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Wirtschaft - Villach
Bäume auf dem Hauptplatz zu pflanzen sei, wegen unterirdischen Leitungen nicht möglich. Trotzdem soll die Villacher Innenstadt grüner werden.
Bäume auf dem Hauptplatz zu pflanzen sei, wegen unterirdischen Leitungen nicht möglich. Trotzdem soll die Villacher Innenstadt grüner werden. © 5min.at

Grün statt Grau:

Die Innenstadt soll grüner werden

Villach – Eine Vielzahl von grünen Ideen, die man in Villachs Innenstadt relativ unkompliziert umsetzen könnte, brachte die Expertin Vera Enzi zu „Villach im Dialog“ mit. Bürgermeister Günther Albel versprach, die Innenstadt der nahen Zukunft noch nachhaltiger zu gestalten. Eine Absage gab es aber an die ÖVP-Idee den Hauptplatz zu bepflanzen.

 3 Minuten Lesezeit (474 Wörter) | Änderung am 22.09.2018 - 19.22 Uhr

Mit einem prickelnden, sympathischen und kompetenten Vortrag zum Thema „Grün statt Grau“ faszinierte die Grün-Expertin Vera Enzi das interessierte Publikum im Bambergsaal. Die fünfte „Villach im Dialog“-Veranstaltung traf das Thema Klimawandel auf den Punkt: „Wir werden mit den Veränderungen leben müssen. Aber wir sind dabei, nachhaltige Wege zu finden, um uns auf die veränderten Lebensbedingungen rechtzeitig einzustellen“, schickte Initiator Bürgermeister Günther Albel voraus. „Vom Stadtentwicklungskonzept über die Mobilität bis hin zur Energieversorgung, Gesundheit und Lebensqualität: Wir haben bereits viele Hausaufgaben für eine grüne und nachhaltige Stadt erledigt. Aber es gibt natürlich noch viel zu tun.“

Grüne Fassaden und Dächer

Vera Enzi, in Villach zur Schule gegangen, ist als Geschäftsführerin ihrer Agentur-Plattform „GRÜNSTATTGRAU“ auch international stark vernetzt. „Grün an Fassaden und auf Dächern verändert das Klima in der Stadt, sorgt für Sauerstoff, schluckt Feinstaub, mindert den Schallpegel, steigert die Artenvielfalt“, erläuterte sie nur einige der vielen Vorteile. „Es ist wichtig, im verbauten Raum ein Mikroklima zu erzeugen, das die Aufenthaltsqualität verbessert.“ Wasser spiele eine ebenso große und wichtige Rolle. Allerdings, warf Enzi ein, Grün-Lösungen von der Stange gibt es nicht. „Nur individuell-kreative Ansätze bringen Erfolg. Und, Grün darf auch etwas kosten, weil es einen hohen Wert hat.“ Sie sei begeistert, versicherte die GRÜNSTATTGRAU-Fachfrau, „wie grün die Stadt Villach nach wie vor noch ist“. Aber, freilich habe der vergangene Sommer mit seinen Hitzetagen und Tropennächten einmal mehr gezeigt, dass es zusätzlicher Maßnahmen bedarf, um das innerstädtische Klima zu verbessern.

Wanderallee statt Hauptplatz-Bäume

„Gepflanzte Bäume auf dem Hauptplatz sind nicht möglich, sie würden sich wegen der unter dem Boden liegenden Leitungsinfrastruktur hier auch nicht wohl fühlen“, warf Enzi in der Diskussion ein. Wir erinnern uns: Der Vorschlag der ÖVP, am Villacher Hauptplatz eine Baumallee zu pflanzen und somit für Schatten zu sorgen, erhitzte die Polit-Gemüter schon einmal im August – wir berichteten.

Aber eine Wanderallee mit Großgehölzen in geeigneten Großgefäßen wäre eine reizvolle Variante, hieß es stattdessen bei der Veranstaltung. Bewegtes Wasser, wie es bereits auf dem Hans-Gasser-Platz und Rathausplatz pritschelt, zähle zu den möglichen, sehr guten Lösungsansätzen. Bei einem kritischen Spaziergang durch die Villacher Innenstadt würdigte Enzi bereits etliche vorhandene Grüninseln wie in der Italiener Straße und in der 10.Oktober Straße, auch – bereits seit Jahrzehnten – begrünte Fassaden traf sie an.

Bürgermeister Günther Albel berichtete, dass der Villacher Stadtsenat diese Woche einen Grundsatzbeschluss für den Beitritt zur Plattform „Grün statt Grau“ gefasst hat. „Ich bin mir ganz sicher, dass wir in den nächsten Jahren etliche Ideen umsetzen werden“, sagte er dem begeisterten Publikum zu.