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Leben - Klagenfurt
Peter Gstettner, STR Markus Geiger, Viktoria Mitsche, Manfred Bockelmann, Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz, STR Frank Frey, LH Peter Kaiser
Peter Gstettner, STR Markus Geiger, Viktoria Mitsche, Manfred Bockelmann, Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz, STR Frank Frey, LH Peter Kaiser © StadtPresse/Fritz

Zeichnen gegen das Vergessen:

Ein neues Kunst­werk für Klagen­furt

Klagenfurt – Als weithin sichtbare Mahnung gegen Vergessen und Verdrängen der Nazigräuel wird das Bild einer ermordeten Kärntner Slowenin an der Außenwand des Kärntner Landesarchivs angebracht. Es ist ein Werk von Manfred Bockelmann, welches er der Stadt Klagenfurt geschenkt hat.

 3 Minuten Lesezeit (378 Wörter) | Änderung am 26.10.2018 - 19.26 Uhr

Am Nationalfeiertag wurde die großformatige Zeichnung von Terezija Mičej mit einem Festakt übergeben. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz konnte dazu zahlreiche Ehrengäste, darunter den Künstler Manfred Bockelmann, die Familie von Terezija Mičej, LH Peter Kaiser sowie Hausherr und Landeshistoriker Wilhelm Wadl begrüßen.

Mathiaschitz: “Klagenfurt bemüht sich um Erinnerungskultur”

„Die Stadt Klagenfurt bemüht sich um eine würdige Erinnerungskultur. Wir wollen die schrecklichen Jahre der Naziverbrechen aus der Vergessenheit holen, die Opfer ehren und würdigen, das Schweigen über diese Zeit durchbrechen. Nur wenn wir das Unsägliche offen benennen, können wir den jungen Menschen, die unsere Zukunft sind, zeigen, wohin Rassismus, Intoleranz, Fremdenhass und Angst führen. Das ist unsere Verpflichtung“, betonte die Bürgermeisterin.

Kunstwerk ist beim Kärntner Landesarchiv zu sehen

Mit seiner Graphikreihe „Zeichnen gegen das Vergessen“, habe Bockelmann tief berührende Bilder geschaffen. Ein Porträt schenkte Manfred Bockelmann nun der Stadt, damit es im öffentlichen Raum an die Opfer des Naziregimes erinnert. Es wird an der Außenwand des Kärntner Landesarchivs in der St. Ruprechter Straße angebracht. Die Zeichnung zeigt eine fröhliche junge Frau, die ihr schreckliches Schicksal noch nicht ahnt. Die Kärntner Slowenin Terezija Mičej und ihre Mutter wurden von der Gestapo verhaftet, gefoltert und vom extra angereisten „Blutrichter“ Roland Freisler zum Tode verurteilt. Vier Monate vor Kriegsende wurden die beiden Frauen in Graz enthauptet. „Der österreichische Staatsfeiertag ist ein besonders geeigneter Zeitpunkt um Terezija Mičej zu ehren“, so die Bürgermeisterin.

Kaiser: “Naziverbrechen dürfen sich nicht wiederholen”

Ähnliche Worte gab es auch von LH  Peter Kaiser: „Es ist ein spätes aber deutliches Zeichen des Respekts, dass wir jenen Menschen, die Opfer der Naziverbrechen wurden, wieder ein Gesicht und Identität geben. Die dunklen Zeiten dürfen wir nicht weiter aussperren, wir müssen alles dazu tun, dass sich so etwas nie mehr wiederholt“, so Kaiser.

Manfred Bockelmann zeigte sich vom Festakt tief berührt, vor allem von den Widerstandsliedern des Ensembles Praprotnice und der Anwesenheit der Familie. Er wollte vor allem festgehalten wissen „Dieses Bild ist kein Geschenk, diese Bilder gehören uns allen“.

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STR Markus Geiger, Dir. Wilhelm Wadl, Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz, Manfred Bockelmann, STR Frank Frey

STR Markus Geiger, Dir. Wilhelm Wadl, Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz, Manfred Bockelmann, STR Frank Frey - © StadtPresse/Fritz

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