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Projekt "Cell Broadcast"

Alarm-SMS im Katastrophenfall

Klagenfurt/Villach – Das neue Jahr soll ein neues Sicherheits-Feature für die heimische Bevölkerung bringen. Unter Federführung des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie soll "Cell Broadcast" eingeführt werden. Dieses System übermittelt im Katastrophenfall eine geographisch zielgerichtete Information an die Bevölkerung.

 3 Minuten Lesezeit (443 Wörter) | Änderung am 02.01.2019 - 17.48 Uhr

Wer schon einmal in den USA war, dem könnte es passiert sein, dass er plötzlich ein SMS auf sein Mobiltelefon bekam, in dem Infos zur Fahndung nach Menschen oder Fahrzeugen oder Warnungen vor Hurrikans und anderen Katastrophen enthalten waren. Dieses System nennt sich “Cell Broadcast”. Es funktioniert ganz einfach: Eine zentrale staatliche Stelle schickt diese Nachrichten an alle Mobiltelefone, die in der Region eingeloggt sind, in der diese Information wichtig ist.

Auch im neuen Rechtsrahmen der Europäischen Union, der Ende des Jahres 2018 in Kraft getreten ist, ist die Einführung eines derartigen Systems vorgesehen. “Das digitale Zeitalter bietet uns die Möglichkeit, den Schutz der Menschen in unserem Land mit zielgerichteten Informationen zu verbessern. Wir werden in diesem Jahr daher mit allen involvierten Partnern in Verhandlungen treten, um dieses international bewährte System auch in Österreich einzuführen”, kündigt Bundesminister Norbert Hofer an.

Netzwerke sollen künftig zu diesem gratis Service verpflichtet werden

Katastrophenschutzreferent Landesrat Daniel Fellner begrüßt die nunmehr positive Haltung der Bundesregierung gegenüber der dringend notwendigen Umsetzung eines Alarm-Systems zum Schutz der Österreicherinnen und Österreicher im Katastrophenfall: „Die Bundesländer hatten in einer Länderstellungnahme die Bundesregierung gemeinsam dazu aufgefordert, zum Schutz der Bevölkerung aktiv zu werden. Im Rahmen der bevorstehenden Ausschreibung des neuen 5-G-Netzes soll ein ‚Cell Broadcast Service‘ alle Netzanbieter dazu verpflichten, diesen Service gratis zur Verfügung zu stellen”, zeigte sich Fellner erfreut.

Konkret würde ein Alarm-SMS-System den Behörden im Ernstfall ermöglichen, allen Mobiltelefonen, die in einzelnen Funkzellen eingebucht sind, in quasi Echtzeit, Textnachrichten zur Warnung aber auch mit Handlungsanleitungen zuzusenden. „Alleine das vergangene Jahr hat uns gezeigt, wie wichtig es wäre, die Bevölkerung im Ernstfall schnell und unkompliziert warnen zu können. Die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher muss immer an erster Stelle stehen“, bekräftigte Fellner.

Schwere Unwetter im vergangenen Jahr

Die schweren Unwetter in Kärnten in den vergangenen Jahren zeigen deutlich, wie wichtig so ein System auch bei uns wäre. Mit dem Alarm-SMS-System könnten Personen etwa vor einem herannahenden Föhnsturm, aber auch vor Hochwasser gewarnt werden und nötige Maßnahmen treffen.

So kann das System helfen:

  • Ein Damm droht zu brechen: Die Menschen in dieser Region können davon rasch informiert werden, damit sie entsprechende Vorkehrungen zuhause treffen können.
  • Nach einem Chemieunfall sind giftige Substanzen in der Luft: Die Menschen in dieser Gegend können via SMS aufgefordert werden, ins Haus zu gehen sowie Fenster und Türen zu verschließen.
  • Nach einem Lawinenabgang sind Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten: Die Menschen können via SMS über die aktuelle Situation informiert werden.
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