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Vergangenes Jahr großer Schlag gegen Geldfälscher

Ein Fünftel weniger Euro-Fälschungen

Kärnten – Die Falschgeldstatistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) bestätigt die verbesserte Banknotensicherheit der Europa-Serie der Euro-Banknoten: Im Jahr 2017 sank das Fälschungsaufkommen um 19,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der entstandene Schaden ging um 26,2 Prozent zurück.

 4 Minuten Lesezeit (555 Wörter) | Änderung am 27.01.2018 - 15.20 Uhr

Unverändert konnte der Großteil der Fälschungen in Wien (42%) sichergestellt werden, gefolgt von Niederösterreich (14%) und der Steiermark (9%). In Kärnten wurden sechs Prozent der Fälschungen sichergestellt.

Rückgang um ein Fünftel

Im Jahr 2017 wurden in Österreich 9.892 gefälschte Banknoten aus dem Verkehr gezogen. Im Jahr 2016 waren es noch 12.234 Stück. Dies entspricht einem Rückgang um rund ein Fünftel. Am häufigsten wird nach wie vor die 50-Euro-Banknote gefälscht, gefolgt von der 20-Euro Banknote. Diese beiden Banknotenkategorien haben auch im Euroraum mit fast 88 Prozent den größten Anteil an allen Fälschungen. Im Jahr 2017 ist der gesamte Banknotenumlauf im Euroraum sowohl im Volumen (+5,9 Prozent) als auch im Wert (+4,0 Prozent) gestiegen.

Österreich: Schaden durch Falschgeld um ein Viertel gesunken

Der beträchtliche Schadensrückgang auf 567.075 EUR (–201.440 EUR gegenüber 2016) in Österreich ist im Wesentlichen auf weniger Fälschungen in fast allen Banknotenkategorien zurückzuführen. So konnten beispielsweise bei der 100-Euro-Banknote die Fälschungen im Vergleich zu 2016 von 2.024 Stück auf 871 Stück reduziert werden. Ein ähnliches Bild zeigt sich für die 200-Euro-Banknote: Gab es 2016 noch 408 Fälschungen, so wurden 2017 nur mehr 141 Fälschungen aus dem Verkehr gezogen. „Die Einführung der neuen 50-Euro-Banknote der Europa-Serie im April 2017 war ein weiterer Schritt zur Erhöhung der Bargeldsicherheit. Bei der 50-Euro-Banknote wird der Rückgang der Fälschungen 2018 einsetzen, da zumeist ein Jahr nach der Einführung einer neuen Banknote die Fälschungszahlen rückläufig sind“, so Dr. Kurt Pribil, Mitglied des OeNB-Direktoriums.

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Euro-Fälschungen

Euro-Fälschungen - © OeNb

Wissen schützt vor Falschgeld

Um eine echte Banknote zu erkennen, bedarf es keiner technischen Hilfsmittel. Alle Euro-Banknoten lassen sich jederzeit einfach überprüfen. Die OeNB empfiehlt die Anwendung der drei bekannten Prüfschritte FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN, um eine Banknote auf Echtheit zu überprüfen. Im April 2018 ist auch der Euro-Bus außertourlich in allen Bundesländern unterwegs, da die 500-Schilling-Banknote „Otto Wagner“ und die 1.000-Schilling-Banknote „Erwin Schrödinger“ nur noch bis 20. April 2018 umtauschbar sind. Zudem informiert die OeNB weiterhin auf ihrer Euro-Info-Tour im Sommer 2018 österreichweit über die Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten.

Neue 100- und 200-Euro-Banknoten für 2019 geplant

In der ersten Jahreshälfte 2019 ist vorgesehen, die neuen 100- und 200-Euro-Banknoten aus der Europa-Serie in Umlauf zu bringen. Die OeNB wird gemeinsam mit der EZB die Herausgabe der beiden neuen Banknoten mit zahlreichen Informationsangeboten sowohl für die breite Öffentlichkeit als auch für ein Fachpublikum (Händler, Kassiere etc.) begleiten.

Verurteilter ermöglicht Schlag gegen Fälscher-Mafia

Die Verurteilung eines Kärntner Geldfälschers im August 2017 führte zu einer internationalen “Verhaftungswelle”. Durch akribische Buchführung führte der Verurteile die Ermittler zu zahlreichen Fälscherkollegen und Kunden. Der im August zu drei Jahren Haft verurteilte Geldfälscher (wir berichteten, siehe hier) verhalf Europol unfreiwillig zu einem Schlag gegen das organisierte Fälschen von Geld. Durch das akurate Führen von Aufzeichnungen zu seinen Kunden gelang es den Ermittlern 53 Verhaftungen in insgesamt sieben Ländern durchzuführen.

Hausdurchsuchungen in mehreren europäischen Ländern

Mithilfe der Aufzeichnungen des verurteilten Geldfälschers gelang es Europol in einer geplanten Aktion einen Schlag gegen die Geldfälschermafia zu erzielen. Insgesamt wurden 77 Hausdurchsuchungen durchgeführt. In den Ländern Deutschland, Frankreich, Griechenland, Spanien, Tschechien, Österreich und der Slowakei konnten 53 Verdächtige verhaftet werden. Insgesamt wurden 2.049 gefälschte Banknoten sichergestellt.