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Politik
Naturfreunde Kärnten fordern freie Seezugänge
Naturfreunde Kärnten fordern freie Seezugänge © Naturfreunde Kärnten/ Tischler

Gegen Seenverbauung:

Naturfreunde fordern Notfallplan

Kärnten – „Es reicht! Mit der unkontrollierten Verbauung der Kärntner Seen muss endlich Schluss sein“, fordert der Vorsitzende der Naturfreunde Kärnten in einer heutigen Aussendung mit markigen Worten. Als Negativ-Beispiel führt er den Wörthersee an und fordert einen breiten Maßnahmenkatalog umzusetzen. Derweil hat das Kärntner Seenvolksbegehren die nötige Anzahl an Unterstützungserklärungen erreicht. Die Initiatoren setzen sich ebenfalls für frei zugängliche Seeufer ein.

 3 Minuten Lesezeit (382 Wörter) | Änderung am 28.08.2018 - 14.22 Uhr

Freier Zugang zur raschen Abkühlung – das wünschen sich Einheimische wie Urlaubsgäste gleichermaßen. Das Land Kärnten sucht und gestaltet laufend freie Seezugänge. Einen Überblick haben wir im Juli für euch erstellt. Das scheint vielen aber nicht weit genug zu gehen.

Aktueller Stand zum Seenvolksbegehren

Im vergangenen Jahr startete ein Seenvolksbegehren. Gefordert wird darin u.a. ein “Verkaufsverbot und Neubebauungsverbot für die im Besitz des Landes Kärnten und seiner Gemeinden befindlichen Seeufergrundstücke.” Noch bis Ende des Jahres werden Unterschriften gesammelt. 2.000 gültige Unterstützungserklärungen sind nötig, um die Einleitung des Verfahrens für ein Volksbegehren beantragen zu können. Aktueller Stand sind 2.070 Unterschriften. Die erste Hürde wurde also bereits genommen. Jeder Unterstützungserklärung zählt bereits als Unterschrift für das Volksbegehren.

Das eigentliche Volksbegehren soll im Frühjahr 2019 starten. Dann müssen insgesamt 7.500 Unterschriften zusammenkommen, damit sich der Landtag mit den Anliegen beschäftigt.

“Fünf nach zwölf”

Ins gleiche Horn stößt in einer heutigen Aussendung Philipp Liesnig, Vorsitzender der Naturfreunde Kärnten. Es sei bereits “fünf nach zwölf”, verkündet er dort zum Beispiel und kritisiert eine “jahrzehntelange Fehlentwicklung.” Einzigartige Naturjuwele würden “hinter hohen Betonkästen mit riesigen Zäunen und meterhohen Mauern” verschwinden. Von der Politik fordert er ein konsequentes Gegensteuern.

Forderungen stellt er auch auf: “In unmittelbarer Ufernähe sollte ein genereller Widmungsstoppin Kraft gesetzt werden”, heißt es. Ergänzt von: “Nur noch Projekte im öffentlichen Interesse sollen genehmigt werden.” Auch einen Rückbau von „grauslichen Betonklötzen“ kann er sich vorstellen. Als Negativ-Beispiel führt Liesnig den Wörthersee an und verweist auf die Villa Tilly in Krumpendorf. Die Forderung nach offenen Seenzugängen werde einer der Schwerpunkte der interessenpolitischen Arbeit der Naturfreunde Kärnten in den kommenden Jahren sein, kündigte er an.

Forderungen der Naturfreunde Kärnten

  • Einen konsequenten, langfristigen Aktionsplan gegen die Seen-Verbauung und eine Ausweitung öffentlicher Seezugänge
  • Einen generellen Widmungsstopp, dem sich Land und betroffene Gemeinden unterordnen müssen
  • Genehmigungen ausschließlich für Projekte im öffentlichen Interesse
  • Den Ausbau der Aktion „Freier Seezugang“
  • Den Rückkauf von Seegrundstücken, finanziert durch Einnahmen der Motorbootabgabe
  • Gegebenenfalls den Rückbau von Betonklötzen, die nicht im Einklang mit öffentlichen Interessen sind