FPÖ ortet große Chancen
Liebesbrief aus Klagenfurt an Tesla
Klagenfurt – Hoch im Kurs stehen aktuell Standortbewerbungen an internationale Firmen. Nachdem Peter Weidinger (ÖVP) in Villach einen Brief nach Amerika - an Harley Davidson - schrieb, zieht nun die Klagenfurter FPÖ nach. Sie will TESLA nach Klagenfurt holen. Doch ganz ohne Konkurrenz ist man dabei nicht. Und auch Villach versuchte dies 2016 - ohne Erfolg.
Der Elektroauto-Pionier aus den USA hat – trotz aktueller Produktionsprobleme in seinem Stammwerk – große Expansionspläne. Neue Batterie- und Autofabriken sollen in Asien und Europa errichtet werden. Bei der Wahl des Standortes ist dem Firmenchef Elon Musk vor allem ein perfektes Umfeld wichtig. Klagenfurt könnte da, laut Skorianz, gleich mehrfach punkten. “Neben der wunderbaren Landschaft konnte sich Klagenfurt in den letzten Jahren auch in der Technologie mit dem Lakeside Park einen Namen machen”, so in der Aussendung. Dazu die Nähe zu Infineon in Villach und den großen Forschungszentren in Graz, sagt Skorianz.
Antrag im Gemeinderat
„Jetzt darf man nicht schlafen, jetzt muss gehandelt werden. Ich werde daher in der morgigen Gemeinderatssitzung einen Antrag einbringen, wonach Klagenfurt umgehend ein Angebot an Tesla zu schicken hat. Die Vorzüge unserer Stadt sind darzustellen. Klagenfurt bietet die besten Voraussetzungen für eine Ansiedlung“, ist Skorianz überzeugt.
Im Osten der Stadt würden sich – laut FPÖ – bei Magna auch geeignete Grundflächen anbieten. Die Fabrik in den USA wird mit 540.000 Quadratmetern Grundfläche das größte Gebäude der Welt sein. Ob Elon Musk seine Ansprüche diesbezüglich berücksichtigt wurden, ist fraglich. So wären die genannten Grundstücke nicht im Ansatz mit den Abmessungen des Werks in Nevada vergleichbar.
“Es gilt jetzt schnell zu handeln, zumal Städte in Deutschland die Chance schon wittern und schon Angebote an Tesla geschickt hätten. Es handle sich um eine Jahrhundertchance für Klagenfurt. Alle Parteien sollten dabei an einem Strang ziehen. Wenn man die Twitter Meldungen von Musk richtig deutet, sucht er gerade einen Standort wie Klagenfurt”, sagt Skorianz. Aktuell reiht man sich damit in Länder wie die Niederlande oder deutsche Bundesländer wie Bayern, das Saarland und Baden-Württemberg ein.
Auch Villach hat sich 2016 beworben
Die Stadt Villach rechnet sich 2016 dafür gute Chancen aus. “Das Gelände im Stadtteil Federaun sei ein Schatz”, sagte Bürgermeister Günter Albel (SPÖ) im Jahr 2016 gegenüber Medien. Eine Angebot sollte folgen. Umgesetzt wurde die Tesla-Fabrik in Villach nicht.
TESLA in Turbulenzen
Die Produktionszahlen des “Model 3” erreichen seit Monate nicht die benötigten Mengen. Mehrere Vorbesteller traten darum schon von ihrer Kaufoption zurück. Konzernchef Elon Musk steht darum aktuell unter massivem Druck. Im 2. Quartal 2018 schrieb das Unternehmen einen Verlust von 718 Millionen Dollar. Doch behält Tesla das Vertrauen an den Börsen und bei Analysten.