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Die Betrüger lassen ihre Opfer in dem Glauben, eine richtige Beziehung zu führen. Dann verlangen sie Geld.
SYMBOLFOTO Die Betrüger lassen ihre Opfer in dem Glauben, eine richtige Beziehung zu führen. Dann verlangen sie Geld. © pixabay.com

Polizei warnt vor Romance Scam:

Vorsicht bei der Online-Partner­suche

Kärnten – Des Öfteren berichteten wir in letzter Zeit von Methoden, wie Betrüger an das Geld ihrer Opfer kommen wollen. Neben dem "Nichten- und Neffentrick" und Anrufern, die sich als Microsoft-Mitarbeiter ausgeben, warnt die Polizei nun auch vor der Suche nach der großen Liebe im World Wide Web.

 4 Minuten Lesezeit (522 Wörter) | Änderung am 02.12.2018 - 17.47 Uhr

Der Partnervermittlungsbetrug, auch international Romance Scam genannt, ist eine Form des Internetbetrugs. Die Täter suchen sich ihre Opfer auf Partnervermittlungsbörsen oder in Sozialen Medien. Durch geschickte Kommunikation, sogenanntes social engineering, bauen die Täter zunächst eine Vertrauensbasis zum Opfer auf und wollen dann das Geld des Opfers.

Opfer glauben an echte Beziehung

Die Täter setzen alles daran, dass das Opfer zu jedem Zeitpunkt von der Echtheit ihrer Internetliebe überzeugt ist. Die Opfer sollen nicht hinterfragen, warum sie um Geld gebeten werden. Groß ist die Sehnsucht, die “wahre Liebe” endlich persönlich kennenzulernen. Im Laufe der immer wiederkehrenden und regelmäßigen Kontakte wird es auch unter Umständen schnell intim. Bilder werden geschickt und es erfolgen häufige Telefonanrufe und SMS. Rasch empfindet das Opfer diese Kontakte als “richtige Beziehung”.

Anschließend wird beispielsweise ein Österreichbesuch vorgeschlagen. Die Reisekosten für Visum, Reisepass, oder anderes wird den Opfern beiläufig mitgeteilt. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wird darauf hingewiesen, dass diese Kosten, für das aus ärmlichen Verhältnissen stammende Gegenüber, zu hoch seien. Ein Besuch kann daher nur stattfinden, wenn eine finanzielle Unterstützung geleistet wird.

Frauen immer öfter betroffen

Die österreichische Kriminalpolizei / Das Bundeskriminalamt konnte in den letzten Jahren beobachten, dass neben Männern verstärkt auch Frauen zu Opfern dieser Betrugsform werden. Die Täter täuschen dazu oftmals vor Soldaten, Ingenieure oder auch Biologen zu sein, die in einem anderen Land arbeiten und daher nur über das Internet kommunizieren können.

Zuerst werden relativ kleine Beträge zwischen 100 und 500 Euro herausgelockt. Zeigen sich die Opfer zahlungswillig, werden die geforderten Beträge schnell höher und können dann mehrere tausend Euro betragen. Mit immer neuen Problemen und Ausreden, gepaart mit Geldforderungen, wird das Opfer zur Zahlung bewegt und hingehalten.

Tipps der Polizei:

  • Internetbeziehungen sind natürlich grundsätzlich möglich – wenn euer Gegenüber aber Geld von euch fordert, solltet ihr Vorsicht walten lassen!
  • Überweist kein Geld, auch wenn ein tragischer Notfall behauptet wird.
  • Achtet auf den Schutz eurer Daten und seid vorsichtig, wenn Ihr Details zu eurer Person bekanntgebt.
  • Prüfet die Privatsphäreneinstellungen auf euren Onlineprofilen.
  • Seid skeptisch bei unaufgeforderten Zuschriften von Damen oder Herren aus dem Internet – es handelt sich dabei möglicherweise um Massensendungen an viele Personen.
  • Hinterfragt, ob eure Internetbekanntschaft wirklich ähnliche Interessen hat, oder vielleicht euer Onlineprofil ausspioniert haben könnte.
  • Gebt den Namen, oder das Foto eures Gegenübers in eine Suchmaschine ein – bei Suchtreffern könnt ihr davon ausgehen, dass ihr nicht der oder die einzige seid.
  • Übermittelt keine Fotos oder Videos von euch selbst.
  • Oftmals hilft es eine Vertrauensperson einzuweihen, diese öffnet die Augen und hält euch von Schaden ab.
  • Lasst euch nicht unter Druck setzten. Wenn das Gegenüber etwas vehement fordert oder emotionalen Druck ausübt, ist höchste Vorsicht geboten.
  • Wenn ihr überwiesen, oder mit Ihrer Kreditkarte bezahlt habt, wendet euch an eure Bank, vielleicht kann man noch Gelder zurückholen.
  • Scheuen euch nicht, den Sachverhalt bei der Polizei anzuzeigen. Es gibt viele Betroffene. Wichtig ist, dass ihr die Unterhaltungen oder Chatverläufe und die Zahlungsunterlagen mitnehmt.
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