Es ist eine interessante Fragestellung, der das Architektur Haus Kärnten nachgeht. Wie würde eigentlich das nicht gebaute Klagenfurt aussehen? Die Einrichtung zeigt daher eine Ausstellung mit nicht realisierten Visionen, geplanten Projekten und Diplomarbeiten, verworfenen Wettbewerben und Ideen. „Nicht immer wurden Pläne und Visionen verwirklicht. Nicht realisierte Transformationen hätten die Stadt bis zur Unkenntlichkeit verändern können – zum Besseren oder zum Schlechteren“, heißt es auf der Webseite des Kulturhauses dazu.
Die Veranstalter wollen zum Nachdenken anregen: Wie würde Klagenfurt aussehen, wenn die Pläne einer Gauhauptstadt realisiert worden wären? Wäre Klagenfurt genauso lebenswert, wenn die Autobahn quer durch die Stadt verlaufen würde?
Der Ausstellungsraum im Architektur Haus Kärnten funktioniert als begehbare Traumlandschaft. Die Projekte sind auf einem großen Stadtgrundriss (Maßstab 1:500) am Boden verortet und markiert. Diese werden anhand von Bildern, Plänen, Computer-Renderings, Texten und im Modell dargestellt.
Im vergangenen Jahr vergab das Land Kärnten erstmals ein Jahresstipendium im Bereich Architektur. Das Ergebnis könnt ihr ebenfalls im Architektur Haus Kärnten bestaunen.
„Jede Stadt hat ihre eigenen Aufgabenstellungen und Probleme. Eines dieser Probleme ist der Prozess der Suburbanisierung und der Deindustrialisierung. Das Resultat solcher Prozesse sind teilweise oder vollständig aufgelassene Gebäude und Areale („Blinde Flecken“), die ihre ursprünglichen Funktionen nicht mehr erfüllen. Das Problem der „blinden Flecken“ zu lösen ist die Herausforderung jeder Stadt“, erklärt der Stipendiat Oleksii Kysilenko dazu.
Ziel der Arbeit ist es die Potentiale der Gebäude und Areale, die ihre ursprüngliche Funktion nicht mehr erfüllen können (blinde Flecken), zu identifizieren, zu erforschen und zu aktivieren.
BesucherInnen können ab 19. April die Stadt auf eine ganz besondere Weise erleben, denn sie liegt ihnen sichtlich zu Füßen. Für dieses Projekt wird der Fußboden im Architektur Haus Kärnten mit hochauflösenden Orthophotos (Befliegungsdatum Juni 2017) im Maßstab 1:500 überzogen.
Am 09. Mai, 08. Juni und im September könnt ihr Klagenfurt zudem als 3D-Modell mit VR-Brille erleben. Das detaillierte digitales 3D-Stadtmodell kommt bereits seit zahlreichen Jahren zum Einsatz. An mehreren Tagen können Besucher der Ausstellungen virtuelle Stadtspaziergänge mit einer VR-Brille (Virtual Reality 3D) im Architektur Haus Kärnten machen und in die digitale Stadtumgebung eintauchen.