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Markus Hudobnik, LR Daniel Fellner, LFK Rudolf Robin, Oskar Grabner
Markus Hudobnik, LR Daniel Fellner, LFK Rudolf Robin, Oskar Grabner © LPD/Sucher

Gesamtkosten 9,1 Mio. Euro

Sanierung der LAWZ beschlossen

Klagenfurt/Villach – Was sich vor wenigen Tagen schon abgezeichnet hat, ist jetzt beschlossene Sache: Kärnten bekommt einen Leitstellenverbund der Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) Klagenfurt mit Redundanz in der Hauptfeuerwache Villach und mit der Berufsfeuerwehr Klagenfurt.

 5 Minuten Lesezeit (615 Wörter) | Änderung am 22.05.2018 - 14.54 Uhr

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Neues bei der LAWZ

Die kärntenweit acht Bezirksalarm- und Warnzentralen (BAWZ) bleiben bestehen. Das wurde heute, Dienstag, in der Sitzung der Kärntner Landesregierung beschlossen. Wie Katastrophenschutzlandesrat Daniel Fellner im anschließenden Pressefoyer bekanntgab, werden dafür insgesamt 9,1 Mio. Euro investiert. Zudem werden laut Fellner die laufenden Kosten mit 400.000 Euro in den Folgejahren finanziert.

Ein Stück sicherer

„Kärnten ist ein Stück sicherer geworden“, betonte Fellner. Er erklärte, dass bis jetzt noch an drei in sich geschlossenen Stellen Notrufe eingehen – nämlich in der LAWZ, in der Berufsfeuerwehr Klagenfurt und in der Hauptfeuerwache Villach. „Die Daten dieser drei Stellen werden nun miteinander gespiegelt. Alle Stellen können sich also gegenseitig rasch bei Starklastfällen aushelfen, oder wenn es in einer Stelle zu Ausfällen kommen sollte“, erklärte Fellner. Außerdem sei nun die automatische Auslösung der landesweiten Zivilschutz-Alarmierung möglich. In den BAWZ sind laut Fellner Laptop-Lösungen geplant, die für zusätzliche Flexibilität sorgen sollen. Durch die entsprechende Notstromversorgung aller Stellen sei man auch auf einen möglichen Blackout (großflächiger, längerdauernder Stromausfall) bestens vorbereitet.

Vier Varianten werden ausgearbeitet

Laut Fellner wurden im Vorfeld vier mögliche Varianten ausgearbeitet und geprüft, die nun umzusetzende sei laut Experten die optimalste. „Diese Variante ermöglicht endlich die automatische Auslösung der landesweiten Zivilschutz-Alarmierung für die Bevölkerung bei einer drohenden Gefahr. Das war bisher nicht machbar, da die Berufsfeuerwehr Klagenfurt mit ihrer eigenen Leitstelle bis dato nicht angeschlossen ist und die Auslösung derzeit extra händisch dazu geschalten werden muss“, erklärte Fellner die Vorteile des neuen Leitstellenverbundes. Ein weiterer Vorteil sei, dass diese Lösung bei allfälliger Umsetzung eines digitalen Funknetzes zu 100 Prozent verwendbar ist.

Zusätzlich werde auch der Krisen- und Katastrophenschutzbereich des Landes Kärnten, der mit den Räumlichkeiten des Landeskrisenstabes und des Landeskoordinationsausschusses in der Landesalarm- und Warnzentrale integriert ist, technisch auf den letzten Stand gebracht und notstromversorgt.

“Wir liegen gut im Zeitplan“

Fellner dankte stellvertretend für alle so engagiert im Sicherheitsbereich tätigen Personen Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin und dem Katastrophenschutzbeauftragten des Landes, Markus Hudobnik, die beide anwesend waren. Außerdem äußerte er sich zur Rechnungshof-Kritik in Bezug auf den Zeitplan: „Diese Kritik habe ich nicht verstanden. Wir liegen gut im Zeitplan“, so der Landesrat. Zur Einführung des Digitalfunks erklärte er, dass hierfür 22 Mio. Euro laut Landtagsbeschluss reserviert seien. Es gebe derzeit noch offenen Fragen, die von Bundesseite beantwortet werden müssten – etwa, wie hoch der Bundesanteil bei der Digitalfunkeinführung in anderen Bundesländern gewesen ist.

Als früherer Katastrophenschutzreferent ergänzte Landeshauptmann Peter Kaiser, dass die Auflage gewesen sei, das technisch beste System zu finden, das auch mit den bestehenden Systemen bestens kompatibel sei. Derzeit seien noch technische Feinheiten zu prüfen, auch in Bezug auf die Großvorhabensprüfung durch den Rechnungshof.

Schon gewusst?

An einem durchschnittlichen Tag wickelt die LAWZ Kärnten etwa 50 bis 60 Einsätze ab. Inklusive der sonstigen Anrufe (diverse Auskünfte, Anfragen) und Meldung von Tätigkeiten (z.B. Ausfahrten der Feuerfahrzeuge zu Übungen, Service in Werkstätte usw.) sind das rund 180 Telefongespräche (Notrufe, sonstige Anrufe, Verständigungen) und 130 Funkgespräche (Alarmdurchsagen, Abmeldungen, Rückmeldungen).

An Spitzentagen, wie beim starken Schneefall am 27. April 2016, bei dem große Teile Kärntens betroffen waren, gab es von den späten Vormittagsstunden bis gegen Mitternacht insgesamt an die 700 Einsätze. Betroffen waren am stärksten die Bezirke Klagenfurt-Land und Klagenfurt-Stadt sowie Völkermarkt. An diesem Tag wurden mehr als 2.300 Gespräche auf Telefon und Funk in der LAWZ geführt (Funk und Telefon), die Zentrale war bis in die späten Nachtstunden mit bis zu sechs Mitarbeitern besetzt.

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