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Mindesrente und mehr

Ist Österreich ein Paradies für Rentner?

Österreich – Viele berufstätige Menschen sehnen den Austritt aus dem Arbeitsleben und den Eintritt ins Rentenalter herbei. Der stressige Alltag, in dem es unzählige Aufgaben zu bewältigen gilt, ist dann vorbei. Die rüstigen Rentner haben dann mehr Zeit für ihre Hobbys.

 3 Minuten Lesezeit (452 Wörter) | Änderung am 04.06.2018 - 16.42 Uhr

Viele ältere Menschen, die nicht mehr berufstätig und noch entsprechend fit sind, verreisen oder gehen ihren Hobbys nach. Sie packen die Arbeit im Garten an, machen Kreuzworträtsel oder geben Sportwetten im Wettbüro um die Ecke oder auf openodds.com ab. Um den vielfältigen Interessen nachgehen zu können, sind viele Senioren auf finanzielle Rücklagen angewiesen. In Österreich haben sie es in vielerlei Hinsicht besser als in anderen Ländern, immerhin erhalten die Rentner höhere finanzielle Auszahlungen, vierzehn Monatsrenten und eine Mindestrente, die jedem in gleicher Weise zusteht.

Wieviel Renten die Österreicher durchschnittlich bekommen

Manche Nachbarländer schauen sehr neidisch nach Österreich, wenn es um die Beiträge der gesetzlichen Renten geht. Mindestens 800 Euro monatlich stehen dem österreichischen Bürger an Rente zu – viele erhalten jedoch mindestens 1200 Euro Rente und das gleich vierzehn Mal im Jahr. Die Deutschen erreichen diese Beträge nicht mal annähernd, denn die meisten Rentner müssen sich dort mit monatlichen Geldern vom Staat zufrieden geben, die weniger als 1000 Euro hoch sind.

Ist Österreich ein Rentenparadies?

Warum die Rentner in Österreich mehr Geld erhalten, hat vor allem politische Gründe. Die Österreicher greifen zur Zeit ihres Berufslebens tiefer in die eigene Tasche und zahlen rund 22,8 Prozent in die gesetzliche Rentenkasse ein. Dabei trägt der Arbeitgeber in Österreich einen wesentlich höheren Anteil als der Arbeitnehmer, der lediglich 10,25 Prozent des Beitrags beisteuert. Auch Selbstständige sind von der Zahlung, anders als in anderen Ländern üblich, nicht befreit. Sie zahlen Pflichtbeiträge, die bei durchschnittlich 18, 5 Prozent liegen. Selbst Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig berufsunfähig sind, profitieren von dem Rentensystem. Sie erhalten monatlich rund 1300 Euro Erwerbsminderungsrente – rund 64 Prozent mehr als im Nachbarland Deutschland. Selbst die Witwenrente fällt höher aus als in anderen Ländern und beträgt immerhin mindestens 800 Euro.

Die günstige 80/45/65 Formel

In Österreich funktioniert alles nach der bewährten 80/45/65 Formel. Dahinter verbergen sich die Grundsätze des Rentensystems: Ein Versicherter, der durchschnittlich 45 Jahre in das System eingezahlt hat, erhält 80 Prozent seines einstigen Arbeitslohns. Bereits 14 Prozent des Bruttoinnenlandprodukts werden inzwischen für Rentenausgaben verwendet – Tendenz steigend. Der demographische Wandel wird sich in den nächsten Jahren zunehmend bemerkbar machen und sich langfristig auf die Finanzierung der Renten auswirken. Ein wesentlicher Nachteil ist die 15 Jahresgrenze. So lange muss ein Österreicher in das Rentensystem einzahlen, um überhaupt staatliche Leistungen im Alter zu erhalten. Aus diesem Grunde erhalten viele Bürger – überwiegend Frauen – sogenannte „Minirenten“, welche das ganze System nach unten drücken und den internationalen Vergleich erschweren.

Fazit: Das österreichische Rentensystem hat Vorteile und Nachteile. Es profitieren vor allem Selbstständige, die dank des Systems ebenfalls abgesichert sind und Beitragszahler, die lange in das System einzahlen.