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Leben - Villach
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"Gummi Gummi" und Feuerwerk

Nach Vorfall am Dobratsch: Beteiligter erklärt seine Sicht

Dobratsch – "30 GTI-Fans sorgen für Ärger am Dobratsch" titelten wir gestern - und erhielten prompt eine Beschwerde eines Fahrers, der dabei war. Zum einen hätte die Gruppe nichts mit dem GTI-Treffen am Hut, zum anderen treffe man sich jährlich am Dobratsch, sobald der erste Schnee läge. Ein kleiner Einblick in eine Szene, die sich missverstanden fühlt.

 3 Minuten Lesezeit (454 Wörter)

Ob nun GTI-Fans oder nicht: Die Szenen, die sich am Wochenende am Dobratsch abgespielt haben, sind genau die, die die Stadt Villach im Naturpark Dobratsch und dessen Einzugsgebiet nicht haben will. Mit Argwohn beäugt man im Rathaus das auf Facebook für Jänner 2019 beworbene Winter-GTI-Treffen “Low at Snow”. Öffentlich diskutierte man mögliche Maßnahmen, zum Beispiel die Sperre der Villacher Alpenstraße. Dass nun am Wochenende am Dobratsch “Gummi Gummi” gegeben wurde, ein kleines Feuerwerk den Nachthimmel erhellte und ein PKW über die Böschung “flog” – wenn auch nicht von GTI-Fans – bestätigt die Stadt nur in ihrem Vorhaben.

Subkulturen sorgen für Reibungspunkte

Subkulturen sind so zahlreich wie wichtig für eine lebhafte und vielfältige Gesellschaft – dazu zählen auch Auto- und Tuningfans. Dennoch entstehen dabei natürlich immer wieder Reibungspunkte. Auf der einen Seite steht die Politik, die die Interessen verschiedenster Gruppierungen unter einen Hut bringen muss, auf der anderen Seite stehen oft leidenschaftliche Enthusiasten, die ihrem Hobby so frei wie möglich nachgehen wollen.

Nach der Veröffentlichung unseres gestrigen Beitrags bekamen wir Rückmeldung eines Fahrers, der am Wochenende am Dobratsch dabei war – und erhielten einen kleinen Einblick in die Szene und ihre Sichtweise der Dinge. “Wir fahren gerne Auto und dort ist gegen Abend immer wenig Verkehr, somit minimieren wir bestmöglich das Risiko eines Unfalls. Tolle Strecke mit toller Aussicht.” Die Leidenschaft für Autos definiert er selbst als “extrem”. Ein Auto sei für sie kein simples Fortbewegungsmittel, “sondern eine Erweiterung unseres Seins.”

Feuerwerk – ja oder nein?

Noch immer steht der Vorwurf im Raum, am Wochenende sei auch ein Feuerwerk gezündet worden. Das stimme zwar, erfahren wir, “jedoch war das ein Hermagorer, schwarze Schafe sind überall und das angegebene Feuerwerk war eine kleine Batterie.” Die meisten der Fahrer waren aus den Bezirken Villach Stadt & Land. Für die Stadt Villach spielt der Wohnort des Fahrers und die Größe des Feuerwerks vermutlich eine untergeordnete Rolle. Schon allein, weil es sich beim Dobratsch nicht um irgendein Gebiet handelt.

Die teils heftigen Diskussion kann er nicht nachvollziehen und auch den Punkt des Naturschutzes – den die Stadt in dieser Angelegenheit zweifelsfrei im Auge hat – sieht er kritisch. “Dieses Thema wird teilweise übertrieben beschrieben und mal ehrlich, was machen die normalen Autofahrer oben kaputt? Schwarze Schafe gibt es überall (…) aber im Endeffekt stehen wir normale und leidenschaftliche Autofanatiker immer als Böse da…”

Von der Gruppe, die am Wochenende am Dobratsch dabei war, wird wohl niemand zum GTI-Treffen fahren. Es sind ca. 15 Personen. Es sei “einfach zu viel des Guten.” Den selben Gedanken dürfte wohl auch die Stadt Villach gehabt haben – wenn auch mit anderem Fokus.

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