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Bio, regional, fleischlos: wer kann überzeugen?

Greenpeace untersucht Schul- und Kinder­garten­essen

Villach/Klagenfurt – Greenpeace hat das Schul- und Kindergartenessen in Österreichs wichtigsten Gemeinden untersucht. Für Villach findet die Organisation einmal mehr lobende Worte, Klagenfurt jedoch hat Nachholbedarf.

 4 Minuten Lesezeit (562 Wörter)

Bereits im Mai berichteten wir von einem Greenpeace-Check, schon damals konnte der hohe Bio-Anteil in Villachs Kindergärten und Schulen überzeugen. Das hat sich auch im Oktober nicht geändert.

Am Prüfstand: Bio, regional & fleischlos

In 25 Städten und Ortschaften wurde von Greenpeace abgefragt, wie hoch der Anteil an biologischen Lebensmitteln ist, wie viel regionale Kost auf den Tellern landet und wie es um die Auswahl an fleischlosen Mahlzeiten steht. Dabei unterscheiden sich die Gemeinden teils gravierend. Vor allem in Sachen Bio-Essen bestünde verbreitet Aufholbedarf. Greenpeace fordert nun verbindliche Vorgaben für besseres Essen in Kindergärten und Schulen.

„Es hängt ganz entscheidend vom Wohnort ab, wie gut die eigenen Kinder in Schule und Kindergarten verpflegt werden. Die Unterschiede sind derzeit massiv“, sagt Greenpeace-Sprecher Sebastian Theissing-Matei. „Manche Kinder bekommen regelmäßig regionales Bio-Essen mit viel gesundem Obst und Gemüse, anderen wird täglich industrielle Massenware unbekannter Herkunft vorgesetzt.“ Die einzige Gemeinde, die im Greenpeace-Check in allen drei Kategorien – bio, regional und fleischlos – gut abschneidet, ist Klosterneuburg in Niederösterreich. Schlusslichter über alle drei Bereiche sind Wels, Kapfenberg und Dornbirn. Unter den Landeshauptstädten landet Innsbruck auf dem letzten Platz.

Bio-Kost: Villach top, Klagenfurt flop

Besonders bei Bio-Kost müssen viele Gemeinden nachbessern, so Greenpeace. Nur fünf der 25 Gemeinden erreichen hier eine gute Bewertung, nämlich Saalfelden, Wolfsberg, Villach, Klosterneuburg und – als einzige Landeshauptstadt – Wien. In der Bundeshauptstadt sind in Schulen 40 Prozent des Essens biologisch, in Kindergärten sogar 50 Prozent. Im Landeshauptstädte-Vergleich schneiden bei Bio Klagenfurt und Innsbruck am schlechtesten ab. Während der Anteil an biologischen Lebensmitteln in Klagenfurt bei mageren acht Prozent liegt, kann Innsbruck nicht einmal präzise Angaben darüber machen. Die Grünen kritisierten im August den niedrigen Bio-Anteil. „Innsbruck und Klagenfurt müssen dringend aktiv werden und Kindern mehr Bio-Kost bieten. Das ist sehr wohl möglich, wie etwa Wien vorzeigt“, sagt Theissing-Matei.

Villach und Klagenfurt überzeugen bei regionaler Kost

Regionale Kost steht häufiger am Menüplan, 14 der 25 Gemeinden sind hier gut unterwegs. Am meisten regionale Lebensmittel, nämlich mindestens 90 Prozent, gibt es in den Kindergärten und Schulen Saalfeldens, Villachs und Klagenfurts. Die Kärntner Landeshauptstadt ist auch beim Angebot an fleischlosen Speisen Vorreiter. Hier essen Kinder drei- bis viermal pro Woche fleischlos. Neben Klagenfurt erhalten neun weitere Gemeinden eine gute Bewertung, was das Angebot an fleischlosen Gerichten betrifft. Villach ist nicht darunter.

„Verschiedene Gemeinden in Österreich zeigen bereits, dass unseren Kindern mit dem nötigen politischen Willen in Schulen und Kindergärten besseres Essen geboten werden kann“, sagt Theissing-Matei und betont: „Es ist höchste Zeit, dass sich alle Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ihrer enormen Verantwortung gegenüber den Kleinsten in unserer Gesellschaft bewusst werden und für besseres Essen sorgen. Das heißt mehr Bio, mehr regional und mehr schmackhafte fleischlose Alternativen in unseren Kindergärten und Schulen!“

Über den Greenpeace-Test

Greenpeace hatte von Juni bis September 2018 die drei bevölkerungsreichsten Gemeinden jedes Bundeslandes sowie die Bundeshauptstadt Wien zur Mittagsverpflegung in den öffentlichen Kindergärten und Schulen befragt und anschließend bewertet. Dieser Untersuchung war eine Greenpeace-Befragung der Bundesländer vorausgegangen, deren Ergebnisse vergangenen Mai in einem Bundesländer-Ranking veröffentlicht wurden. Wien landete damals auf Platz eins, gefolgt von Oberösterreich und Kärnten. Tirol und das Burgenland teilten sich den letzten Platz.

Den ausführlichen Greenpeace-Gemeindecheck gibt es hier.

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