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Kärntner Tumorregister präsentiert:

Lungenkrebs ist häufigste Krebstodes­ursache

Klagenfurt/Villach – Gestern, am 18. Juli 2018, wurden die Zahlen des Kärntner Tumorregisters präsentiert. Das Lungenkarzinom ist die häufigste Krebstodesursache bei Männern und Frauen.

 3 Minuten Lesezeit (464 Wörter) | Änderung am 19.07.2018 - 08.23 Uhr

Gestern, am 18. Juli 2018, wurde der Bericht des Kärntner Tumorregisters präsentiert. „Ziel dieser umfassenden Erhebung der Krebserkrankungen in Kärnten ist die Etablierung von einheitlichen und qualitätsgesicherten Behandlungsmaßnahmen und natürlich die bestmögliche medizinische Versorgung aller onkologischen Patientinnen und Patienten”, betonte Gesundheitsreferentin LHStv.in Prettner. Das Tumorregister ist erster Ansprechpartner, wenn es um die Klärung von Fragen zu Auffälligkeiten geht.

Lungenkarzinom ist häufigste Krebstodesursache

Zusätzlich liefert der Bericht liefert wichtige Hinweise für gesundheitspolitische Maßnahmen. „Besonders alarmierend: Die häufigste Krebstodesursache ist das Lungenkarzinom, und zwar bei beiden Geschlechtern. Bei Frauen zeigt sich eine steigende Tendenz, hier wurde der Brustkrebs als häufigste Krebstodesursache vom Lungenkrebs überholt. Hauptauslöser für Lungenkrebs ist das Rauchen. Umso wichtiger sind Maßnahmen zur Prävention und zum Nichtraucherschutz”, stellte Prettner fest. In diesem Zusammenhang kritisierte die Gesundheitsreferentin einmal mehr die Raucher-Politik der Bundesregierung, die der Gesundheit der Österreicherinnen und Österreicher massiven Schaden zufüge.

Bericht mit hoher Qualität

Zorica Jukic, Projektleiterin und Autorin des Berichts, verwies auf die hohe Qualität und Vollständigkeit der Daten. In Österreich führen nur vier Bundesländer – neben Kärnten sind das Salzburg, Tirol und Vorarlberg – ein Tumorregister mit ähnlich umfassender Datenlage. Das Kärntner Register scheint mittlerweile sogar im internationalen Krebsregister auf. Das Land Kärnten finanziert das Tumorregister mit 230.000 Euro.

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LHStv.in Beate Prettner gemeinsam mit Primarius Wolfgang Raunik und Zorica Jukic bei der Pressekonferenz

LHStv.in Beate Prettner gemeinsam mit Primarius Wolfgang Raunik und Zorica Jukic bei der Pressekonferenz - © Büro LHStv.in Prettner

Krebserkrankungen nehmen zu

Krebserkrankungen würden generell zunehmen, was am höheren Lebensalter der Menschen liege. „Die Menschen erleben heutzutage ihre Krebserkrankung”, so Raunik, medizinischer Leiter des Registers und Abteilungsvorstand des Instituts für Strahlentherapie/Radioonkologie am Klinikum Klagenfurt. Einen Rückgang verzeichne man bei Magenkrebs, einen leichten Anstieg bei Mammakarzinomen. Bei zahlreichen Krebsarten stieg die Überlebensdauer stark an. So etwa beim Darmkrebs von durchschnittlich sechs auf 34 Monate.

Fünf-Jahre-Überlebensrate hängt von Krebsart ab

Der aktuelle Bericht liefert Daten aus dem Jahr 2013. Der Grund: im Tumorregister wird auch die Fünf-Jahres-Überlebensrate angeführt, die nur bei Betrachtung längerer Zeiträume erhoben werde kann. 2013 erkrankten in Kärnten insgesamt 3.157 Personen an Krebs, davon 1.518 Frauen und 1.639 Männer. An einer Krebserkrankung starben 1.486 Personen, davon 693 Frauen und 793 Männer. Das mittlere Erkrankungsalter betrug 66 Jahre bei Frauen und 68 Jahre bei Männern. Die häufigste Krebserkrankung bei Frauen war das Mammakarzinom, bei Männern das Prostatakarzinom. Die häufigste Krebstodesursache war bei beiden Geschlechtern das Lungenkarzinom. 2013 starben in Kärnten 114 Frauen und 160 Männer an Lungenkrebs. Die Fünf-Jahre-Überlebensrate ist bei dieser Krebsart besonders gering und liegt bei Frauen bei 21,1 und bei Männern bei 13,5 Prozent. Zum Vergleich: Die Fünf-Jahre-Überlebensrate liegt beim Brustkrebs bei 87 Prozent und beim Prostatakrebs bei 91,1 Prozent.