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Leben - Villach
Caritas Kärnten: Am Muttertag Solidarität mit Frauen in Not zeigen
SYMBOLFOTO Caritas Kärnten: Am Muttertag Solidarität mit Frauen in Not zeigen © Caritas

Caritas unterstützt Frauen in Not

„Plötzlich standen Leonie und ich vor dem Nichts“

Villach – Eine 32-jährige Mutter aus Villach schildert, wie sie mit ihrer fünfjährigen Tochter die schwere Zeit nach der Trennung von ihrem Partner erlebt hat und mit Hilfe der Caritas Kärnten neu durchgestartet ist. Am Muttertag (13. Mai 2018) sammelt die Hilfsorganisation für Frauen in Not in Kärnten.

 6 Minuten Lesezeit (748 Wörter) | Änderung am 08.05.2018 - 09.14 Uhr

„Ich weiß noch, dass ich dringend meine Schulden bezahlen musste“, erinnert sich Sabrina (Name geändert) an ihren ersten Kontakt mit der Beratungsstelle der Caritas Kärnten. Ratlos und verzweifelt hat die Villacherin vor fast einem Jahr mit ihrer Tochter Leonie (5) diesen Schritt gesetzt. Die 32-jährige hielt es damals für unmöglich, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, weil: „Der Kindesvater hat mich verlassen, Leonie und ich standen vor dem Nichts. Ich fühlte mich verloren und wusste nicht, wie es weitergehen sollte.“ Viele Monate und eine regelmäßige Begleitung später – in der Zwischenzeit hat Sabrina mit einer Sozialarbeiterin einen Plan erarbeitet –  schaut die junge Frau voll Zuversicht in die Zukunft. Sie hat auch allen Grund dazu. Sabrina und ihre Tochter wohnen heute in einer kleinen Mietwohnung: „Das dunkle Zimmer bei meinem Bekannten ist nur noch eine fürchterliche Erinnerung.“ Und: Leonie hat in der Zwischenzeit auch den Schuleinstieg geschafft.

Kein Einzelfall

Sabrina ist alles andere als ein Einzelfall: In den Sozialberatungsstellen der Caritas in Österreich haben im Vorjahr 15.000 Frauen um Unterstützung angefragt, darunter waren etwa 5000 Alleinerzieherinnen.

In Kärnten gab es im Jahr 2017 480 Hilfsanträge von Alleinerzieherinnen und damit eine leichte Steigerung im Vergleich zu 2016. Die Frauen in Not erhielten für die Bereiche Wohnen, Energie und Kindergarten in Summe eine finanzielle Überbrückungshilfe in der Höhe von 71.300 Euro. Im gemeinsamen Haushalt lebten 840 Kinder. Die Alleinerziehenden werden in der Sozialberatung aber auch zur Selbsthilfe angeleitet und erfahren Beratung in rechtlichen wie wirtschaftlichen Fragen.

„Besonders intensive Unterstützung für Alleinerziehende“

Für Christian Eile als „Menschen in Not“-Bereichsleiter bei der Caritas Kärnten ist die Situation ernst: „Gerade weil Alleinerziehende von Armut und Ausgrenzung besonders betroffen, enorm belastet und mit ihren Problemen immer auf sich alleine gestellt sind, brauchen sie und ihre Kinder eine besonders intensive Unterstützung.“  Eile fordert etwa die Erhöhung der Sozialtransfers und praktische Hilfen im Haushalt während der Kindererziehungszeiten, „damit Alleinerziehende gut und ohne Not zu Hause bleiben können.“ Er verlangt aber auch für jene, die im Berufsleben stehen, Möglichkeiten der Entlastung, wie eine kostenlose Kinderbetreuung und flexible Öffnungszeiten in den Kindergärten.

Das Leid der Kinder

Weil die finanzielle und die seelische Not oft Hand in Hand gehen, stehen auch die MitarbeiterInnen der Lebensberatung den Müttern mit einem psychosozialen und psychotherapeutischen Angebot helfend zur Seite. Ursula Luschnig als „Menschen in Krisen“-Bereichsleiterin weiß: „Wenn Frauen in Not sind, kann das viele Gründe haben. Immer leiden aber auch ihre Kinder darunter.“  Gerade Frauen, die ihre Kinder alleine erziehen und für ihren Lebensunterhalt sorgen müssten, würden von allen Seiten einen enormen Druck verspüren, unter existenziellen Ängsten und manchmal sogar unter Burnout und/oder Depressionen leiden. Besonders schwierig sei die Lage für junge, schlecht ausgebildete Mütter, die kein Geld und keine Kinderbetreuung haben. „Da setzen wir mit unserer Arbeit an. Bei uns können Frauen ihre Sorgen und Nöte oft das erste Mal abladen, den emotionalen Schmerz und die Trauer verarbeiten, die das Ende einer Beziehung mit sich bringt. Wir zeigen auch Möglichkeiten für eine Besserqualifizierung auf.“

Gemeinsam wird ein Programm für die Zukunft erarbeitet. Luschnig: „Es ist immer wieder faszinierend zu erleben, wie Frauen mit unserer Unterstützung wieder in ihre Kraft kommen, ihr Leben selbst in die Hand nehmen und die Freude am Muttersein wiederentdecken.“

So könnt ihr helfen

Um Frauen in Not in Kärnten helfen zu können, bittet die Caritas Kärnten am Muttertag bei der Sammlung in den Katholischen Kirchen des Landes um Spenden und sagt schon jetzt herzlich Danke dafür. Gespendet werden kann aber auch online – www.caritas-kaernten.at/muttertag – oder unter dem Spendenkonto Kärntner Sparkasse, AT40 2070 6000 0000 5587.

Mehr dazu

  • Mit 25 Euro schenkt ihr Müttern in Kärnten einen Schulmaterialzuschuss zur Anschaffung von Heften, Stiften oder Schulausflugskosten.
  • Mit 20 Euro schenkt ihr ein Babystartpaket. Junge Mütter in Not erhalten: Babynahrung, Windeln, Bodys, Strampler, Socken, Hauben usw.

Spendenkonto Kärntner Sparkasse
AT40 2070 6000 0000 5587

Schenken mit Sinn:

Mit der Caritas-Muttertags-Aktion „Schenken mit Sinn“ werden heuer gleich zwei Mamas glücklich: Zum einen erhalten Mütter in Notsituationen Hilfe, zum anderen hat man ein außergewöhnliches Dankeschön für die eigene Mutter. Denn für den Kauf eines „Babypaketes“ beispielsweise erhält man ein schönes Muttertagsbillet mit einer Information, wie im Namen der beschenkten Mama konkret geholfen wird.

https://shop.caritas.at/muttertag

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