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Politik - Villach
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Zustimmung, Ablehnung & Weiterentwicklung

Vielfältige Reaktionen auf das Gratis-Parken

Villach – Künftig sollen die Villacher und Villacherinnen am Wochenende in der Draustadt gratis parken - wir berichteten. Die Wirtschaftskammer begrüßt die Initiative, die FPÖ fordert weitere Maßnahmen, Verantwortung Erde hält ihre Kritik aufrecht.

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Viel Zustimmung bei der Kärntner Wirtschaftskammer findet der Vorstoß der Stadt, die Parkgebühren in der Innenstadt von Freitagmittag bis Montagfrüh aufzuheben. WK-Bezirksstellenobmann Bernhard Plasounig: “Ich begrüße es sehr, dass eine langjährige Forderung der Wirtschaft jetzt umgesetzt wird. Damit ist eine gewisse Chancengleichheit der Betriebe in der Innenstadt mit den Shoppingtempeln an der Peripherie zumindest am Wochenende gewährleistet.” Plasounig wies heute in einer Aussendung darauf hin, dass bei der angekündigten einjährigen Testphase darauf geachtet werden müsse, dass der Effekt für die Innenstadtwirtschaft nicht durch Dauerparker zunichtegemacht werde. “Ich rechne es der Stadtpolitik hoch an, dass sie einen wichtigen Impuls für die Innenstadt setzt. Die Entwicklung zeigt deutlich, dass zum Erhalt eines lebendigen, attraktiven Stadtzentrums noch viel Kopf- und Umsetzungsarbeit nötig sein wird.”

FPÖ: Höchste Zeit

Doch dabei dürfe es nicht bleiben, verkündet FPÖ-Klubobfrau Katrin Nießner: „Es ist höchste Zeit für eine Attraktivitätssteigerung und Belebung der Villacher Innenstadt.” Sie fordert daher ein Maßnahmenpaket: „Events schaffen Erlebnis für den innerstädtischen Kunden und bescheren den Händlern Umsätze. Umso wichtiger ist es, das Tourismusmarketing stärker einzubinde.” Wenn es gelinge, die Kundenzufriedenheit wieder herzustellen, könne der gemütliche Stadtbummel in der Innenstadt wieder als attraktive Alternative zur Bedürfnisbefriedigung über den Online-Einkauf positioniert werden.

Verantwortung Erde: Autos müssen weichen

Kritik am “Gratisparken” kommt hingegen von Verantwortung Erde. “Der Vorstoß des Bürgermeisters zur Verlängerung der gebührenfreien Wochenendparkzeit wird (…) als weiterer Schritt in die falsche Richtung angesehen”, heißt es in einer Aussendung. „Der Wettbewerb um den kürzesten Weg vom Auto ins Geschäft ist weder sinnvoll, noch kann er von der Innenstadt gewonnen werden“, sagt Gerald Dobernig, politischer Sprecher von Verantwortung Erde.

„Sollten, wie vorgeschlagen, große, vertikale Parkmöglichkeiten am Innenstadtrand geschaffen und im gleichen Atemzug ein massiver Ausbau des öffentlichen Verkehrs umgesetzt werden, könnte in Kombination mit Bike-Sharing und den transportierenden 24h-City-Hubs die Erreichbarkeit und Fortbewegungsmöglichkeit innerhalb der Innenstadt sogar verbessert werden“, so Dobernig. „Unser Anliegen ist also keinesfalls den Handel in der Innenstadt zu schädigen, sondern im Gegenteil, den Stadtkern zu beleben.“

Vielerorts zeige sich bereits: Die Zukunft der Innenstädte gehört nicht den Autos und Parkplätzen, sondern den Menschen. „Wenn die Autos weichen, es ausreichend Raum zur Entfaltung und konsumzwangsfreie Verweilmöglichkeiten gibt, kehren die Menschen und somit die Lebendigkeit zurück.”

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