Brüder überfielen zwei Unternehmer an Rastplatz
Fünf Jahre Haft für Millionenraub
Techelsberg – Am 3. November 2017 wurden auf einem Parkplatz der Autobahnraststätte Wörthersee (A2) zwei italienische Staatsbürger von zwei zunächst unbekannten männlichen Personen überfallen. Eine großangelegte Fahndung direkt nach der Tat verlief ergebnislos. Im Februar 2018 konnten schließlich doch noch drei Tatverdächtige festgenommen werden. Zwei von ihnen wurden jetzt in Italien zu fünf Jahren Haft verurteilt. Ein Mittäter wurde bereits früher zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Die damalige Beute: rund eine Million Euro.
Die zwei jetzt zu Haftstrafen verurteilten Männer – es handelt sich um Brüder – verwendeten bei der Tat eine Faustfeuerwaffe. Nach dem Raub im November 2017 flüchteten sie mit einem grauen SEAT Leon mit italienischem Kennzeichen in unbekannte Richtung. Die beiden Männer (46 und 52 Jahre) aus Italien sind amtsbekannt.
Täter gaben sich als Polizisten aus
Bei den damaligen Einvernahmen gaben die beiden Opfer an, dass sie kurz vor dem Überfall in ihren PKW gestiegen seien und noch bevor sie losfahren konnten, öffneten zwei ihnen unbekannte Männer die Beifahrer- und Fahrertüre. Die beiden Unbekannten gaben sich in italienischer Sprache als Polizisten aus und forderten die Opfer auf, im Fahrzeug sitzen zu bleiben. Von einem der Täter wurden die Opfer nach Koffern gefragt. Um offensichtlich den Ernst der Lage zu untermauern, schlug einer der Männer dem 70-Jährigen mit einer schwarzen Faustfeuerwaffe gegen den Kopf. Dieser wurde dadurch leicht verletzt. Dem 55-Jährigen raubte einer der Täter währenddessen ein Smartphone und den Fahrzeugschlüssel.
Im Anschluss gingen die Männer zum Kofferraum, öffneten diesen und entnahmen einen Koffer und eine Reisetasche. Danach flüchteten sie mit einem grauen SEAT Leon in unbekannte Richtung. Aufgrund der medialen Berichterstattung im November 2017 hinsichtlich des Fluchtfahrzeuges fiel dieses einem aufmerksamen Zeugen auf einem Parkplatz in der Feldkirchner Straße in Klagenfurt auf. Teile der Raubbeute konnten von Beamten des SPK Klagenfurt im Bereich Tessendorf und Seltenheim sichergestellt werden.
Drei Tatverdächtige gefasst
Im Februar 2018 nahm die italienische Polizei drei Männer fest. Einer davon – ein Mittäter – wurde bereits früher zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Jetzt bestätigte das Berufungsgericht schließlich auch noch die Urteile gegen die beiden Brüder, die bereits im vergangenen Herbst erstinstanzlich gefallen waren – jeweils fünf Jahre Haft. Das berichten italienische Medien heute. Die Täter erbeuteten damals rund eine Million Euro in bar. Die Opfer hatten das Geld zuvor bei Banken in Bratislava abgehoben und wurden dabei beobachtet.