Im Zuge der Neuausrichtung der Landesfeuerwehrzentrale bei Fischl sollen die Landesfeuerwehralarmzentrale sowie die Leitstellen Klagenfurt und Villach stärker miteinander verbunden werden, sodass Einsätze in ganz Kärnten noch effizienter abgewickelt werden können. Nach Oberösterreich wäre Kärnten dann das zweite österreichische Bundesland mit diesem Leitstellenverbund.
24/7 bereit für den Ernstfall
Wichtig sei auch weiterhin die Kooperation mit den 10 Freiwilligen Feuerwehren in Klagenfurt. „Turnusmäßig sind drei von 10 Freiwilligen Feuerwehren an 365 Tagen im Jahr tagesbereit“, betont Brandinspektor Georg Wurzer, grundsätzlich aber jeder einzelne der Kameradinnen und Kameraden. Für die Freiwilligen Feuerwehren steht vor allem die technische Ausrüstung und die ständige Fortbildung auf der Prioritätenliste ganz oben. Ein Zukunftsthema sind vor allem alternative Antriebe wie Elektro oder Wasserstoff. Hier gibt es komplett andere Gefahren bei Unfällen, welche geübt werden müssen.