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„Jetzt bin ich daheim“, sagte der schwer kranke Anton Umnig beim Hören der ersten Harleys.
„Jetzt bin ich daheim“, sagte der schwer kranke Anton Umnig beim Hören der ersten Harleys. © KK

Palliativ ist Leben

Der letzte Wunsch: Noch einmal zum Harley-Treffen

Klagenfurt – Das Team der Palliativstation am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, das eng mit dem Palliativverein des Landes Kärnten zusammenarbeitet, erfüllt nicht nur zu Weihnachten, sondern das gesamte Jahr über die Wünsche ihrer Patienten. So auch von Anton Umnig, einem schwer kranken Motorradliebhaber.

 2 Minuten Lesezeit (285 Wörter)

„Das war einer der schönsten Tage in meinem Leben“, sagte Anton Umnig und lächelte. Der schwer kranke Mann wandte sich mit einem brennenden Wunsch an das ihn betreuende Team der Palliativstation am Klinikum Klagenfurt am Wörthersee. Der passionierte Harley-Davidson-Fahrer, der nie ein Bikertreffen am Faaker See ausgelassen hatte, wollte auch 2018 dabei sein.

Gemeinsam mit seiner Familie, seinen Freunden und Stationsschwester DGKP Monika Jahn konnte ihm dieser Herzenswunsch erfüllt werden. Finanziert wurde der Transport mit der Rettung vom Palliativverein des Landes Kärnten. „Sobald Anton Umnig die ersten Harleys gehört hat, war er wie ausgewechselt. Ein Strahlen in den Augen war zu sehen“, erinnert sich Jahn. „Jetzt bin ich daheim“, ließ er die Stationsschwester wissen.

Alle Wünsche werden berücksichtigt

Es ist nur eine von vielen Fahrten, die das Team der Palliativstation mit ihren Patienten unternimmt. „Meistens ist es den Menschen wichtig, noch einmal zurück in die Wohnung oder das Haus zu fahren um letzte private Dinge zu erledigen“, sagt Jahn. Aber auch Wünsche wie jener von Anton Umnig werden umgesetzt. Jahn: „Letztes Jahr sind wir mit einem Patienten nochmal auf seine Almhütte gefahren, ein anderer wünschte sich noch ein letztes Mal Schnee zu sehen.“

Palliativ ist Leben

„Wir wollen weg von dem Gedanken, dass Palliativ immer nur Sterben bedeutet. Palliativ ist auch Leben“, betont Prim. Dr. Rudolf Likar, Leiter des Zentrums für Interdisziplinäre Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin (ZISOP). Nicht zuletzt aus diesem Grund organisiert er zusammen mit Stationsschwester Jahn zum Beispiel regelmäßige Vernissagen auf der Palliativstation. Er setzte sich auch für den Bau eines Pavillons für die Patienten ein, der von Studenten der Fachhochschule Kärnten geplant und errichtet wurde.

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