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LR Martin Gruber verschafft sich derzeit einen Überblick der Hochwassersituation in Kärnten.
LR Martin Gruber verschafft sich derzeit einen Überblick der Hochwassersituation in Kärnten. © Büro Landesrat Martin Gruber

Situation spitzt sich zu:

Gailbrücke: Erste Häuser evakuiert

Feistritz/Gail – Aktuell verschafft sich LR Martin Gruber einen Überblick von der Situation an der Gailbrücke. Die Lage ist immer noch brenzlig. Erste Häuser in Feistritz wurden evakuiert. 

 5 Minuten Lesezeit (697 Wörter) | Änderung am 31.10.2018 - 08.09 Uhr

Lage am Nachmittag

Lage am Abend

Landesrat Martin Gruber verschafft sich derzeit im Namen der Kärntner Landesregierung einen Überblick der Hochwassersituation in ganz Kärnten. „Es herrscht derzeit eine außergewöhnliche Situation in Kärnten vor, da die Unwetterereignisse ganz Kärnten betreffen.” Derzeit versucht Gruber festzustellen, wo das Land helfend zur Seite stehen kann und wird. “Es geht vor allem darum zu schauen, welche Gerätschaften, wo gebraucht werden und wie sie sinnvoll eingesetzt werden können, um zu helfen”, erklärt Gruber gegenüber 5 Minuten. „Die Straßenmeisterein sind derzeit im Dauereinsatz um die gesperrten Straßen wieder, von den Vermurungen und Windwürfen, welche stattgefunden haben, freizuräumen”, betont Gruber. “Derzeit geht es darum weitere Geschehnisse zu verhindern und Leib und Leben sowie Hab und Gut der betroffenen Bürger und Bürgerinnen zu schützen”, so der Landesrat. “Wir versuchen festzustellen, wo Hilfe benötigt wird.”

In Feistritz wurden erste Häuser evakuiert

“Vor allem an der Gail zeigt sich ein außergewöhnliches Bild, welches fast schon einer Katastrophe gleicht”, erklärt Gruber. Immer mehr Wasser läuft in die Retentionsbecken. “Wir können nur hoffen, dass die Sollbruchstelle nicht bricht und Feistritz an der Gail verschont bleibt.”

Aktuell sind erste Häuser in der Gemeinde Feistritz evakuiert worden. “Aus Sicherheitsgründen haben wir die Bewohner, welche sich in der HQ 100 Zone befinden,  aufgefordert ihre Häuser zu verlassen”, erklärt der Feistritzer Bürgermeister, Dieter Mörtl. Betroffen sind insgesamt sieben Häuser, davon drei Privathäuser und vier landwirtschaftliche Gehöfe.

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Es droht eine Überflutung der Dämme.

Es droht eine Überflutung der Dämme. - © 5min

Extremsituation im Lesachtal

“Eine Extremsituation gibt es derzeit im Lesachtal”, so Landesrat Gruber. “Auf 30 Metern ist die Bundesstraße abgesackt. Der ganze Hang ist in Bewegung”, beschreibt Gruber die Lage. Ein Landesgeologe wird morgen (Mittwoch) die Situation abschätzen. “Wir versuchen derzeit von Osttirol kommend einen Weg ins Lesachtal zustande zu bringen”, so Gruber. Aktuell sind die Bewohner des Lesachtales von der Versorgung komplett abgeschnitten.

In Oberkärnten bietet sich eine ähnliche Situationen. “Viele Gemeinden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Einsatzkräfte sowie die Straßenmeistereien sind dort im Dauereinsatz um die Straßen wieder frei zu bekommen”, erklärt Gruber und fügt dankbar hinzu: “Die Freiwilligen Helfer und Helferinnen sind bereits seit viele Stunden im Einsatz. Dafür möchte ich ein großes Danke aussprechen, weil ein solcher Einsatz und Zusammenhalt nicht selbstverständlich ist.”

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LR Martin Gruber: “Wir versuchen festzustellen, wo welche Hilfe benötigt wird.”

LR Martin Gruber: “Wir versuchen festzustellen, wo welche Hilfe benötigt wird.” - © Büro Landesrat Martin Gruber

Update zur Gailbrücke:

“In Feistritz wird derzeit das letzte Retentionsbecken geflutet”, erklärt Bürgermeister Dieter Mörtl. “Im Moment sieht es so aus, als würde der Damm halten.” Die angeschwemmten Siloballen bremsen die Wassermassen etwas aus. Sie sorgen dafür das sich der Damm verdichtet. “Noch gibt es allerdings keine Entwarnung”, betont der Bürgermeister. “Der Wasserpegel steigt derzeit noch, da das Hochwasser im oberen Gailtal wieder zurück in den Fluss fließt”, so Mörtl. Das Umfahren der Gailbrücke ist weiterhin über Bleiberg, Vorderberg sowie die Windische Höhe möglich.

Der Pegelstand steigt immer noch an. Aktuell kann niemand genau vorhersagen, wie sich die Situation entwickeln wird. Mehrere Wehren sind vor Ort und besprechen den aktuellen Stand der Dinge, sowie das weitere Vorgehen. Derzeit ist noch Spielraum zwischen Brücke und Wasser gegeben. Man spürt allerdings, wenn größeres Treibgut, wie Baumstämme, an die Brücke stoßen.

Viele Personen, die nahe der Brücke sind wurden von den Einsatzkräften gebeten einen Sicherheitsabstand einzuhalten. Aktuell wird versucht, den Ausfluss besser zu beleuchten. Hierfür wurde ein Beleuchtungskonzept entwickelt. Damit die Entwicklung des Vorfluters, welcher sich immer weiter füllt, besser zu sehen ist. Es dürfte eine lange Nacht für die Einsatzkräfte werden. Auch die Feuerwehr Nötsch berichtet von ersten Seenbildung in der Nähe von Nötsch. Unter anderem soll sich am Flugplatz bereits Wasser angesammelt haben.

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