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© Maschinenring Kremstal-Windischgarsten

Solidarität mit den Nachbarn:

Kärntner schaufeln Schnee in Salzburg

Österreich – Momentan gibt es in vielen Teilen Österreichs ein wichtiges Thema: Was tun mit dem ganzen Schnee? Von Vorarlberg bis Niederösterreich schaufeln, fräsen und räumen tausende Maschinenring Winterdienstleister seit Tagen den Schnee von Straßen, Parkplätzen und Gebäuden. Dabei ist die Solidarität groß: Kärntner und Osttiroler Trupps helfen den Nachbarn aus. Weitere Helfer werden trotzdem dringend benötigt.

 5 Minuten Lesezeit (628 Wörter)

Seit Mittwoch, dem 9. Jänner, unterstützen 18 Mitarbeiter vom Maschinenring Kärnten ihre Salzburger Kollegen im Pongau und Tennengau. Dachabschaufler aus den Ringen Spittal, Nockberge, Villach-Hermagor und Klagenfurt sind bereits seit Mittwochfrüh im Einsatz. Zusätzliche Kräfte werden derzeit von Landeskoordinator Christian Lippe mit den Verantwortlichen in den einzelnen Maschinenringen aufgestellt. Lippe: “Ab Montag, dem 14. Jänner, nimmt dann die doppelte Mannschaft, etwa auch aus Feldkirchen, den weiteren Kampf mit den Schneemassen auf.” Der Maschinenring Salzburg schaufelt mit rund 200 Personen Dächer ab, insgesamt sind 600 Personen in Dauereinsatz.

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Seit Mittwoch unterstützen 18 Mitarbeiter vom Maschinenring Kärnten ihre Salzburger Kollegen im Pongau und Tennengau. Weitere Dachabschaufler folgen am Montag. - © Maschinenring Kärnten

Tirol: 500 Mitarbeiter helfen aus

Doch nicht nur die Kärntner zeigen Solidarität mit den eingeschneiten Nachbarn. Osttiroler Mitarbeiter helfen in Kitzbühel aus. Hier sollen nach einer Verschnaufpause am Freitag und Samstag laut ZAMG-Daten weitere 45cm Schnee am Sonntag und Montag fallen. In Tirol halten insgesamt über 500 Maschinenring Dienstleister, großteils Landwirte aus der unmittelbaren Region, Straßen, Gehwege, Bahnsteige und Parkplätze frei und gewährleisten so ein möglichst sicheres Vorankommen.

Bahngleise in Vorarlberg wieder frei

In Vorarlberg waren einige Gemeinden nicht erreichbar, mittlerweile ist zum Beispiel die Fahrt nach und aus Lech wieder möglich. Die ÖBB-Züge fuhren durchgehend, hier schaufelte der Maschinenring etwa die Bahngleise frei. Auch hier werden Dächer befreit und der Schnee abtransportiert. Laut ZAMG kommt am Wochenende die nächste Schneeladung. Das gilt beispielweise auch für die Alpen-Ausläufer in der Steiermark, Niederösterreich und Oberösterreich.

Wer in den betroffenen Gebieten selbst helfen möchte, kann sich bei seinem Maschinenring im Bundesland melden. Alle Kontaktdaten stehen auf www.maschinenring.at.

Platz für Neuschnee schaffen

Die derzeitigen Neuschneemengen kommen laut ZAMG vielerorts nur alle 30 bis 100 Jahre vor. Das stellt den Maschinenring vor gewaltige Herausforderungen, wie den Abtransport des zusammengeschobenen Schnees: Die großen Mengen führen auf Straßen und Wegen zu beengten Situationen, an Kreuzungen und bei Ausfahrten verschlechtern sie die Sicht. Daher bringen die Winterdienstleister den Schnee schnellstmöglich zu geeigneten Plätzen – auch, um für den weiter angesagten Neuschnee Raum zu schaffen.

Der Maschinenring appelliert an alle Autofahrer, Straßen und Wege nicht zu verstellen, damit die Räumfahrzeuge durchkommen.

Über 7.000 Winterdienstleister

Der Maschinenring arbeitet mit lokalen Landwirten und Personal aus dem ländlichen Raum. Die über 7.000 Männer und Frauen kennen die Gegebenheiten vor Ort und übernehmen alle Aufgaben: Den Räumdienst für Straßen, Gehsteige und Parkflächen, Streudienste oder auch Spezialleistungen wie Tauwetterkontrolle, Dachräumungen oder Schneefräsarbeiten. Jedes Jahr betreuen die Maschinenring Winterdienstleister über 17.000 Kunden, darunter mehr als 1.100 Gemeinden.

Über 80 Geschäftsstellen in ganz Österreich koordinieren und organisieren den Winterdienst 24 Stunden am Tag. Mehrmals täglich werden Witterungs- und Wettersituation analysiert und direkt an die Dienstleister weitergeleitet. Durch diese rasche Vorinformation sind die regionalen Wetterverhältnisse absehbar und die Winterdienstleister können schnell reagieren.

Über den Maschinenring Österreich:

1961 wurde der Maschinenring in Österreich als Verein zur bäuerlichen Selbsthilfe gegründet. Bis heute unterstützt er heimische Landwirte dabei, ihre Maschinen und ihre Arbeitskraft besser auszulasten: Indem sie gemeinsam Geräte nutzen. Und indem sie für andere Bauern arbeiten, für Kommunen, Unternehmen und Private. Denn mittlerweile umfasst der Maschinenring die drei Kernbereiche Agrar, Service und Personal. Zu den Kunden aus Landwirtschaft und Kommunen kommen auch Klein- und Mittelbetriebe im ländlichen Raum hinzu, österreichweit agierende Handels- und Infrastrukturunternehmen sowie Privatpersonen.

2017 arbeiteten rund 31.000 Profis vom Land über den Maschinenring, zum Beispiel düngten oder droschen sie die Felder anderer Landwirte, sie führten Schneeräumungen durch, mähten Sportanlagen, stutzten Hecken oder arbeiteten als Leasing-Mitarbeiter. Der Jahresumsatz betrug EUR 337,52 Millionen (plus 4,62 Prozent im Vergleich zu 2016).

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