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150 junge Erwachsene betroffen

Drastische Kürzung für ÜBA-Lehrlinge

Kärnten – Nach Plan der Bundesregierung soll künftig volljährigen Lehrlingen in überbetrieblichen Lehrausbildungen (ÜBA) ihre Ausbildungsentschädigung im ersten und zweiten Lehrjahr von 753 auf 325 Euro monatlich gekürzt werden - also um mehr als die Hälfte. In Kärnten sind 150 junge Erwachsene betroffen. Ab 1. September 2018 soll das Vorhaben bereits umgesetzt werden. FPÖ-Darmann verweist auf die gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage.

 2 Minuten Lesezeit (348 Wörter) | Änderung am 20.08.2018 - 15.57 Uhr

Kritik zu den Einsparungen des Bundes in der überbetrieblichen Lehrausbildung kommt heute von Landeshauptmann Peter Kaiser und Arbeitsmarkt- und Lehrlingsreferentin Gaby Schaunig. In Kärnten stehen derzeit 600 ÜBA-Lehrlinge in Ausbildung, 150 junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren seien von den Budgetkürzungen des Bundes direkt betroffen. Die Einsparungen, die über diese Aktion in Kärnten lukriert werden können, würden laut AMS-Landesgeschäftsführer Franz Zewell bei 769.000 Euro liegen.

Harsche Kritik von Kaiser

„Eine verantwortungsbewusste Politik sorgt dafür, dass junge Menschen alle Möglichkeiten bekommen, um sich beruflich zu verwirklichen”, so Kaiser. Die Kürzung der Ausbildungsentschädigung für volljährige Lehrlinge in überbetrieblichen Lehrwerkstätten sei “der falsche Weg”.

Befürchtet wird  von Seiten der SPÖ vor allem, dass junge Erwachsene aus der Ausbildung aussteigen und damit kaum eine berufliche Perspektive hätten. Auch weil “jährlich rund 60.000 Fachkräfte in der heimischen Industrie benötigt” würden, herrscht Unverständnis über die Kürzungen. Die höhere Lehrlingsentschädigung sei ursprünglich eingeführt worden, um auch volljährigen Schulabbrechern eine Chance für eine Berufsausbildung zu bieten und die höheren Lebenskosten der jungen Erwachsenen abzudecken. Die gute Konjunkturlage als Begründung für die Kürzungen heranzuziehen halten Kaiser und Schaunig für falsch.

Der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit lag in Kärnten zuletzt bei 22 Prozent, Tendenz weiter sinkend. Die sieht die SPÖ als “ein Ergebnis der Bemühungen des Landes Kärnten, das jährlich 10,5 Millionen Euro in die Ausbildungspflicht und Ausbildungsgarantie investiert sowie des AMS Kärnten, das 40 Prozent seiner Budgetmittel für die Förderungen von Jugendlichen aufwendet.”

Darmann: Zuerst Plan A, dann Plan B

Als die Pläne im Mai erstmals an die Öffentlichkeit kamen, verwies FPÖ-Parteichef Gernot Darmann bei der damaligen Kritik an den Plänen darauf, dass durch die gute Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage sehr viele Lehrstellen offen sind: „Diese offenen Lehrstellen sollen von den Lehrstellensuchenden besetzt werden. So erhalten sie eine langfristige Ausbildung und nach dieser Ausbildung auch einen Job.” Die betriebliche Lehrlingsausbildung müsse Plan A sein und die überbetriebliche (verstaatlichte) Lehrlingsausbildung nur Plan B.

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