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Leben - Klagenfurt
Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser mit dem Ehepaar Gustav und Frieda Januš sowie Mag. Ulrike Fink, der Witwe von Humbert Fink.
Bürgermeisterin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz und Landeshauptmann Dr. Peter Kaiser mit dem Ehepaar Gustav und Frieda Januš sowie Mag. Ulrike Fink, der Witwe von Humbert Fink. © StadtPresse/Fritz

Humbert-Fink-Literaturpreis:

Besondere Auszeichnung für Gustav Januš

Klagenfurt – Der dritte, von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestiftete und mit 12.000 Euro dotierte Humbert-Fink-Literaturpreis geht an den Schriftsteller Gustav Januš. Januš, der auch als Maler anerkannt ist, schreibt in slowenischer Sprache und hat auch zahlreiche literarische Werke vom Deutschen ins Slowenische übersetzt.

 3 Minuten Lesezeit (425 Wörter) | Änderung am 27.05.2018 - 16.53 Uhr

„Gustav Januš hat seit den 1960er Jahren ein dichterisches Oeuvre geschaffen, das innerhalb klarer geschichtlicher Gegebenheiten angesiedelt ist, sie aber gleichzeitig überschreitet. Seine Gedichte, anfangs ironisch und teilweise mit lokalen gesellschaftlichen Referenzen zum Alltag der Kärntner Slowenen, sind existenzielle Meditationen, in denen das Beobachten und das Sehen zur Grammatik des Seins werden. In einer Zeit der virtuellen Übersättigung öffnen Januš‘ Gedichte den Blick für die Landschaft, für deren Farben. Sie werden zum Zufluchtsort für die Sprache, die trotz schwarzer Flächen beharrlich Helligkeit findet“, so begründet Cvetka Lipuš, die gemeinsam mit Josef Winkler Gustav Januš für den Humbert-Fink-Literaturpreis nominiert hat, ihren Vorschlag. Die aus Bad Eisenkappel stammende Lyrikerin, die wie Gustav Januš in slowenischer Sprache schreibt, hielt auch die Laudatio auf den Preisträger.

Bürgermeisterin und Kulturreferentin Dr. Maria-Luise Mathiaschitz zitierte bei der Preisverleihung den Namensstifter, den Schriftsteller und Kulturpublizisten Humbert Fink, der 1989 schrieb: „Was für ein gesegnetes und prachtvolles Land das doch ist, das über Moralisten und Dichter wie Handke, Turrini und Januš verfügt. Jetzt liegt es eigentlich nur an uns nachzuvollziehen, was in der Dichtung dieser drei Kärntner vorgelebt wird.“

Spezielle Auszeichnung für Kärntens Literaten

Die Bürgermeisterin – von der Stadt nahmen auch noch die Stadträte Frank Frey und Mag. Franz Petritz an der Preisverleihung teil – gratulierte dem Preisträger sehr herzlich und wies zugleich auf Bedeutung und Ziel des Humbert-Fink-Literaturpreises, der mit 12.000 Euro dotiert ist, hin.

„Ziel war es, neben dem auf den gesamten deutschsprachigen Raum ausgerichteten Ingeborg-Bachmann-Preis auch eine Auszeichnung zu vergeben, die speziell den Literatinnen und Literaten aus Kärnten gewidmet ist“, so Dr. Maria-Luise Mathiaschitz. „Die Förderung zeitgenössischer Literatur aus Kärnten ist mir nicht nur als Bürgermeisterin, sondern vor allem als Kulturreferentin der Stadt Klagenfurt ein wichtiges Anliegen. Und dieser Preis ist ein Zeichen der Wertschätzung unserer Autorinnen und Autoren beider Landessprachen, die über Jahre hinweg für ein herausragendes literarisches Schaffen stehen.“

Der Humbert-Fink-Literaturpreis wird abwechselnd mit dem Gert-Jonke-Preis alle zwei Jahre vergeben. Nach Antonio Fian (2014) und Engelbert Obernosterer (2016) ist nun Gustav Januš der dritte Humbert-Fink-Preisträger.

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Gustav Januš wurde 1939 in Zell Pfarre geboren. Der Schriftsteller ist auch literarischer Übersetzer und hat sich über die Grenzen des Landes hinaus auch als Maler einen Namen gemacht. Nach dem Abschluss des Gymnasiums Tanzenberg studierte er ein Jahr lang katholische Theologie und absolvierte später eine Ausbildung zum Volksschullehrer. Lehrtätigkeit an mehreren zweisprachigen Schulen. Gustav Januš lebt und arbeitet in St. Jakob im Rosental.