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Leben - Klagenfurt
© Arnold Pöschl

Humbert-Fink-Literaturpreis

Gustav Januš erhält Literaturpreis

Klagenfurt – Der Preisträger des dritten Humbert-Fink-Literaturpreises der Landeshauptstadt Klagenfurt heißt Gustav Januš. Der Autor und Maler aus dem Rosental, der weit über Österreich hinaus bekannt ist, hat ein umfangreiches künstlerisches Werk als Schriftsteller und Maler vorgelegt.

 3 Minuten Lesezeit (401 Wörter) | Änderung am 22.01.2018 - 16.13 Uhr

Der Journalist Humbert Fink, nach dem der Preis benannt ist, schrieb 1989: „Was für ein gesegnetes und prachtvolles Land das doch ist, das über Moralisten und Dichter wie Handke, Turrini und Januš verfügt. Jetzt liegt es eigentlich nur an uns nachzuvollziehen, was in der Dichtung dieser drei Kärntner vorgelebt wird.“

Dritter Preisträger

Die Juroren Cvetka Lipuš und Josef Winkler wählten den Kärntner Slowenen als Nachfolger der bisherigen Preisträger Antonio Fian und Engelbert Obernosterer. Januš wurde 1939 in Zell Pfarre geboren, besuchte das Gymnasium in Tanzenberg, danach das Priesterseminar und war Lehrer für Slowenisch, Zeichnen, Physik und Chemie in St. Jakob/Rosental.

Jurystatements

  • Cvetka Lipuš: “Gustav Januš hat seit den 1960er Jahren ein dichterisches Oeuvre geschaffen, das innerhalb klarer geschichtlicher Gegebenheiten angesiedelt ist, sie aber gleichzeitig überschreitet. Seine Gedichte, anfangs ironisch und teilweise mit lokalen gesellschaftlichen Referenzen zum Alltag der Kärntner Slowenen, sind existenzielle Meditationen, in denen das Beobachten und das Sehen zur Grammatik des Seins werden. In einer Zeit der virtuellen Übersättigung öffnen Janušs Gedichte den Blick für die Landschaft, für deren Farben. Sie werden zum Zufluchtsort für die Sprache, die trotz schwarzer Flächen beharrlich die Helligkeit findet.”
  • Josef Winkler: “Gustav Januš, der auf Slowenisch schreibt und der bereits in den Neunzigerjahren den angesehenen Petrarca-Preis erhalten hat, ist neben Florjan Lipuš und Maja Haderlap einer der renommiertesten und beständigsten Autoren der slowenischen Volksgruppe in Kärnten. Nach und nach wurden seine Gedichtbände von Peter Handke aus dem Slowenischen ins Deutsche übersetzt und im Residenz-Verlag veröffentlicht. Im ganzen deutschen Sprachraum wurde Gustav Januš bekannt, als in der Klassiker-Edition des Suhrkamp Verlag, in der sogenannten „Bibliothek Suhrkamp“, bereits im Jahre 1983 in der Übersetzung von Peter Handke, ein Gedichtband unter dem schlichten Titel „Gedichte“ erschien.”

Preis mit 12.000 Euro dotiert

Der Humbert-Fink-Preis wird, alternierend mit dem Gert-Jonke-Literaturpreis, alle zwei Jahre vergeben und ist mit 12.000 Euro dotiert. „Er geht an Autoren deutscher und slowenischer Sprache, die aus Kärnten stammen und sich durch ihr literarisches Engagement in der Kärntner und überregionalen Literaturlandschaft einen Namen gemacht haben“, erklärt Kulturreferentin und Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. Im Vordergrund steht die sprachkünstlerische Qualität der Texte.

Die feierliche Preisverleihung mit Laudatio von Cvetka Lipuš, Lesung des Autors und musikalischer Umrahmung findet am 27. Mai, um 11 Uhr, im Robert-Musil­-Literaturmuseum statt.

Bildtext: Portrait Gustav Januš Foto: Arnold Pöschl