fbpx
Region auswählen:
Wirtschaft - Villach
Hintergrund
Für das Hotel
Für das Hotel "Art Lodge" fällt die Nachsaison heuer aus. © Art-Lodge

"Unsere Unterstützung musste gehen"

Art-Lodge: “Für ex­terne Gäste ge­schlossen”

Treffen – Während der Kärntner Tourismus die Saisonverlängerung genießt, bleibt das Hotel "Art-Lodge" in Treffen für externe Gäste geschlossen. Der Grund: "Wir dürfen unsere geplante Servicekraft nicht mehr einstellen", so die Geschäftsführerin, Katrin Liesenfeld-Jordan. Denn diese ist Asylwerber. Ersatz wurde nicht gefunden.

 2 Minuten Lesezeit (285 Wörter) | Änderung am 20.09.2018 - 20.55 Uhr

Eigentlich wollte die Besitzerin des Art-Lodge in Treffen ihrem Praktikanten eine Lehre bei sich im Haus anbieten. “Wir waren von seiner Arbeitskraft, seinen Kenntnissen, den Fähigkeiten und seinem allgemeinen Verhalten uns und den Gästen gegenüber begeistert!” erklärt Liesenfeld-Jordan gegenüber 5 Minuten Villach. “Wir wollten ihn bereits in der heurigen Nachsaison einsetzten.” Der einzige Hacken: Es handelte sich dabei um einen Asylwerber.

“Kein anderer wollte die Stelle haben”

“Durch eine Presseinformation haben wir erfahren, dass der Erlass zurückgenommen wurde, welcher es Asylwerbern unter 25 erlaubt, in Mangelberufen noch während des Verfahrens als Lehrlinge einzusteigen”, so Liesenfeld-Jordan. Auch die Chancen auf einen Ersatz sind aussichtlos. “Bevor jemand aus einem nicht EU-Land eingestellt werden darf, prüft das AMS, ob es einen Österreicher/EU-Bürger gibt, der die Stelle haben möchte”, so die Geschäftsführerin. “Wir haben in den letzten drei Wochen nicht eine einzige Bewerbung erhalten und wüssten nicht, wo wir einen Ersatz finden sollten.”

“Asylwerber, die arbeiten möchten, sollen bleiben”

Ein großer Verlust für das Hotel. Sowohl in personeller als auch in finanzieller Hinsicht. So sieht das auch Liesenfeld-Jordan: “Jemand, der integriert ist, der arbeiten möchte, der die Sprache gelernt hat, der motiviert ist, zu arbeiten, der eine Lehrstelle gefunden hat, die kein anderer haben wollte, sollte die Möglichkeit haben, aus dem System Asyl auszusteigen und Teil der arbeitenden Bevölkerung und unserer Gesellschaft zu werden.”

Fakten

Unter dem damaligen SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer wurde im Jahr 2013 beschlossen, dass Asylwerber bis 25 Jahren eine Lehre beginnen können. Nun wurde dieser Erlass gekippt. Im Gegenzug will die Regierung die Zuwanderung über die „Rot-Weiß-Rot-Karte“ erleichtern.