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Wirtschaft - Villach
In einem Architektenwettbewerb setzte sich ein Projekt durch, dass das Gemeindeamt zur Stadtvilla machen soll.
In einem Architektenwettbewerb setzte sich ein Projekt durch, dass das Gemeindeamt zur Stadtvilla machen soll. © Markgemeinde Velden

Architekturwettbewerb entschieden:

Veldens Gemeindeamt wird zur “Stadtvilla”

Velden am Wörther See – Veldens Gemeindeamt soll generalsaniert werden. Um das Gebäude bestmöglich zu erneuern, rief die Marktgemeinde Velden einen Architekturwettbewerb ins Leben. Dieser ist nun entschieden, der Gewinner steht fest. Platz 2 und 3 gingen an begabte Kärntner Architekten.

 5 Minuten Lesezeit (694 Wörter) | Änderung am 04.07.2018 - 16.12 Uhr

Die Marktgemeinde Velden am Wörthersee hatte für den Umbau und die Generalsanierung des Gemeindeamtsgebäudes – im zweiten Anlauf – einen EU-weiten, offenen, anonymen und zweistufigen Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Aus den 25 eingereichten Projekten der ersten Stufe wählte die Jury unter dem Vorsitz von Arch. DI Karl-Heinz Winkler acht TeilnehmerInnen für die zweite Stufe aus. Daraus ging in der Jurysitzung vom 15. Juni 2018 der Entwurf des Grazer Ateliers Architektur Thomas Pilz/Christoph Schwarz als Siegerprojekt hervor, das die Jury mit seinem städtebaulichen Ansatz der drei „Stadtvillen“ und „qualitätsvollen öffentlichen Außenräumen“ überzeugte. Der zweite Platz ging an “bauraum Architekten” aus Klagenfurt, gefolgt von den Villacher Architekten Falle und Omann.

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Das Gemeindeamt in Velden am Wörthersee soll generalsaniert werden.

Das Gemeindeamt in Velden am Wörthersee soll generalsaniert werden. - © Markgemeinde Velden

Architekturwettbewerb entschieden

Im ausgeschriebenen Architekturwettbewerb war gefordert, rund 1.600 m2 Nettogrundfläche für die Gemeindeverwaltung im Bereich des bestehenden Gebäudes und insgesamt 2.000 m2 Nettogrundfläche für Geschäftsflächen im Erdgeschoß und Büro- bzw. Wohnflächen in den beiden Obergeschoßen des Neubaus unterzubringen. Außerdem sollten rund 2.200 m2 für eine zweigeschoßige Tiefgarage bereitgestellt werden. Wesentliche Bedeutung kam der städtebaulichen Lösung der Aufgabenstellung zu, da das Gemeindeamtsgebäude ein Ensemble mit Hotel Carinthia und Apotheke sowie Villa Kointsch und Villa Mösslacher bildet und der zu planende Neubau in der Rosentalerstraße liegt, die von Villen im Stil der „Wörtherseearchitektur“ gesäumt wird. Die Jury, bestehend aus Bürgermeister Ferdinand Vouk, VertreterInnen des Gemeindevorstandes, der Belegschaft und einiger Architekten, beurteilte in einer ersten Stufe am 15. März 2018 die 25 eingereichten Projekte nach städtebaulichen, baukünstlerischen, funktionellen und wirtschaftlichen Kriterien. Danach lud man acht TeilnehmerInnen zur weiteren Bearbeitung ein. In der Jurysitzung vom 15. Juni 2018 wurde in einer zweiten Stufe aus diesen acht überarbeiteten Projekten jenes von Atelier Architektur Thomas Pilz/Christoph Schwarz als Gewinner ermittelt.

„Die Villa und ihre Geschwister“

Der Entwurf der Grazer Architekten Pilz und Schwarz sieht drei freistehende Baukörper mit öffentlichen Zwischenräumen vor, die über einen gemeinsamen Sockel, in dem die Tiefgarage liegt, miteinander verbunden sind. Es entstehen „Stadtvillen“ mit „abwechslungsreichen und qualitätsvollen öffentlichen Außenräumen“, die „ein sensibles Netz an Wegbeziehungen und Sichtachsen“ ermöglichen, so die Jury. Das bestehende Gemeindeamtsgebäude erhält über dem 2. Obergeschoß ein transparentes Gesimse als „gläserne Fuge“ zum neuen Dach. Der Umriss des historischen Eckturmes wird in Lamellenform rekonstruiert. Im Erdgeschoß (Tiefparterre) des Bestandsgebäudes werden öffentliche Einrichtungen wie das Bürgerservice und im Hochparterre ein Café mit Terrasse zum Gemonaplatz untergebracht. Die Erschließung erfolgt über eine neue zentrale Treppenanlage, die über das Dach belichtet wird und auch als Aufenthaltsbereich dienen soll. Die beiden neuen Baukörper sind in Volumen, Proportion und Fassadenrhythmus an den Bestand angelehnt. Sie ähneln einander, sind aber dennoch ihren Funktionen als Büro- beziehungsweise Wohngebäude entsprechend unterschiedlich gestaltet. Mit der Vergabe des ersten Preises an das Atelier Architektur Thomas Pilz/Christoph Schwarz zollt die Jury dem gelungenen städtebaulichen Ansatz des Entwurfes Rechnung und räumt dabei die notwendige weitere Bearbeitung im Detail ein.

Zweiter und dritter Platz für Kärntner ArchitektInnen

Auf den zweiten Platz wurden “bauraum Architekten” aus Klagenfurt gereiht, deren Entwurf das bestehende Gemeindeamtsgebäude (Schranzhaus) freistellt und daneben einen viergeschoßigen Neubau vorsieht. Die Jury lobt die Verbindung von Gemonaplatz und Rosentalerstraße und den „gut proportionierten öffentlichen Raum“, kritisiert jedoch die „spektakulären“ Dacheinschnitte beim Bestand als störend für das Gesamtbild.

Der drittplatzierte Entwurf der Villacher Architekten “Falle und Omann” erhält das Gemeindeamtsgebäude bis zum Dachgeschoß und ersetzt das Walmdach durch einen transparenten zurückspringenden Kubus. Dieser erscheint der Jury jedoch „im Verhältnis zum darunter liegenden Bestand“ als „zu klein dimensioniert“. Der von der Jury als „ruhig und zeitgemäß“ beurteilte Neubau mit beidseitig geknickter Fassade, wird vom Bestand abgerückt, wodurch eine fußläufige Verbindung von Rosentalerstraße und Gemonaplatz geschaffen wird.

Ausstellung aller eingereichten Projekte

Die Preisträger und alle TeilnehmerInnen der zweiten Stufe des Architekturwettbewerbs werden in einer Ausstellung im Gemeindeamt Velden präsentiert. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag den 12. Juli 2018 um 17:00 Uhr statt.