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150 Betroffene in Kärnten

Sollen Lehrlinge die Hälfte verdienen?

Villach/ Klagenfurt – Volljährige Lehrlinge in Überbetrieblichen Ausbildungsstätten (ÜBA) sollen laut Kürzungsplänen der Bundesregierung künftig nur mehr knapp die Hälfte verdienen. In Kärnten sind 150 junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren direkt von den Budgetkürzungen des Bundes betroffen.

 2 Minuten Lesezeit (326 Wörter) | Änderung am 15.05.2018 - 19.31 Uhr

Ihre Lehrlingsentschädigung soll von monatlich 731,70 Euro auf 316,50 Euro gekürzt werden. Die Einsparungen, die über diese Aktion in Kärnten lukriert werden können, liegen laut AMS-Landesgeschäftsführer Franz Zewell bei rund 750.000 Euro. „Für diesen Betrag darf die Bundesregierung nicht bereit sein, jungen Menschen ihre Perspektive zu nehmen, den Fachkräftemangel zu verstärken und damit der heimischen Wirtschaft zu schaden“, fordert Landeshauptmann Peter Kaiser heute die Bundesregierung auf, derartige Pläne fallen zu lassen.

“Nicht nachvollziehbar”

Die Folgen dieser Politik seien leicht zu prognostizieren: Ausstieg aus der Ausbildung, keine abgeschlossene Lehre, langfristig kaum Chancen am Arbeitsmarkt. „Das ist nicht nur gegenüber den Betroffenen unverantwortlich – das ist volkswirtschaftlich für ganz Österreich unverständlich. Bei dem täglich beklagten Fachkräftemangel dort einzusparen, wo Arbeitskräfte ausgebildet werden, ist schlicht nicht nachvollziehbar“, so auch Schaunig. Der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit lag in Kärnten zuletzt bei 19 Prozent, Tendenz weiter sinkend. „Ich lehne jedwede Kürzung im Bereich der Jugend und die damit verbundenen Ausbildungskosten-Kürzungen ab“, übt heute auch Jugendreferentin LR Sara Schaar heute, Dienstag, 15. Mai 2018, Kritik an den Sparplänen der Bundesregierung und spricht auch von “sozialer Kälte”.

FPÖ ortet “Fake News”

FPÖ-Parteichef Klubobmann Gernot Darmann sieht die oben genannten Aussagen als „typische Panikmache der SPÖ, die in ihrer sozialistischen Parallelwelt mit bewussten Fehlinformationen wider besseren Wissens in der Öffentlichkeit Angst schüren will“. Kaiser sollte mehr auf die Wirtschaft hören, statt auf den „Fake News“-Room der Bundes-SPÖ zu vertrauen, so seine Meinung. Er verweist darauf, dass durch die gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage sehr viele Lehrstellen offen sind. „Diese offenen Lehrstellen sollen von den Lehrstellensuchenden besetzt werden. So erhalten sie eine langfristige Ausbildung und nach dieser Ausbildung auch einen Job“, betont der FPÖ-Obmann. „Selbst Genosse Kaiser müsste die Priorität erkennen, dass diese betriebliche Lehrlingsausbildung Plan A zu sein hat und die überbetriebliche (verstaatlichte) Lehrlingsausbildung nur Plan B sein kann!“, so Darmann in seiner Reaktion.