fbpx
Region auswählen:
Wirtschaft - Villach
Die Bauarbeiten für die 220/110-kV-Netzabstützung Villach sollen bald wieder aufgenommen werden. Ende 2020 soll sie in Betrieb gehen.
Die Bauarbeiten für die 220/110-kV-Netzabstützung Villach sollen bald wieder aufgenommen werden. Ende 2020 soll sie in Betrieb gehen. © 5min.at

Netzabstützung Villach:

220/110-kV-Leitungen: So gehts weiter

Villach – Der Bau der 220/110-kV-Netzabstützung Villach soll trotz des immer weiter ansteigenden Stromverbrauchs der VillacherInnen, die Sicherheit der Stromversorgung in den nächsten Jahrzehnten erhöhen. Für die Bauarbeiten hat die KNG-Kärnten Netz GmbH nun auch forstrechtlich die letzinstanzliche Genehmigung erhalten. Der Ausbau wurde in den letzten Jahren blockiert und zieht sich nun, inkl. Planungen, schon über 15 Jahre.

 4 Minuten Lesezeit (535 Wörter) | Änderung am 29.01.2018 - 17.50 Uhr

Der Stromverbrauch der VillacherInnen ist in den letzten 50 Jahren um das vierfache gestiegen. Um den ansteigenden Verbrauch decken zu können, ist der Bau eines neuen Umspannwerkes und die Verlegung neuer Leitungen notwendig. Die erhaltene Genehmigung ist ein wichtiger Schritt, noch nicht abgeschlossen ist jedoch die Einräumung von Dienstbarkeiten auf einigen wenigen Grundstücken, bei denen mit den Eigentümern im Vorfeld keine Einigung erzielt werden konnte. Die KNG-Kärnten Netz GmbH rechnet damit, dass auch diese Behördenverfahren demnächst abgeschlossen werden.

Hubschrauber im Einsatz

Als nächster Schritt werden rund 10.000 Kubikmeter nicht mehr benötigtes Aushubmaterial von der Baustelle des Umspannwerkes im Bereich Fürnitz abtransportiert. „Ab 5. Februar werden wir auf einer Strecke von 1,9 km die Leiterseile auf die bestehenden Masten montieren, von der Nähe von Mittewald bis zur Autobahn A2“, kündigt Reinhard Draxler, Geschäftsführer der KNG-Kärnten Netz GmbH an. Für diesen Seilzug wird neuerlich ein Hubschrauber eingesetzt. „Wir haben alle erforderlichen Bewilligungen für diese Arbeiten und nützen ein Zeitfenster der Leitungsbaufirma“, sagt Draxler.

Weitere Terminvereinbarungen nötig

Auf der verbleibenden 2,3 km langen Strecke bis zum Umspannwerk Landskron werden die Leiterseile später montiert. „Auf diesem Abschnitt überquert unsere Leitung zweimal die Autobahn und einmal die Eisenbahn, deswegen müssen wir die Termine nicht nur mit der Gerüstbaufirma und der Leitungsbaufirma abstimmen, sondern auch mit der Asfinag und den ÖBB. Diese Gespräche finden derzeit statt.“

Bereits vor einigen Jahren wurden hier Vorbereitungen getroffen. Doch durch die Verzögerungen mussten bereits gebaute Anlagen wieder abgebaut werden. Kosten: mehrere hunderttausend Euro.

Projekt 220/110-kV-Netzabstützung Villach

Die 220/110-kV-Netzabstützung Villach besteht im Wesentlichen aus einem 220/110-kV-Umspannwerk südlich von Fürnitz und einer leistungsfähigen 110-kV-Verbindung von dort bis zum bestehenden Umspannwerk Landskron. Das Umspannwerk bei Fürnitz ist dabei so ausgelegt, dass es sich durch die Lage praktisch unsichtbar in die Gegend integriert. Sichtblar bleiben die Masten, das Werk selbst verschwindet jedoch in einer Hanglage.„Mit dieser Netzabstützung können wir die Stromversorgung für den sich dynamisch entwickelnden Wirtschaftsstandort Villach und Umgebung in den nächsten Jahrzehnten sicherstellen und die Sicherheit der Versorgung in dieser Region massiv erhöhen“, sagt Michale Marketz, Geschäftsführer der KNG-Kärnten Netz GmbH. „Derzeit wird der Großraum Villach über relativ lange 110-kV-Verbindungen von den Netzknoten Obersielach bei Völkermarkt und Rottau im Mölltal versorgt. Außerdem hat die 110-kV-Netzinfrastruktur im Großraum Villach ihre Kapazitätsgrenzen erreicht.“

ANZEIGE
Bei einer Pressekonferenz wurden die weiteren Pläne präsentiert.

Bei einer Pressekonferenz wurden die weiteren Pläne präsentiert. - © 5min.at

Fertigstellung Ende 2020

Die 220/110-kV-Netzabstützung für den Großraum Villach ist das wichtigste Projekt der KNG-Kärnten Netz GmbH. Die Bauarbeiten für dieses Vorhaben mussten im Herbst 2015 nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes abgebrochen werden. Sogar eine Autobahn musste gesperrt werden, um Gerüste zurückzubauen. Eine neue Genehmigung zu bekommen ist schwer und kostenintensiv. Marketz und Draxler sind trotzdem zuversichtlich, dass nach neuerlichen Bauvergaben heuer im Herbst die Bauarbeiten für das Umspannwerk wieder aufgenommen werden können. Schon Ende 2020 soll die 220/110-kV-Netzabstützung Villach in Betrieb gehen.