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Tipps & Tricks

Kälte stresst die Gelenke

Klagenfurt – Menschen mit Rheuma und Arthrose haben bei Kälte besonders starke Beschwerden. Doch wer sich in der kalten Jahreszeit schont, tut sich keinen Gefallen. Denn nur durch regelmäßige Bewegung bleiben die Gelenke gut „geschmiert“. Orthopäde Prim. Dr. Manfred Kuschnig vom Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt zeigt Möglichkeiten dafür auf, wie man kältebedingten Beschwerden vorbeugen kann.

 4 Minuten Lesezeit (595 Wörter) | Änderung am 26.02.2018 - 12.35 Uhr

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Wer leidet besonders?

Das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt suchen im Winter besonders viele Patienten mit Gelenkschmerzen auf. Besonders die Gelenke von Patienten mit entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Arthrose- und Rheuma schmerzen in der kalten und nassen Jahreszeit sehr häufig. Auch Knie-, Wirbelsäulen- und Halluxschmerzen werden bei Kälte oft schlimmer.

Verspannte Muskulatur als Auslöser

Doch auch grippale Infekte bringen entsprechende Beschwerden mit sich. Wie stark sich die Schmerzen äußern, unterscheidet sich von Patient zu Patient. „Die Skala reicht von leichten, ziehenden bis hin zu akuten, massiven Schmerzen“, erläutert Prim. Dr. Manfred Kuschnig, Medizinischer Direktor und Vorstand der Abteilung für Orthopädie und orthopädische Chirurgie am Elisabethinen-Krankenhaus Klagenfurt.

„Ein Hauptgrund für verstärkte Gelenkschmerzen in der kalten Jahreszeit ist die Tatsache, dass sich die Leute bei Kälte nicht entspannt bewegen“, weiß Kuschnig und erklärt: „Dadurch ist die Muskulatur angespannter als sonst. Die Durchblutung wird ebenfalls vermindert, der Druck auf die Gelenke verstärkt sich und das führt zu dumpfen Schmerzen.“ Verspannungsschmerzen im Rücken entstehen bei Kälte vor allem durch eine falsche Körperhaltung. „Wer friert, zieht die Schultern zusammen und der Rücken wird leicht bucklig. Passiert das häufiger, reagieren die Muskeln“, ergänzt der Mediziner.

Aktiv bleiben – auch bei Kälte

Bei vielen Betroffenen führen die Schmerzen im Winter zu einem ausgeprägten Schonungsverhalten. „Doch damit wählen sie den falschen Weg, denn Gelenke leben von Bewegung“, so Kuschnig. Regelmäßige Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung der Gelenke und reduziert so den Reibungsschmerz. „Bei degenerativen Erkrankungen wie Arthrose ist eine gut trainierte Muskulatur besonders wichtig“, sagt der Facharzt.

Wenn Gelenke nicht bewegt werden, produzieren sie weniger Gelenkflüssigkeit, und der Schmerz verschlimmert sich. Regelmäßige Bewegung sorgt für eine bessere Durchblutung der Gelenke und reduziert so den Reibungsschmerz. „Ich rate zu Winterspaziergängen auf sicheren Wegen, und halten Sie bei dieser Witterung Ihre Gelenke stets warm“, empfiehlt der Facharzt.

Anhaltende Schmerzen abklären lassen

Anhaltende Gelenkschmerzen im Winter, die sich nicht auf bereits bekannte Erkrankungen zurückführen lassen, sollte man von einem Orthopäden abklären lassen. Im Patientengespräch, mit Röntgen- oder MRT-Aufnahmen und gegebenenfalls Blutuntersuchungen geht der Arzt der Ursache auf den Grund und leitet bei Bedarf eine entsprechende Behandlung ein. So lässt sich einem weiteren Fortschreiten der Beschwerden frühzeitig vorbeugen.

5 Tipps, mit denen Sie gut durch den Winter kommen

  • Bewegung! Trotz Kälte sollten Rheuma- und Arthrose-Patienten nicht auf Spaziergänge verzichten. Vor allem die betroffenen Stellen sollten regelmäßig bewegt werden. Wer der Kälte entkommen möchte, kann im Hallenbad regelmäßig schwimmen gehen. Das schont die Gelenke, hält sie aber fit.
  • Viel trinken! Im Winter vergessen wir häufig viel zu trinken, da wir wenig schwitzen und dadurch weniger Durst verspüren.
  • Gezielt ernähren! Auf Fleisch – vor allem Rind- und Schweinefleisch – sollten Arthrose-Patienten möglichst verzichten, da das darin enthaltene tierische Fett die Arthrose-Symptome verschlimmert.
  • Sonne und frische Luft sind eine wahre Wohltat für Körper und Seele. Wann immer sich die Möglichkeit ergibt, sollte also jeder die Gelegenheit nutzen, ein paar Sonnenstrahlen zu tanken – wirkt garantiert stimmungsaufhellend.
  • Vermeiden Sie Unterkühlungen, denn durch die Kälte wird das Immunsystem geschwächt. Der Grund: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen und die Zahl der Abwehrzellen sinkt. Erkältungs- oder Grippeviren haben so leichtes Spiel. Um von Kopf bis Fuß warm zu bleiben, hilft nur eines: Mütze, Schal, Handschuhe und Winterstiefel anziehen, bevor es nach draußen geht.
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