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AK-Konsumentenschutzexperte Mario Drussnitzer kritsiert die hohen Sollzinssätze im Vergleich zu den minimalen Habenzinssätzen.
AK-Konsumentenschutzexperte Mario Drussnitzer kritsiert die hohen Sollzinssätze im Vergleich zu den minimalen Habenzinssätzen. © Helge Bauer

AK-Bankenmonitor zeigt:

Große Preisspanne bei Schätzgebühren

Villach/Klagenfurt – Die Ergebnisse des Bankenmonitoring der AK Kärnten im Jahresvergleich von 2016 auf 2017 zeigen bei Bankspesen – mit Ausnahme der Preisspanne bei Schätzgebühren bei Immobilien von 50 Euro bis 350 Euro – nur geringe Veränderungen.

 3 Minuten Lesezeit (389 Wörter)

„Die Änderungen der Kosten wie z.B. Spesen bei Girokonten, Sparbüchern und Krediten liegen im Cent-Bereich“, sagte AK-Konsumentenschutzexperte Mario Drussnitzer. Untersucht wurden fünf heimische Banken unter Einbeziehung von 53 Dienstleistungen.

Bankenpreise wurden untersucht

Die Arbeiterkammer Kärnten hat sich die Bankenpreise von fünf heimischen Regionalbanken im Zeitraum von Dezember 2016 bis Dezember 2017 angesehen. Die Gebühren der Posojilnica-Bank, Sparda Bank, Kärntner Sparkasse AG, Volksbank Kärnten eG und Austria Anadi Bank AG wurden verglichen. „Die Volksbank Kärnten eG und die Sparda Bank lieferten keine Daten – zweitere aufgrund der Fusionierung mit der Volksbank Wien“, erklärte AK-Konsumentenschützer Mario Drussnitzer. Ein
Jahresvergleich der beiden Banken ist damit nicht möglich.

Sollzinssätze bleiben unverändert hoch

Der Überziehungszinssatz bei einem Einkaufsrahmen liegt pro Jahr bei der Posojilnica-Bank bei neun Prozent. Bei der Kärntner Sparkasse AG ist der Zinssatz bereits bei 10,5 Prozent – ein Prozent mehr als noch 2016. „Mit der Überziehung des Einkaufsrahmen kommen in den meisten Fällen nochmals fünf Prozent dazu“, so Drussnitzer. Die Austrian Anadi Bank hat den höchsten Überziehungszinssatz von 11,7 Prozent. Eine Besonderheit: Im Kontopaket bietet die Bank einen Indikator gebundenen Zinssatz – ab sieben Prozent pro Jahr – an. Das bedeutet, dass der Sollzinssatz beim Konto einem Kreditzinssatz gleicht, der an einen unabhängigen Preisindex gebunden ist. Damit ist eine
Preistransparenz nach oben wie unten gegeben.

Magere Haben-Seite

„Die Haben-Zinssätze am Konto sind überschaubar mit 0,01 bis maximal 0,05 Prozent angegeben“, so Drussnitzer und untermauert: „Das bedeutet eine Preisspanne zwischen Soll- und Habenzinsen von 11,65 bis 11,69 Prozent.” Ein weiterer Kritikpunkt der AK: Noch immer kosten Ein- und Auszahlungen in bar am Bankschalter auf das eigene Konto bis zu 1,90 Euro. Ein- und Auszahlungen auf ein Fremdkonto bleiben mit 3,10 Euro bis 3,89 Euro unverändert hoch, dies stellt zumindest keine Verschlechterung zum Vorjahr dar.

Die AK fordert:

  • Faire Anpassung bei Soll- und Habenzinssatz!
  • Flächendeckende Bindung von Kontozinssätzen an einen Preisindex (Zinsindex)
  • Faire Preispolitik bei Zahlungsverkehrsdienstleistungen

Die Erhebungen der AK Kärnten der letzten Jahre haben ergeben, dass etliche der Entgelte teilweise
beträchtlich über dem Niveau der allgemeinen Preisentwicklung liegen. Dies erfahren vor allem Bankkunden, die es bevorzugen mit den Personen am Schalter ihre Bankgeschäfte abzuwickeln. Es benachteilig vor allem jene, die z.B. ihre Überweisungen nicht am Bankautomaten oder über das Mobiltelefon bzw. über das Internet erledigen wollen oder können.